10.453 neue Fälle – jetzt mehr als vier Millionen Corona-Infizierte in Deutschland!
Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die deutschen Intensivmediziner warnen vor einer schweren Corona-Welle im Herbst und einer Belastungsprobe für die Kliniken. Die Inzidenz steigt weiter leicht. Die Neuinfektionen in Deutschland liegen am Sonntag bei 10.453. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
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Mehr als vier Millionen Corona-Infizierte in Deutschland – Inzidenz steigt weiter
Sonntag, 5. September, 7.37 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Bislang haben die Gesundheitsämter 4.005.641 Ansteckungen gemeldet, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagfrüh hervorging. Die tatsächliche Zahl der Ansteckungen hierzulande dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Im Laufe des Samstags übermittelten die Ämter demnach 10.453 Fälle. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8416 Ansteckungen gelegen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen stieg erneut an. So lag sie zuletzt bei 83,1 – am Vortag hatte der Wert bei 80,7 gelegen, vor einer Woche bei 74,1. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.13 Uhr wiedergeben.
Die Inzidenz der Neuinfektionen war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie die Zahl der Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,83 an (Vortag 1,74). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.
Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Berechnung dieser Sieben-Tage-Inzidenz erfolgt nach RKI-Angaben auf Basis des Datums der Meldung an das lokale Gesundheitsamt. Zwischen einer Infektion und der Krankenhauseinweisung vergehen demnach im Schnitt etwa zehn Tage, dieser Wert spiegelt die Infektionslage also merklich verzögert wider.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 12 Todesfälle gewesen. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.768.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.346.
Wieder Massenproteste gegen Corona-Politik von Macron
20.24 Uhr: In Frankreich haben am achten Wochenende in Folge wieder Zehntausende Menschen gegen die verschärften Corona-Regeln demonstriert. Landesweit wurde am Samstag zu 200 Protestzügen aufgerufen. Die quer durch das Land organisierten Demonstrationen richteten sich gegen den von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung verlangten Gesundheitspass zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test sowie die Impfpflicht bestimmter Berufsgruppen, darunter Beschäftigte im Gesundheitswesen.
In zahlreichen Städten wurden erneut Tausende Teilnehmer gezählt. Im südfranzösischen Montpellier sollen laut Präfektur mindestens 6000 Menschen auf die Straße gegangen sein, in Avignon rund 4000. Das französische Innenministerium ging für diesen Samstag wieder von bis zu 170.000 Teilnehmern landesweit aus. Im Juli und August waren an mehreren Samstagen jeweils mehr als 200.000 Menschen auf die Straße gegangen.
Der in der landesweiten Corona-App speicherbare Gesundheitspass wird mittlerweile unter anderem zum Besuch von Museen, Schauspielhäusern, Kinos, Cafés und Restaurants sowie bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug verlangt.
3G-Weihnachtsmärkte für den Winter geplant
16.13 Uhr: Anders als 2020 erhoffen sich Veranstalter ganz deutschlandweit wieder zahlreiche Weihnachtsmärkte in diesem Winter. Laut einer Sprecherin des Weihnachtsmarktes am Kölner Dom soll dieser wieder wie in den letzten Jahren geplant werden. "Die Vorfreude ist natürlich viel, viel größer als letztes Jahr", erklärt Patrick Arens von den Dortmunder Schaustellern. Für ein gutes Gelingen werden bereits jetzt Hygiene-Konzepte geplant. Es soll mehr Platz für Besucher geben, ein "Einbahnstraßen-System" und 3G-Kontrollen. Außerdem sollen Stichproben zu dem Impf-, Test- oder Genesenen-Status stattfinden, berichtet "n-tv".
Zahl der Corona-Intensivpatienten steigt sprunghaft an
15.39 Uhr: Die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen steigt sprunghaft an, wie die Daten aus dem DIVI-Intensivregister zeigen. Im Vergleich zum Vortag gibt es am Samstag 41 mehr Intensivfälle, insgesamt liegen damit 1.258 Menschen auf der Intensivstation. Davon werden aktuell 625 Menschen beatmet. Der Anteil belegter Intensivbetten bleibt weiter bei mehr als 83 Prozent. Als Pandemie-Indikator ist die Statistik aber wenig aussagekräftig, da sich Verschiebungen im Infektionsgeschehen erst mit mehrwöchiger Verzögerung in der Intensivbettenbelegung zeigen.
