Keuchhusten ist in Deutschland keine Seltenheit – das sind die Anzeichen
Wochenlange Hustenattacken bis zu Atemnot und Erbrechen – Keuchhusten ist nicht nur lästig, für Kleinkinder, Senioren und kranke Menschen kann er lebensbedrohlich sein. Erfahren Sie, wie die Krankheit verläuft und was Sie gegen Keuchhusten tun können.
- Bei Keuchhusten kommt es zu krampfartigen Hustenattacken, die wochenlang andauern können.
- Vor allem am Anfang der Erkrankung wird Keuchhusten oft nicht erkannt.
- Wichtig ist, Kinder frühzeitig zu impfen und die Impfung im Erwachsenenalter aufzufrischen.
Keuchhusten zeigt sich durch krampfartige Hustenattacken und keuchenden Atemgeräuschen, die beim Luftholen auftreten. Pertussis, so der Fachausdruck der Krankheit, ist hoch ansteckend und wird durch das Bakterium Bordetella pertussis oder Bordetella parapertussis ausgelöst. Die Erreger produzieren Giftstoffe, die Schleimhäute der Atemwege angreifen. Sie lähmen die winzigen Härchen, die dafür zuständig sind, die Luftwege reinzuhalten.
Vor allem für Säuglinge kann Keuchhusten tödlich sein, da die Hustenanfälle bei ihnen leicht zu Atemaussetzern und Erstickungsanfällen führen können. Nicht umsonst ist die Keuchhusten-Impfung eine der wichtigsten Impfungen für Kinder. Da viele vergessen, die Impfung aufzufrischen, was etwa nach zehn bis 20 Jahren nötig wird, erkranken in Deutschland vor allem Erwachsene an Keuchhusten. Dadurch werden sie wiederum zu einer gefährlichen Ansteckungsquelle für Säuglinge. Keuchhusten ist in Deutschland meldepflichtig. Bestes Angebot auf BestCheck.de
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Die verschiedenen Phasen von Keuchhusten
An Keuchhusten Erkrankte durchlaufen unterschiedliche Stadien:
Stadium catarrhale: In den ersten ein bis zwei Wochen sind die Symptome noch unspezifisch: leichter Husten, Schnupfen, Schwächegefühle und manchmal leichtes Fieber. In dieser Phase wird der Keuchhusten meist noch nicht als solcher identifiziert. Das ist besonders problematisch, denn genau in diesen ersten beiden Wochen ist Keuchhusten am ansteckendsten. Außerdem sollten Ärzte bereits in diesem Stadium mit der Behandlung beginnen.
Stadium convulsivum: In den folgenden vier bis sechs Wochen kommt es zu den für Keuchhusten typischen krampfartigen Hustenattacken. Die trockenen Hustenanfälle verursachen Sauerstoffmangel, weshalb Erkrankte mit einem keuchenden oder pfeifenden Geräusch nach Luft schnappen – daher der Name „Keuchhusten“.
Die Hustenanfälle enden oft mit dem Herauswürgen von zähem Schleim oder Erbrechen. Außerdem können sie in Extremfällen zu Nasenbluten, Zungenbandgeschwüren oder Blutungen in der Augenbindehaut führen. Nachts ist der Husten meist heftiger. Bei Kindern sind die Hustenfälle oft stärker als bei Erwachsenen.
Stadium decrementi: Im letzten Krankheitsstadium, das nochmal bis zu zehn Wochen dauern kann, klingen die Hustenattacken ab. Die Ansteckungsgefahr ist dann bereits vorbei.
Keuchhusten: Hohe Ansteckungsgefahr
Die Ansteckung mit Keuchhusten erfolgt über eine Tröpfcheninfektion: Hustet oder niest ein Erkrankter, gelangen die Bakterien in die Luft und werden so von anderen eingeatmet. Die Erreger wandern bis in die Luftröhre und vermehren sich dort.
Fast jeder Kontakt zwischen einem Infizierten und einem Gesunden führt zu einer Ansteckung. Auch jemand der geimpft und damit vor Keuchhusten sicher ist, kann die Bakterien übertragen und so jemand anderen anstecken.
Keuchhusten – Was hilft?
Zu Beginn der Krankheit funktioniert die Behandlung mit Antibiotika noch sehr gut. Allerdings sind genau in diesem Stadium die Symptome noch nicht leicht als Keuchhusten erkennbar. Antibiotika töten die Bakterien ab, der Husten hält jedoch an, bis sich die Härchen auf den Schleimhäuten wieder erholt haben. Gegebenenfalls verschreibt der Arzt Hustenstiller.
Bei Keuchhusten sollten Sie ausreichend trinken. Kräutertees können den Hustenreiz ertäglicher machen. Auf stark säurehaltige Lebensmittel, wie Säfte oder frisches Obst, sollten Erkrankte dagegen verzichten, da sie die Schleimhäute zusätzlich reizen und den Husten verschlimmern. Auch körperliche Anstrengung und stickige Luft verstärken den Keuchhusten. Lindernd können auch Hausmittel wie Dampf-Inhalationen mit Meersalz oder warme Brustwickel wirken.
Impfung gegen Keuchhusten
Eltern sollten ihre Kinder so früh wie möglich gegen Keuchhusten impfen lassen. Im ersten Lebensjahr sind drei Impfungen nötig, nach einer Auffrischung zwischen dem zwölften und 15. Monat ist eine Grundimmunisierung hergestellt.
Mit fünf bis sechs Jahren sowie zwischen dem neunten und 18. Lebensjahr sollten Sie die Impfung erneut auffrischen. Da der Schutz nur etwa zehn bis 20 Jahre anhält, brauchen auch Erwachsene eine Auffrischimpfung. Besonders wichtig ist dies für Frauen mit Schwangerschaftswunsch, sowie für alle Personen, die mit Säuglingen in Kontakt kommen.
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