Essen gegen Demenz: 20 Lebensmittel, die helfen
Was wir essen, fördert den kognitiven Verfall oder hält ihn auf. Die Ernährung ist daher in den Augen der US-Neurologen Dean und Ayesha Sherzai der wichtigste Lebensstil-Faktor im Kampf gegen Alzheimer. In ihrem Buch „Die Alzheimer-Lösung“ führen sie die besten und schlechtesten Lebensmittel für das Gehirn auf.
Eine hirngesunde Ernährung liegt den Alzheimer-Experten der kalifornischen Linda-Loma-Universität besonders am Herzen. „Als Ärzte und Forscher, die sich mit dem Lebensstil ihrer Patienten beschäftigen, können wir die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit des Gehirns gar nicht genug betonen“, schreiben Dean und Ayesha Sherzai im Vorwort ihres soeben auf Deutsch erschienenen Buchs „Die Alzheimer-Lösung“.
Hirngesundes Essen ist überwiegend vegan
Am Ende der umfangreichen Informationen über die Alzheimer-Demenz und ihre mögliche Prävention gibt das Autorenpaar den Lesern 33 vegane Rezepte der mediterran-mexikanisch-kalifornischen Crossover-Küche an die Hand, die auf hirngesunden Lebensmitteln basieren.
Und sie listen die 20 wichtigsten dieser Lebensmittel auf. Aber auch die 10, die nachweislich mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko einhergehen.
20 Lebensmittel, die gut für das Hirn sind
1. Avocados: Sie sind vollgepackt mit einfach ungesättigten Fetten, und die sind gut für den Aufbau des Gehirns und den Blutfluss.
2. Blattgemüse: Reiche Quelle von Polyphenolen (pflanzliche Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen), Folsäure, Lutein, Vitamin E und Betacarotin, alles Nährstoffe, die mit der Hirngesundheit verbunden sind.
3. Blaubeeren: In einer Harvard-Längsschnittstudie mit 16.000 Krankenschwestern wurde der Verzehr von Beeren, insbesondere Heidelbeeren und Erdbeeren, mit einem geringeren Risiko eines kognitiven Rückgangs in Verbindung gebracht. In der Studie hat man schließlich sogar den Schluss gezogen, dass der regelmäßige Verzehr von Beeren einen kognitiven Niedergang um zweieinhalb Jahre verzögert.
4. Bohnen: Sie sind reich an Antioxidantien, Phytonährstoffen, pflanzlichem Eiweiß, Eisen und anderen Mineralien. Sie erhöhen nachweislich die Langlebigkeit und verringern das Risiko eines Schlaganfalls (im Übrigen eine der vier häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, die etliche Risikofaktoren mit der Demenz gemeinsam haben). Bohnen können den Cholesterinspiegel senken und den Blutzuckerspiegel auch noch Stunden nach dem Verzehr regulieren. (In den USA gibt es daher den Begriff „Second Meal Effect“, womit gemeint ist, dass manche Lebensmittel den Blutzucker und das Insulin auch noch während der Folgemahlzeit günstig beeinflussen.)
5. Brokkoli: Reich an Lutein und Zeaxanthin, Karotinoiden mit antioxidativer Wirkung. Diese können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und Schäden durch freie Radikale und normale Alterungsprozesse rückgängig machen. Eine große Studie der renommierten Harvard Medical School mit über 13.000 Frauen hat im Übrigen ergeben, dass, wer regelmäßig Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler isst – etwa Brokkoli –, weniger altersbedingten Gedächtnisverlust erleidet.
6. Gewürze: Gewürze enthalten im Vergleich die meisten Antioxidantien pro Gramm und sind damit bestens geeignet, die natürlichen Entgiftungssysteme des Gehirns zu unterstützen. Gewürze und Kräuter wie Zimt, Nelken, Majoran, Piment, Safran, Muskatnuss, Estragon und andere sollten ein fester Bestandteil unserer Ernährung sein, nicht nur ein gelegentlicher Zusatz.
7. Kaffee: Das Koffein im Kaffee ist ein Adenosin-Rezeptor-Antagonist, der die Produktion von Acetylcholin, eines bekannten neuroprotektiven Wirkstoffs im Gehirn, stimuliert. Ebenso enthält er viele Antioxidantien in Form von Polyphenolen und Chlorogensäure.
8. Kräuter: Frische oder getrocknete Kräuter wie Koriander, Dill, Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum, Minze und Petersilie enthalten im Vergleich zu Nüssen und Beeren das Zehnfache an Antioxidantien. Schon eine kleine Menge macht sich auf dem Antioxidantienkonto bemerkbar.
9. Kurkuma: Curcumin, der Hauptbestandteil des Kurkumas, ist ein antioxidatives, entzündungshemmendes und antiamyloidales Kraftpaket. In Studien an Tieren und Menschen wurde gezeigt, dass Curcumin bei der Reduktion von Beta-Amyloid unmittelbar beteiligt ist.
10. Leinsamen: enthält die höchste Menge an pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren, die nachweislich Entzündungen verringern und den LDL-Cholesterinspiegel senken. Lein enthält ferner Lignane, chemische Verbindungen, die die Blutgefäße vor entzündlichen Schäden schützen.
