Fallzahlen am Donnerstag: Zweithöchster Wert: RKI meldet knapp 700 Corona-Todesfälle
Die deutschen Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) 698 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen am Donnerstagmorgen hervorgeht.
Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie. Der Höchstwert von 952 Todesfällen war am Mittwoch verzeichnet worden.
Außerdem wurden 26.923 Neuinfektionen verzeichnet. Vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen bei 23.679 – das sind über 3000 mehr Fälle.
Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Freitag den Höchststand von 29.875 gemeldeten Fällen erreicht.
Corona: Viele Intensivstationen überlastet
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde.
Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Donnerstag auf 24.125.
Der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums in Zittau, Mathias Mengel, erklärte laut dem Nachrichtenportal t-online: „Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht.“
Das Klinikum bestätigte eine kritische Lage, die Intensivmedizin stoße „an die Grenzen des Leistbaren“. Die Kapazität der beiden eigens eingerichteten Corona-Infektionsstationen könne nicht ausgeschöpft werden, weil Personal fehle.
Allerdings betonte die Einrichtung, dass alle Patienten „die bestmögliche Therapie“ erhielten. Sollten die Corona-Stationen keine Patienten mehr aufnehmen können, würden Erkrankte in umliegende Kliniken geflogen.
Nach Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) werden bundesweit derzeit 4836 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, davon werden 2760 invasiv beatmet.
Die Lage in den Kliniken und insbesondere in den Notaufnahmen sei „sehr angespannt“, erklärte die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) am Mittwoch.
Der 7-Tage-R-Wert weiterhin hoch
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwoch bei 0,98. Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 98 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Erst wenn er für längere Zeit unter 1 liegt, flaut dieses ab.
Die zur Lagebeurteilung entscheidende Sieben-Tage-Inzidenz – die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – sank bis Donnerstag leicht auf 179,2.
Am Mittwoch hatte der Wert mit 179,8 einen Höchststand erreicht.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.406.161 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 17.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 1.047.600 Menschen inzwischen genesen.
Quellen
- RKI-Covid-19-Dashboard, abgerufen am 17.12.2020: https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4/page/page_1/
- RKI-Tabelle Covid-19-Inzidenzen, abgerufen am 17.12.2020: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html
- RKI-Lagebericht vom Mittwoch 16.12., abgerufen am 17.12.2020: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Dez_2020/2020-12-16-de.pdf?__blob=publicationFile
- DIVI Intensivregister, Tagesreport 16.12.2020, abgerufen am 17.12.2020: https://www.intensivregister.de/#/intensivregister
Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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