Amoxicillin und Penicillin für Kinder bleiben knapp

Um die Versorgungssituation mit Antibiotikasäften für Kinder zu verbessern, sind Politik und pharmazeutische Industrie in den vergangenen Monaten aktiv geworden. Doch gerade bei den in der ambulanten Versorgung durch Kinderärzte häufig verordneten Breitspektrum-Antibiotika Amoxicillin und Penicillin V scheinen die Bemühungen auch diesen Winter noch nicht auszureichen.

In den Apotheken wird der Winter 2022/2023 noch lebendige Erinnerungen hervorrufen. Wurden doch Engpässe bei Antibiotikasäften für Kinder angesichts der ungewöhnlichen hohen Infektionszahlen erstmals auch in den Publikumsmedien ein Thema. Erst am 25. April 2023 rief das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Versorgungsmangel für antibiotikahaltige Säfte für Kinder aus. In der Folge konnten ausländische Arzneimittel mit den Wirkstoffen Amoxicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Azithromycin und Cefaclor importiert werden.

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Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat anhand von IQVIA-Daten analysiert, wie es aktuell um die Versorgungssituation mit Antibiotikasäften steht und dafür die Absatz- und Einkaufszahlen entsprechender Packungen (ohne Importe) der Apotheken von Kalenderwoche 34/2022 bis 44/2023 miteinander verglichen. Daraus geht hervor, „dass in Apotheken rechnerisch nicht abgegebene Arzneimittel mit Reichweiten von teilweise mehreren Wochen bis Monaten vorliegen“. Die Apotheken würden jedoch weiterhin so viele Antibiotikasäfte bestellen, dass im „pharmazeutischen Großhandel für viele Wirkstoffe keine wesentlichen Bestände aufgebaut werden“ könnten. So entstehe „trotz deutlich erhöhter Produktion“ der (falsche) Eindruck einer nicht bedarfsgerechten Verfügbarkeit.

Steht es um die Antibiotika-Versorgung in diesem Winter also deutlich besser als im letzten und als es derzeit den Anschein hat? Nicht wirklich:

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