Bodo Schackow/dpa-zentralbild/dpa Ein Arzt untersucht einen Patienten auf einer Covid 19 Intensivstation.
Lauterbach fordert 2G ab Herbst – dann sei ein Lockdown nicht notwendig
15.19 Uhr: Angesichts wieder steigender Infektionszahlen hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach striktere Corona-Maßnahmen ab Herbst gefordert. "Wenn die Zahlen weiter so steigen, müssen wir vermehrt 2G einführen – je früher, desto besser", sagte er dem Portal "Business Insider" mit Bezug auf Geimpfte oder Genesene. Nur so sei es möglich, die Infektionskurve zu senken.
"Einen weiteren Lockdown halte ich nicht für notwendig", sagte Lauterbach weiter. "Die einzige Frage ist, wann und wo kommt 2G. Anders kriegt man die Zahlen nicht nach unten." Besonders bei Clubs, Restaurants und Kneipen müssten die Vorgaben strenger werden. © 2021 SID Der SPD-Gesundheitspolitiker und Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach.
Auch der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte dem Portal, angesichts der steigenden Zahl an Patienten in den Kliniken und auf den Intensivstationen seien "flächendeckend 2G-Maßnahmen" nötig, um die Fallzahlen und die Hospitalisierungsrate zu drücken. Das wäre indes vermeidbar gewesen, wenn im Sommer die 3G-Regeln konsequent umgesetzt worden wären, fuhr er fort.
"Bis heute ist 3G eine politische Fiktion, die kaum effektiv kontrolliert wird", kritisierte Dahmen. "So lässt sich die vierte Welle nicht bremsen." Deutschlandweit müssten 3G-Regeln für alle Indoor-Aktivitäten bis zu einem Schwellenwert der Inzidenz von 50 gelten. "Darüber gilt 2G." Das müsse auch kontrolliert werden.
Intensivmediziner warnen vor schwerer Corona-Welle für Klinken im Herbst
7.42 Uhr: Die deutschen Intensivmediziner warnen angesichts der kaum steigenden Corona-Impfquote vor einer neuerlichen Belastungsprobe für die Klinken im Herbst. „Wenn wir bis Oktober nicht die Impfquote deutlich nach oben bringen, bekommen wir im Herbst einen richtig starken Anstieg der Coronafälle auf den Intensivstationen“, sagte der der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstagausgabe). Im September sei die Lage trotz rasch steigender Zahlen im Griff. „Bauchschmerzen bereitet uns die Zeit ab Oktober, November – wenn sich das Leben stark in die Innenräume verlagert und wieder die Heizung angehen.“
„Der Unterschied einer zehn Prozent höherer oder niedrigerer Impfquote ist bei der Auswirkung auf die Intensivstationen enorm“, sagte der Leiter des DIVI-Intensivregisters. Bei einer Impfquote von 80 Prozent gibt es doppelt so viele Gefährdete wie bei einer Impfquote von 90 Prozent, bei einer Impfquote von 70 Prozent dreimal so viele.
„Deshalb hilft uns an den Intensivstationen eine zehn Prozent höhere Impfquote unheimlich viel“, rief Karagiannidis zu mehr Impfungen auf. Nicht-Geimpfte könnten angesichts der Delta-Variante nicht mehr auf einen Schutz durch eine Herdenimmunität bauen. „Das heißt am Ende, man ist entweder geimpft oder man macht früher oder später die Infektion durch“, sagte der Notfallmediziner. „Die Delta-Variante führt nach heutigen Erkenntnissen dazu, dass die Nicht-Geimpften deutlich schneller im Krankenhaus landen als bei früheren Wellen“, warnte er.
