Elizabeth Kenny: Pionierin im Kampf gegen Kinderlähmung

Elizabeth Kenny wurde 1886 in Australien geboren. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie im australischen Buschland als Krankenschwester und kam während dieser Tätigkeit zum ersten mal mit spinaler Kinderlähmung in Kontakt. Mangels anderer Möglichkeiten begann sie damit, die Schmerzen der Kranken mit feuchtwarmen Kompressen zu lindern und kranke Glieder vor der Verkrüppelung zu massieren. Ihre Behandlungsweise zeigte Erfolge. 

Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Elizabeth Kenny als Militärkrankenschwester in der australischen Armee, unter anderem an der Front in Frankreich. Sie wurde im Dienst selbst verwundet. In den Kriegslazaretten wandte sie ihre im Outback erprobte Methode ebenfalls mit Erfolg an. Trotzdem hatte sie mit ihrer Art der Behandlung in Australien viele Kritiker gegen sich. Kennys Verfahren stand im Gegensatz zu den dort allgemein angewandten Methoden, die auf Ruhe und Bewegungslosigkeit der Gelenke setzten. 

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Elizabeth Kenny hatte in den USA Erfolg

1940 ging Elizabeth Kenny daher in die USA, wo man ihrer Methode offener gegenüber stand. Sie initiierte die Amerikanische Hilfsarbeit gegen spinale Kinderlähmung. Einen Förderer hatte sie im damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Roosevelt war einst selbst an Kinderlähmung erkrankt. In den USA gründete und leitete sie jahrelang das Kenny-Institut in Minneapolis. Für ihre Arbeit und als Person erfuhr sie in Amerika große Anerkennung. Verschiedene amerikanische Universitäten verliehen ihr die Ehrendoktorwürde. Zudem bekam sie von Roosevelts Nachfolger Präsident Harry Truman als erste das Privileg, auch ohne einen US-Pass jederzeit amerikanischen Boden zu betreten und zu verlassen zu dürfen. 

1950 war Elizabeth Kenny auch in Deutschland zu Gast. Im selben Jahr gab sie die Leitung ihrer Klinik in Minneapolis ab und kehrte auf Umwegen in ihre australische Heimat zurück, wo sie nach einer Parkinson-Erkrankung 1952 im Alter von 66 Jahren verstarb. Soweit bekannt, hatte sie eine Adoptivtochter. Ihre Geschichte wurde 1946 unter dem Titel "Schwester Kenny" von Hollywood verfilmt. Google widmete ihr im Oktober 2022 ein Doodle.

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