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11. Natives Olivenöl extra: In kleinen Mengen als Ersatz für gesättigte Fette, ferner eine prima Quelle für einfach ungesättigte Fettsäuren und Polyphenole.
12. Nüsse: Nüsse sind die beste Quelle gesunder ungesättigter Fette überhaupt. Sie senken nachweislich das Alzheimer-Risiko.
13. Omega-3-Fettsäuren (aus Algen): Hochwirksame, pflanzliche Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen vermindern und das Immunsystem stärken.
14. Pilze: Ob frisch, getrocknet oder als Pulver – Pilze steigern die allgemeine Immunität und reduzieren Entzündungen in den Blutgefäßen des Gehirns. Braune Champignons sind eine ausgezeichnete pflanzliche Vitamin-B12-Quelle, die mit einem verminderten Alzheimer-Risiko in Verbindung steht.
15. Quinoa: Eines der nährstoffreichsten Nahrungsmittel überhaupt und das einzige Getreide, das eine vollständige Proteinquelle ist (den meisten Getreiden fehlen die Aminosäuren Leucin und Isoleucin). Auch enthält es reichlich Ballaststoffe, Vitamin E und Mineralien wie Zink, Phosphor und Selen, allesamt wichtige Bausteine für die Gehirnzellen und ihre unterstützenden Strukturen.
16. Samen (Chia, Sonnenblume): Reich an Vitamin E und hirngesunden Mineralien.
17. Süßkartoffeln: Vollgepackt mit Phytonährstoffen, Ballaststoffen, den Vitaminen A und C und Mineralien, ist diese Knolle tatsächlich blutzuckerregulierend. Auch eine entzündungshemmende Wirkung wurde in zahlreichen Studien dokumentiert.
18. Tee: Minze, Melisse und Hibiskustee sind die drei entzündungshemmendsten Getränke überhaupt. Geeister Kräutertee (mit Zusatz von Stevia oder Erythrit zur Süßung) ist im Sommer ein prima Ersatz für Limonade. Grüner Tee enthält Grünteekatechin, ein weiteres Polyphenol, das entgiftende Enzyme aktiviert.
19. Vollkorngetreide: Randvoll mit cholesterinsenkenden Ballaststoffen, komplexen Kohlenhydraten, Eiweiß und B-Vitaminen. Die Stärke aus dem ganzen Korn von Hafer, Buchweizen, Hirse, Teff, Sorghum oder Amaranth ist das beste komplexe Kohlenhydrat überhaupt: Sie nährt nicht nur die guten Bakterien im Darm, sondern versorgt auch das Gehirn nachhaltig mit Energie.
20. Zartbitterschokolade: Dunkle, unverarbeitete Kakaobohnen enthalten unglaublich viel Flavanole. Diese wirken nachweislich arteriell entspannend (blutdrucksenkend) und tragen dazu bei, das Gehirn mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Tatsächlich haben Menschen, die dunkle Schokolade essen, ein geringeres Schlaganfallrisiko.
10 Lebensmittel, die Sie am besten vermeiden
1. Hochgradig verarbeitete Lebensmittel: Chips, Kekse, Fertiggerichte und Weißbrot sind alle reich an Salz, Zucker und gesättigten Fettsäuren, die die Arterien des Gehirns verstopfen und das Hirngewebe unmittelbar schädigen.
2. Verarbeitetes Fleisch: Speck, Mortadella, Leberwurst, Blutwurst, Würstchen, Salami, Chorizo und andere sind reich an Konservierungsstoffen, Salz und gesättigten Fettsäuren, die Entzündungen fördern und die Blutgefäße im Gehirn schädigen.
3. Rotes Fleisch: Rindfleisch und Wild enthalten viele entzündungsfördernde gesättigte Fettsäuren. Auch wenn sie weniger entzündungsfördernd sind als Wurstwaren, richten sie auf der Gefäß- und Zellebene immer noch genug Schaden an.
4. Hühnerfleisch: Dieses „weiße Fleisch“ bildet die Hauptcholesterinquelle in der amerikanisch-westlichen Standarddiät. Huhn enthält dreimal so viel Fett wie Eiweiß und trägt wesentlich zur Fettleibigkeit bei.
5. Butter und Margarine: Beide Streichfette haben einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und Transfetten, die die Arterien verstopfen und das Gehirn schrumpfen lassen.
6. Frittiertes und Fast Food: Ein hoher Anteil an Transfetten, die das Hirnvolumen reduzieren und zum kognitiven Verfall beitragen, finden sich in diesen typischen westlichen Nahrungsmitteln.
7. Käse: Käse ist reich an gesättigten Fettsäuren. Er schädigt die Blutgefäße im Gehirn.
8. Gebäck und Süßigkeiten: Süße Teigwaren und andere Naschereien haben einen hohen Zuckergehalt; dieser verursacht Entzündungen und einen Burn-out im Gehirn.
9. Zuckerhaltige Getränke: Die Hauptquelle des Zuckers in der amerikanisch-westlichen Standarddiät verursacht Entzündungen und neuronale Schäden.
10. Übermäßiger Alkoholkonsum: Alkohol wirkt neurotoxisch und schädigt die Gehirnzellen unmittelbar.
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