Neue Studie: Erhöhter Testosteronspiegel kann Frauen krank machen
Eigentlich ist Testosteron als Power-Hormon bekannt – essentiell für den Muskelaufbau.
Davon abgesehen, dass es als das ausschlaggebende Hormon für sexuelle Aktivität bei Männern bekannt ist, macht es sowohl Männer als auch Frauen muskulöser und durchsetzungsfähiger – grundsätzlich positive Eigenschaften, würde man meinen.
Eine neue Studie wirft nun allerdings ein neues Licht auf das Hormon.
Demnach geht zumindest für Frauen ein erhöhter Testosteronspiegel mit einem größeren Risiko einher, an Krankheiten wie Diabetes oder Krebs zu erkranken.
Testosteron als Dopingmittel
Wer von Natur aus bereits einen höheren Testosteronspiegel mitbringt, galt gerade im Fitnessbereich bislang als besonders privilegiert.
Nicht selten wurde Athleten im Leistungssport sogar mit einer Extradosis des Sexualhormons auf die Sprünge geholfen.
Umso mehr schlagen da die Erkenntnisse einer neuen Studie von Forschern der University of Cambridge ein, die Anfang Februar 2020 in ‚Nature Medicine‘ veröffentlicht wurden.
Während Männer in gesundheitlicher Hinsicht tatsächlich von einem Mehr an Testosteron profitieren, soll das Hormon bei Frauen nämlich ernsthafte gesundheitliche Risiken auslösen können.
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Testosteron bei Frauen und Männern
Im Rahmen der Studie identifizierten die Wissenschaftler 2.572 unterschiedliche, genetisch bedingte Testosteronlevel aus 425.097 Probandendaten, die ihnen vor allem von der britischen Biobank zur Verfügung gestellt worden waren.
Im nächsten Schritt untersuchten die Forscher dann die unterschiedlichen Testosteronlevel in Zusammenhang mit einer Auswahl an Erkrankungen.
Dabei fanden sie heraus, dass bei Frauen genetisch höheres Testosteron das Risiko für Diabetes-Typ-2 um 37 Prozent und das Syndrom von polyzystischen Eierstöcken (PCOS) um 51 Prozent erhöhte. Außerdem stieg das Risiko, an Brust- oder Gebärmutterkrebs zu erkranken.
Bei Männern dagegen senkte einer höherer Testosteronspiegel das Diabetes-Typ-2-Risiko um 14 Prozent.
Zu viel Testosteron könne aber auch für Männer schädlich werden: Dann steige das Risiko für Prostatakrebs, stellten die Wissenschaftler fest.
Dr. Katherine Ruth, eine der Hauptautoren der Arbeit, hebt dabei die Relevanz der Resultate hervor: „Unsere Ergebnisse (…) unterstreichen vor allem die Bedeutung einer getrennten Betrachtung von Männern und Frauen in Studien, da wir unterschiedliche Auswirkungen von Testosteron (…) sahen.“
Zudem sei nun besondere Vorsicht vor dem leichtfertigen Gebrauch von Testosteron als Nahrungsergänzungsmittel geboten, ehe nicht weitere Forschungsergebnisse in diesem Bereich vorliegen würden.
Quelle
- Nature Medicine: Using human genetics to understand the disease impacts of testosterone in men and women, abgerufen am 11.02.2020: https://www.nature.com/articles/s41591-020-0751-5
Larissa Hellmund
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