Körpergewicht genau ermitteln: Diese Fehler sollte man beim Wiegen vermeiden

Wer abnehmen oder sein Gewicht im Auge behalten will, steigt regelmäßig auf die Waage. Hinzugekommenes Gewicht wirkt sich dabei oft negativ auf die Stimmung und das eigene Wohlbefinden aus. 

Doch eine leicht schwankende Zahl auf der Anzeige muss noch lange kein Grund zur Beunruhigung sein – denn beim Wiegen können sich leicht Fehler einschleichen, die dazu führen, dass mal zwei Kilo mehr oder weniger angezeigt werden.

Außerdem: Das reine Körpergewicht sagt in der Regel relativ wenig über den gesundheitlichen Zustand und die optische Erscheinung des Körpers aus. 

Für ein realistisches Ergebnis sollte man auf die folgenden Angewohnheiten achten. 
 

1. Die Waage steht falsch

Um sich richtig zu wiegen, muss zunächst die Waage richtig platziert werden. Und das fängt bereits beim geeigneten Untergrund an – denn Waagen sind sehr sensibel. 

Auf schiefem oder unebenem Untergrund wie beispielsweise einem Teppich werden die Messergebnisse schnell ungenau. Holz oder glatte Fliesen eignen sich daher am besten, um die Waage darauf zu platzieren. 

Außerdem sollte die Waage nicht zu nah an einer Wand oder Tür stehen, da auch dies das Ergebnis verfälschen kann. 

2. Zur falschen Zeit wiegen

Steht das Wiegen abends an, muss man mit größeren Gewichtsschwanken rechnen – je nachdem, wie viel Nahrung man tagsüber aufgenommen hat, ist die Zahl mal höher, mal niedriger. Auch unmittelbar nach dem Training kann das Gewicht stark schwanken.

Morgens hingegen wiegen die meisten Menschen weniger als am Abend und das Ergebnis ist verlässlicher. 

Am besten ist es, morgens vor oder nach dem Duschen kurz auf die Waage zu steigen. Idealerweise ohne Klamotten, denn die können mitunter ganz schön schwer sein. 

Optimalerweise trinkt man vor dem Wiegen ein Glas Wasser. Denn über Nacht dehydiert der Körper, gleicht man den Flüssigkeitshaushalt also vor dem Gang auf die Waage aus, ist das Ergebnis realistischer.

3. Wassereinlagerungen durch Hormone

Viele Frauen erleben während der Periode Wassereinlagerungen. Auf der Waage kann sich das mit bis zu zwei Kilo mehr bemerkbar machen. 

Um ein verlässliches Ergebnis zu erzielen, sollte dieser Faktor während der Menstruation berücksichtigt werden.  
 

4. Bestimmte Lebensmittel beeinflussen das Gewicht

Auch die Nahrung kann, abgesehen von den Kalorien, direkten Einfluss auf das Körpergewicht haben. So führt beispielsweise salziges Essen zu Wassereinlagerungen. 

Doch auch eigentlich gesunde Lebensmittel, die sehr ballaststoffreich sind, können ebenfalls Flüssigkeit im Körper binden. Das ist natürlich kein Grund, einen Bogen um Vollkornprodukte, Obst und Gemüse zu machen. 

Wer diese diese Lebensmittel regelmäßig zu sich nimmt, wird in der Regel kaum Gewichtsschwankungen bemerken. 
 

5. Jeden Tag auf die Waage steigen

Diverse Studien zeigen: Wer sich täglich wiegt, bekommt die kleinsten Gewichtsschwankungen mit und kann auf diese unverzüglich reagieren – Abnehmziele können dadurch schneller erreicht werden. 

Allerdings besteht dabei gleichzeitig das Risiko, in eine Esstörung abzurutschen. 

Tägliches Wiegen liefert zudem nicht unbedingt realistische Ergebnisse. Denn das Körpergewicht verändert sich oftmals unter der Woche – nach dem Wochenende wiegen viele Menschen etwas mehr als davor. 

Um mit dem Wiegen einen guten Mittelwert zu finden, eignet sich der Mittwoch als Wiegetag, um das Körpergewicht zu ermitteln. Sich einmal in der Woche zu wiegen, reicht völlig aus, um das eigene Gewicht im Griff zu behalten. 
 

6. Unterschiedliche Waagen nutzen

Wer sich trotzdem häufiger wiegt, steigt bei verschiedenen Gelegenheiten auf die Waage – doch wer zwischen den Geräten zu Hause, im Gym oder bei Freunden wechselt, muss mit unterschiedlichen Ergebnissen rechnen. 

Das liegt daran, dass jede Waage anders kalibriert ist – 70 Kilo auf der einen Waage sind nicht zwangsläufig 70 Kilo auf einer anderen. 

Um das Gewicht genau zu kontrollieren, sollte man daher immer dieselbe Waage nutzen. Auf diese Weise sind mögliche Schwankungen verlässlicher und die Ergebnisse miteinander vergleichbar.  

Das Gewicht allein zählt nicht

Hormone, salziges Essen, Sport – das Körpergewicht wird von einer Reihe Faktoren mal mehr, mal weniger stark beeinflusst. Kleine Schwankungen sind daher kein Grund zur Panik. 

Außerdem: Das Gewicht allein liefert in der Regel nur begrenzt Aufschluss über das körperliche Erscheinungsbild sowie die persönliche Fitness. 

Anstatt auf eine reine Gewichtswaage zu setzen, lohnt sich die Anschaffung einer Körperfettwaage – denn die gibt zusätzlich Aufschluss über den Körperfettanteil sowie die Muskelmasse. 

Wer während eines intensiven Krafttrainingsprogramms an Gewicht zulegt, weiß dann, ob diese Kilos von Muskeln oder Fettpölsterchen kommen. 

Wichtig hierbei: Nicht direkt nach dem Duschen auf die Waage steigen. Denn eine hohe Luftfeuchtigkeit oder leicht nasse Haut können das Ergebnis verfälschen. 

Quelle

  • Pacanowski, C. R. & Levitsky, D. A. (2015): Frequent Self-Weighing and Visual Feedback for Weight Loss in Overweight Adults, abgerufen am 23.11.2020 https://www.hindawi.com/journals/jobe/2015/763680/

Cornelia Bertram

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