Für die Intensivstationen habe durch die Delta-Variante schon jetzt eine neue Phase der Pandemie begonnen: „Der Altersdurchschnitt unserer Corona-Patienten auf den Intensivstationen ist deutlich jünger geworden“, berichtete Karagiannidis. „An meiner Klinik sehen wie anders als früher viele Patienten im Alter zwischen 20 und 40 auf der Intensivstation“, erklärte der Leiter des Beatmungszentrums der Lungenklinik Köln-Merheim. Getty Images Das Coronavirus ist aktuell in Deutschland wieder auf dem Vormarsch
Weit mehr als die Hälfte der Patienten sei unter 60 Jahre alt. „Und wir hören von fast allen Kliniken, dass jetzt Patienten kommen, die keine oder kaum nennenswerte Vorerkrankungen hatten“, sagte er. „Deshalb erleben wir mit der Delta-Variante tatsächlich eine neue Phase der Pandemie auf den Intensivstationen.“ Jedoch sei nur ein Prozent der Intensivpatienten jünger als 18 Jahre, unter einem Dutzend Fälle seien auch drei Kinder.
Die Frage ob, die Regeln für Geimpfte, Getestete und Genesene einen Lockdown verhindern könnten sei offen. „Tatsächlich wäre es sinnvoll, eher früher als zu spät auf 2G zu setzen, damit wir nicht mit einem riesen Rucksack an Infektionen in den Oktober und November marschieren“, sagte Karagiannidis. Weitreichende Freiheiten für Geimpfte seien dabei aber kein Problem. „Man kann es auch aus Sicht der Intensivmedizin rechtfertigen, dass man den Geimpften viel mehr Freiheit gibt“, betonte er. „Die Geimpften landen so gut wie nicht auf der Intensivstation. Bei den wenigen Prozent handelt es sich in der Regel um Menschen mit geschwächten Immunsystem und entsprechenden Vorerkrankungen.“ Problematisch sei jedoch, sich auf Testen zu verlassen. „Die Schnelltests sind zu ungenau und unentdeckte Infektionen wirken sich bei der Delta-Variante noch viel riskanter aus, als in der Vergangenheit. Jeder unentdeckte Infizierte kann in seinem Umfeld noch viel mehr Menschen anstecken.“
Spahn schließt Impfpflicht für Pflegekräfte weiter aus, aber betont: "Wer sich nicht impfen lässt, kann nicht mehr mit Schwerstkranken arbeiten"
7.27 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schließt eine Impfpflicht für Ärzte und Pflegekräfte weiter aus. "Wir haben versprochen, dass es keine Impfpflicht geben wird, für wen auch immer", sagte Spahn dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Dabei bleibe es. Sich impfen zu lassen, bleibe eine freie Entscheidung.
"Aber wer sich zum Beispiel als Pflegekraft nicht impfen lassen will, kann nicht erwarten, dass er dann noch in engstem Kontakt mit schwerstkranken Menschen arbeiten kann. Wir wissen doch, wie brutal Corona in den Pflegeheimen gewütet hat", sagte Spahn.
RKI registriert 10.835 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt weiter
Samstag, 4. September, 7.12 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 80,7 – am Vortag hatte der Wert bei 80,2 gelegen, vor einer Woche bei 72,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.835 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.303 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 24 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.995.188 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Inzidenz der Neuinfektionen war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie die Zahl der Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gibt das RKI nun mit 1,83 an (Vortag 1,74). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.
Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Berechnung der Sieben-Tage-Inzidenz erfolgt nach RKI-Angaben auf Basis des Meldedatums an das lokale Gesundheitsamt. Zwischen einer Infektion und der Krankenhauseinweisung vergehen demnach im Schnitt etwa zehn Tage, dieser Wert spiegelt die Infektionslage also merklich verzögert wider.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.763.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.325.
12.39 Uhr: Angesichts der verschlechterten Corona-Lage in Deutschland verschärfen die Niederlande ab kommendem Montag die Einreiseregeln. Erforderlich ist ab dann der Nachweis einer Impfung, eines negativen Tests oder der Genesung, teilte das Außenministerium in Den Haag am Freitag mit.
Ausgenommen sind Kinder unter 12 Jahren. Wer mit dem Flugzeug in die Niederlande fliegt, muss künftig zuvor eine Gesundheitserklärung ausfüllen und bei sich führen. Auch geimpften Niederländern wurde bei der Rückkehr aus Deutschland zu einem Schnelltest geraten. Zuletzt gab es bei der Einreise von Deutschland in die Niederlande keine besonderen Restriktionen.
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Kekulé warnt vor „unsichtbarer Welle der Geimpften“ – die am Ende Ungeimpfte trifft
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