Obst morgens, Milch abends: Studie zeigt, wie der perfekte Ernährungsplan aussieht
Eine gesunde Ernährung wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Aber anscheinend kommt es nicht nur darauf an, was wir essen. Auch die Tageszeit, zu der wir bestimmte Lebensmittel essen, spielt eine Rolle, wie nun eine Studie zeigt.
Mit einer gesunden Ernährung können wir das Risiko, später an Krebs, Herzkreislauferkrankungen und Diabetes zu erkranken deutlich verringern. Das zeigen mittlerweile viele Studien. Doch neben den Lebensmitteln und der Menge, die wir konsumieren, spielt auch der Zeitpunkt, wann wir etwas zu uns nehmen, offenbar eine Rolle.
Das zeigt eine neue Studie aus China, die vor kurzem im „Journal of the American Heart Association“ veröffentlicht wurde und zum ersten Mal Tageszeit und Ernährungsform zueinander in Bezug setzten. Dazu schauten sich chinesische Wissenschaftler der Universität von Harbin die täglichen Ernährungsgewohnheiten von mehr als 21.500 US-Amerikanern im Alter von über 30 Jahren an. Die Daten stammen von der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES), die das Essverhalten von Teilnehmern in den Jahren 2003 bis 2014 erfasst hat.
Zusammenhang zwischen Ernährung und Todesfällen
Die chinesischen Wissenschaftler haben dabei ihr Augenmerk darauf gelegt, welche Art von Lebensmitteln die Teilnehmer vorwiegend zum Frühstück, zum Mittag- und zum Abendessen zu sich nahmen: ob diese Mahlzeiten vorwiegend aus Obst oder aus Gemüse bestanden oder aber eher einem westlichen Lebensstil entsprachen mit viel verarbeitetem Getreide beziehungsweise stärkehaltigen Lebensmitteln sowie gehärteten Fetten und gepökeltem Fleisch.
Auch bei den Zwischenmahlzeiten nach dem Frühstück, Mittag- und Abendessen teilten die Forscher aus China die Essgewohnheiten der Teilnehmer in Kategorien ein und analysierten, ob diese dies Snacks vorwiegend aus verarbeitetem Getreide (Brot und andere Backwaren), aus stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln, vorwiegend aus Obst oder aus Milchprodukten bestanden.
Diese Ernährungsgewohnheiten setzten die Forscher dann in Bezug zu den Todesfällen, die sich bis 2015 in der Teilnehmergruppe ereigneten: 676 starben an Herzkreislauferkrankungen und 476 an Krebs.
Obst zum Mittagessen und Gemüse am Abend
Dabei stellten sie fest, dass Teilnehmer, die zum Mittagessen mehr Früchte aßen generell eine geringeres Mortalitätsrisiko bezüglich Herzkreislauferkrankungen hatten – im Gegensatz zu den Teilnehmern, die sich mittags eher nach westlicher Art ernährten.
Diejenigen, die abends Gemüse konsumierten, hatten insgesamt eine niedrigeres Erkrankungs- und Sterberisiko in Bezug auf Krebs, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Das sind die 10 Regeln für ein gesundes Leben
FOCUS Online/Wochit Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Das sind die 10 Regeln für ein gesundes Leben
Mehr Todesfälle durch westliche Ernährungsform
Was tägliche Zwischenmahlzeiten anbelangt, zeigte sich ebenfalls, dass in der Gruppe der Menschen, die Früchte nach dem Frühstück konsumierten, ebenfalls ein niedrigeres Erkrankungs- und Sterberisiko bezüglich Krebs, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen vorlag. Dasselbe gilt auch für diejenigen, die Milchprodukte als Snack nach dem Abendessen zu sich nahmen.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die westliche Art der Ernährung mit vielen getreide- und stärkehaltigen Lebensmitteln wie beispielsweise Brot und Kartoffeln längerfristig zu mehr Herzkreislauf bedingten Todesfällen führt.
Sterblichkeitsrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs geringer
Zusammenfassend folgerten die Wissenschaftler, dass es sich am besten auf den Körper auswirkt, wenn mehr Obst zum Mittagessen und mehr Gemüse und Milchprodukte am Abend gegessen würden.
Eine erhöhte Aufnahme von raffiniertem Getreide, Käse, Zucker und gepökeltem Fleisch zum Mittagessen sowie eine höhere Aufnahme von kartoffel- und stärkehaltigen Lebensmitteln nach den Hauptmahlzeiten führe dagegen zu einer höheren kardiovaskulären Erkrankungsrate und somit zu einer höheren Sterblichkeit.
Tageszeit für bestimmte Nahrungsmittel entscheidend
Mit der Studie wollen die Wissenschaftler einen Beitrag zu besseren Ernährungsleitlinien beitragen. Diese sollten nicht nur darlegen, welche Lebensmittel gesund und ungesund sind, sondern auch zu welcher Tageszeit konsumiert sie der Gesundheit am zuträglichsten sind.
Das wichtigste Ergebnis der Studie sei daher, dass die beste Verzehrzeit für Obst eher morgens und mittags sei und für Gemüse am Abend. Milchprodukte könnten dagegen am besten als Snack nach dem Abendessen verzehrt werden.
Zucchini-Feta, Gemüse, Tofu: Drei vegetarische Grillspieße, die jeden überzeugen
FOCUS Online Zucchini-Feta, Gemüse, Tofu: Drei vegetarische Grillspieße, die jeden überzeugen
Das könnte Sie zum Thema Gesundheit interessieren:
- Ein Drittel der Menschen, die gerade in Großbritannien an Covid-19 sterben, sind komplett geimpft. Ein statistischer Effekt verursacht wohl das scheinbare Paradox, erklärt Lars Fischer. Grund zur Sorge besteht jedoch nicht.Delta-Tote trotz Impfung – Warum unter den Corona-Toten in Großbritannien immer mehr Geimpfte sind
- Die meisten Impfungen gegen Sars-CoV-2 entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn nach mehreren Wochen eine zweite Dosis gespritzt wird. Aufgrund der Delta-Variante ist die zweite Impfung jetzt noch viel wichtiger. Aber wieso ist das so und wie viele Menschen haben bereits ihre Zweitimpfung versäumt? Zweite Spritze macht den Unterschied – Schutz vor Delta-Variante: Darum sollten Sie Ihren zweiten Impftermin nicht verpassen
-
Besonders im Sommer sollten Sie nicht auf Sonnencreme verzichten. Doch ist die teure Apotheken-Creme wirklich besser als die günstige Sonnenmilch aus dem Drogeriemarkt oder vom Discounter? Stiftung Warentest hat über 20 Cremes getestet. Das müssen Sie wissen.Apotheken-Produkt nur "mangelhaft" – Stiftung Warentest: Billig-Sonnencreme überrascht im Vergleich
41 Grad in Europa: Eine Hitzewelle jagt die nächste – auch Deutschland betroffen
Weather Channel 41 Grad in Europa: Eine Hitzewelle jagt die nächste – auch Deutschland betroffen
Quelle: Den ganzen Artikel lesen