COVID-19: UV-Strahlung der Sonne reduziert die Coronavirus-Ausbreitung – Heilpraxis
Niedriger R-Wert dank der Sonne?
UV-Licht kann die Ausbreitung von Coronaviren eindämmen. Dabei scheint zu gelten: Umso höher die vorliegende UV-Strahlung ausfällt, umso niedriger ist die Ausbreitungsrate von COVID-19. Diese Ergebnisse einer aktuellen Forschungsarbeit machen Hoffnung, dass es bei sonnigerem Wetter im Frühling und Sommer zu weniger Infektionen durch das Coronavirus kommt.
Es gibt immer mehr Hinweise auf eine Saisonabhängigkeit der COVID-19-Übertragung. In einer aktuellen Studie von Forschenden der University of Liverpool zeigte sich nun, dass die sogenannten Basisreproduktionszahl (R0) innerhalb von Städten bei höherer Sonneneinstrahlung sinkt und zusätzlich auch ein Zusammenhang zwischen R0 und der Temperatur bestehen könnte. Die Studie wurde in der englischsprachigen Fachzeitschrift „One Health“ veröffentlicht.
Einfluss des Wetters auf COVID-19-Infektionen
Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie vor gut einem Jahr sind in vielen Ländern Infektionswellen aufgetreten, die insbesondere in der gemäßigten nördlichen Hemisphäre vor allem in den sonnenarmen Monaten auftraten. Hier stellt sich die Frage, ob die Temperatur oder die Sonneneinstrahlung eine Rolle bei der Anzahl der neuen Infektionen spielt.
Wie sensitiv reagiert COVID-19 auf das Klima?
Trotz erheblicher Forschungsanstrengungen ist bisher immer noch nicht vollständig klar, ob die Übertragung von COVID-19 die gleiche Sensitivität gegenüber dem Klima aufweist wie es bei anderen verbreiteten Atemwegsviren, beispielsweise der saisonalen Grippe, der Fall ist, berichten die Forschenden.
UV-Strahlung schützt vor Infektion mit COVID-19
Eine andere internationale Forschungsarbeit deutete bereits im Januar darauf hin, dass UV-Licht tatsächlich die Ausbreitung von Coronaviren einzudämmen scheint. Für die Untersuchung wurden damals klimatische Bedingungen in 173 Ländern mit dort auftretenden COVID-19-Fällen abgeglichen und es wurde analysiert, welchen Einfluss das Klima auf die Infektionsrate hat.
Die Forschenden schlossen aus ihren Daten, dass UV-Strahlung tatsächlich einen statistisch signifikanten Effekt auf die COVID-19-Fälle zu haben scheint. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden bereits im Januar diesen Jahres in dem englischsprachigen Fachblatt „PNAS“ veröffentlicht.
Zunehmende UV-Strahlung reduziert R-Wert
Bei der aktuellen Untersuchung untersuchten die Fachleute jetzt, wie sich der sogenannte R-Wert (Anzahl der Menschen, welche eine infizierte Person durchschnittlich ansteckt) verändert, wenn sich die UV-Strahlung erhöht. Und tatsächlich scheint zusätzliche ultraviolette Strahlung pro Quadratmeter den R-Wert zu reduzieren.
Für diese Untersuchung dienten die R-Werte als Grundlage, die in 359 Städten in 43 Ländern gemessen wurden, wobei in den berücksichtigten Städten jeweils mehr als 500.000 Menschen lebten. Die UV-Strahlung in diesen Städten lag zwischen 30 und 130 Kilojoule pro Quadratmeter. Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass die Sonneneinstrahlung den R-Wert um zwischen 0,15 und 0,65 niedriger ausfallen lies, was mit beachtlichen Auswirkungen auf die Anzahl der Infektionen verbunden wäre.
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) liegt der R-Wert in Deutschland aktuell bei 1,06 (7-Tage-R-Wert, Stand: 19. April). Hier wird deutlich, welchen großen Unterschied es bereits machen würde, wenn sich der R-Wert durch eine erhöhte Sonneneinstrahlung beispielsweise um 0,5 reduziert.
Darum sind Abstandsregeln und Handhygiene so wichtig
Die Fachleute betonen bei ihrer aktuellen Studie jedoch ausdrücklich, dass die Übertragungsraten und der Pandemieverlauf letztlich durch Bevölkerungsfaktoren und Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung bestimmt werden. Dies macht deutlich, warum beispielsweise die Einhaltung der Abstandsregeln und eine gute Handhygiene auch im Sommer wichtig bleiben. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Quelle: Den ganzen Artikel lesen