Schutz vor dem Coronavirus: Warum guter Schlaf so wichtig für das Immunsystem ist
Allen Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz lässt sich eine Ansteckung mit Krankheitserregern nicht immer vorbeugen.
Gerade in Zeiten des kann man dann im Falle einer Infektion nur auf ein starkes Immunsystem hoffen, das in der Lage ist, das Virus in Schach zu halten.
Ergänzend kann man allerdings auch im Vorfeld schon Sorge dafür tragen, dass dass Immunsystem möglichst stark und widerstandsfähig für den Fall der Fälle ist.
Eine Neurobiologin erklärt, wieso Schlafen dabei eine besonders tragende Rolle zukommt.
Schlechteres Immunsystem durch Schlafmangel
„Viren infizieren unsere Zellen, indem sie an Oberflächenproteine andocken und dann ihre eigenen Moleküle in eine Zelle injizieren. Das führt dazu, dass diese körpereigene Zelle ‚umprogrammiert‘ wird und selbst anfängt, Virenbausteine herzustellen“, klärt Dr. Verena Senn, Neurobiologin und Schlafexpertin bei Emma – The Sleep Company, zunächst grundsätzlich über die Vorgehen der Viren auf.
„Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, stirbt die infizierte Zelle und gibt die neuen Viren frei, die dann wieder andere Zellen infizieren.“
Regelmäßig muss der Körper gegen unterschiedliche Viren vorgehen. Viele bekommt er schnell unter Kontrolle, indem er eine Art Killerzellen losschickt, die infizierte Zellen erkennen und frühzeitig ausschalten können, noch ehe weitere Viren freigesetzt werden.
Die Anzahl natürlicher Killerzellen ist also entscheidend dafür, wie sehr sich der Körper gegen Viren zur Wehr setzen kann.
Dafür ist Schlaf eine wichtige Voraussetzung.
In einer Studie konnten Wissenschaftler nachweisen, dass der Anteil der natürlichen Killerzellen im Körper um 70 Prozent sank, wenn die Probanden nur vier anstelle von acht Stunden schliefen.
„Das ist markant und ein deutlicher Appell, stets für ausreichend Schlaf zu sorgen“, mahnt die Medizinerin.
Jede Stunde Schlaf zählt
Schlaf auf Vorrat ist nicht möglich – Schlaf nachzuholen ist zudem nur sehr begrenzt möglich, erklärt die Schlafexpertin.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht, dabei gibt es aber keine einheitliche Empfehlung dazu, wann man zu Bett gehen sollte.
Stattdessen habe jeder Mensch eine eigene innere, biologische Uhr, die durch den Tag-Nacht-Wechsel der Erde immer wieder synchronisiert werde, erläutert Dr. Senn.
Naturgemäß unterscheidet man deswegen auch zwischen „Lerchen“ und „Eulen“, also Frühaufstehern und Langschläfern.
Langschläfer schlafen allerdings nicht wirklich länger, sondern stehen einfach nur später auf, weil sie nachts noch länger aktiv sind und entsprechend auch später ins Bett gehen.
Für das Immunsystem macht das keinen Unterschied, solange man trotzdem täglich bzw. nächtlich auf die benötigten Schlafstunden kommt.
„Und ein gut funktionierendes Immunsystem ist das Rückgrat unserer Gesundheit, es leistet einen essentiellen Beitrag bei der Abwehr von Viren, wie viele Studien weltweit unabhängig voneinander belegen“, fasst die Neurobiologin zusammen.
Quelle
- Prather, A. et al. (2015): Behaviorally Assessed Sleep and Susceptibility to the Common Cold, abgerufen am 04.04.2020: https://academic.oup.com/sleep/article/38/9/1353/2417971
Larissa Hellmund
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