Nobel-Wissen einfach erklärt: Für diese Forschung gibt es den Medizin-Nobelpreis

Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geht in diesem Jahr an ein Forscher-Trio: an die US-Amerikaner William Kaelin und Gregg Semenza sowie ihren britischen Kollegen Peter Ratcliffe. Die Wissenschaftler haben molekulare Mechanismen entdeckt, mit denen Zellen den Sauerstoffgehalt wahrnehmen und sich daran anpassen. Die Wissenschaftler haben damit den Mechanismus für „einen der wichtigsten Anpassungsprozesse organischen Lebens enthüllt“, teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit. 

„Die grundsätzliche Bedeutung von Sauerstoff ist seit Jahrhunderten bekannt, aber wie sich Zellen an Veränderungen des Sauerstoffgehalts anpassen, ist seit langem unbekannt“, teilte das Institut auf Twitter mit. Die diesjährigen Medizinpreisträger hätten molekulare Mechanismen identifiziert, mit denen die Aktivität von Genen in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt reguliert werden.

Die Kenntnis dieser Mechanismen sei wichtig für die Behandlung zahlreicher Krankheiten, hieß es von der Nobeljury. Die Entdeckung habe den Weg freigemacht für vielversprechende Strategien etwa gegen Blutarmut, Krebs und viele andere Erkrankungen. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit umgerechnet 830.000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. 

Seit 1901 haben 216 Menschen den Medizin-Nobelpreis erhalten, darunter zwölf Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie. Im vergangenem Jahr hatten der US-Amerikaner James Allison und der Japaner Tasuku Honjo den Preis für die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs erhalten.

Literatur-Nobelpreis wird zweifach vergeben

Mit dem Medizin-Preis startete der Nobelpreis-Reigen. Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt. Am Donnerstag folgt die Bekanntgabe der diesjährigen Literatur-Nobelpreisträger. In diesem Jahr werden ausnahmsweise zwei Autoren geehrt, da der Preis 2018 nach einem Skandal im Jurygremium nicht vergeben wurde. 

Am Freitag wird bekannt, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält. Die Verkündung der Preisträger endet am folgenden Montag, 14. Oktober, mit dem von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschafts-Nobelpreis. Die feierliche Vergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. 

Bereits am 25. September waren die vier Träger der diesjährigen Alternativen Nobelpreise von der Right Livelihood Stiftung bekanntgegeben worden. Es sind die schwedische Schülerin Greta Thunberg, die Menschenrechtskämpferin Aminatu Haidar aus der Westsahara, die chinesische Frauenrechtlerin Guo Jianmei sowie der brasilianische Ureinwohner Davi Kopenawa.

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