Jetzt amtlich: Verkauf von Silvesterfeuerwerk bundesweit verboten

Jetzt amtlich: Verkauf von Silvesterfeuerwerk bundesweit verboten 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Verkauf von Silvesterfeuerwerk deutschlandweit untersagt. Die entsprechende Verordnung sei am Dienstag in Kraft getreten, teilte das Innenministerium in Berlin mit. Damit werde ein Beschluss von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderregierungschefs und -chefinnen vom 13. Dezember umgesetzt. "Wegen der Corona-Pandemie ist in diesem Jahr vieles anders. Wir müssen darauf achten, dass wir nicht Böller anzünden und die Infektionszahlen explodieren. Das Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk schützt unsere Krankenhäuser vor Überlastung", sagte Seehofer der Mitteilung zufolge.

Jahreswechsel


Ich hasse Silvester!

Krematorium in Zittau überfüllt – Leichen werden zwischengelagert

Wegen der dramatisch hohen Corona-Todeszahlen in Zittau in Ostsachsen müssen dort Leichen außerhalb des Krematoriums zwischengelagert werden. Die Toten sollen "im Bereich des Hochwasserstützpunkts" gelagert und "bei Freigabe zur Einäscherung" ins Krematorium gefahren werden, teilte die Stadt Zittau am Dienstagabend mit. Darauf habe sich die Geschäftsführung des Krematoriums mit Oberbürgermeister Thomas Zenker kurzfristig geeinigt. 

Besonders im Dezember explodierte nach Angaben der Stadt die Zahl der Toten. Während im vergangenen Jahr im Dezember 45 Menschen starben, waren es in diesem Monat bislang schon 115. Im November verdoppelte sich die Zahl der Toten von 52 im vergangenen Jahr auf 110 in diesem Jahr. Im Oktober vergangenen Jahres starben 45 Menschen, in diesem Jahr 73. 

Irland verschärft Corona-Regeln nach Weihnachten deutlich

Um eine Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante zu verhindern, verschärft Irland nach Weihnachten seine Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie deutlich. Die Beschränkungen kommen einer Ausgangssperre gleich. Die Regierung handele "schnell und aggressiv" als Antwort auf steigende Infektionszahlen, sagte Ministerpräsident Micheal Martin am Dienstag. Die Maßnahmen seien unter der Vermutung getroffen worden, dass sich die hoch ansteckende Virus-Mutation bereits in Irland ausbreite.

Bayern führt Corona-Testpflicht für Reisende aus Risikogebieten ein

Alle Urlaubs- und Familienrückkehrer aus Risikogebieten unterliegen künftig in Bayern einer strengen Corona-Testpflicht. Spätestens 72 Stunden nach der Einreise müssen sie beim zuständigen Gesundheitsamt ein Testergebnis vorlegen, dies hat am Dienstag das bayerische Kabinett in München beschlossen.

Bund unterstützt Behindertenhilfe und Sozialunternehmen in Corona-Krise 

Ein Corona-Teilhabe-Fonds soll Einrichtungen der Behindertenhilfe und gemeinnützige Sozialunternehmen vom Jahreswechsel an in der Krise unterstützen. Die Hilfe könne im Einzelfall bis zu 800.000 Euro betragen und solle betriebliche Fixkosten in Höhe von 90 Prozent abdecken, kündigte das Bundessozialministerium am Dienstag an. Viele dieser Unternehmen hätten bislang "nur eingeschränkt oder gar nicht von Corona-Hilfen profitieren" können, teilte das Ministerium mit.

Mecklenburg-Vorpommern nimmt Corona-Patienten aus Sachsen auf

Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Sachsen nimmt Mecklenburg-Vorpommern bis zu zehn Intensivpatienten aus dem Freistaat auf. Es sei eine Anfrage aus Sachsen mit der Bitte um Unterstützung gekommen, teilte der Schweriner Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe (CDU), am Dienstag mit. Die Patienten würden in den kommenden Tagen in Rostock und Greifswald erwartet, ein Erkrankter sei bereits angekommen. Es gehe darum, Krankenhauskapazitäten und insbesondere Beatmungsplätze in Regionen mit starkem Infektionsgeschehen in Sachsen zu entlasten, sagte Glawe. "Die Lage vor allem in Ostsachsen ist ernst."

Kretschmer fürchtet dritte Welle nach den Festtagen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) befürchtet eine dritte Corona-Infektionswelle nach Weihnachten und Silvester. "Vor uns liegen die zehn härtesten Wochen der Pandemie", sagte er am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz. Eine dritte Welle könnte in der Zeit vom 10. bis 15. Januar anrollen. "Wie groß die Welle wird und welchen Schaden sie anrichtet, haben die Menschen in Sachsen und in Deutschland selbst in der Hand."

Baden-Württemberg beschränkt kleinen Grenzverkehr zu Nachbarländern

Baden-Württemberg will mit einer Quarantänepflicht den kleinen Grenzverkehr für Wintersportler und Einkaufstouristen nach Frankreich und in die Schweiz deutlich beschränken. "Die Gefahr, dass durch Ein- und Rückreisen nach Baden-Württemberg zusätzliche Infektionsherde im Inland entstehen, soll eingeschränkt werden", hieß es am Dienstag in Stuttgart aus Regierungskreisen.

Die Verschärfung der Einreise-Quarantäne-Verordnung führt dazu, dass zum Beispiel weder die Baden-Württemberger in der Schweiz Ski fahren noch die Schweizer im Supermarkt in Baden-Württemberg einkaufen können. Hintergrund sei das Infektionsgeschehen im Südwesten und in den Grenzregionen. Zuerst hatte das "Badische Tagblatt" über die Pläne berichtet.

Quarantäne angeordnet: Schweiz sucht 10.000 britische Touristen

Wegen der neuen Coronavirus-Variante in Großbritannien läuft in der Schweiz die Suche nach einigen Tausend jüngst angereisten Briten auf Hochtouren. Am Montag hatten die Behörden rückwirkend Quarantäne angeordnet, um die Ausbreitung der neuen Variante in der Schweiz möglichst zu verhindern. Jeder, der seit dem 14. Dezember aus Großbritannien eingereist ist, muss bis zum 10. Tag nach der Ankunft in Quarantäne. Das betrifft auch Tausende Skiurlauber.

Nach Angaben der Behörden kamen vom 14. Dezember bis zur Einstellung der Flüge am Sonntagabend 92 Flugzeuge aus Großbritannien an. Allein am Genfer Flughafen waren es am vergangenen Wochenende etwa 3500 Passagiere. Die Behörden gehen von etwa 10.000 Fluggästen seit dem 14. Dezember aus.

Für die Suche nach den Gästen sind die Gesundheitsbehörden der Kantone zuständig, die auch sonst die Kontaktverfolgung bei Infizierten übernehmen. Das Bundesamt für Gesundheit hat von den Fluggesellschaften sämtliche Passagierlisten angefordert. Ankommende müssen wegen der Corona-Pandemie seit langem jeweils ein Formular ausfüllen und ihre Adresse in der Schweiz angeben.

Prozess wegen Betrugs mit Corona-Masken beginnt

Wegen mutmaßlichen Betrugs mit rund einer Million Corona-Schutzmasken steht seit Dienstag ein 26-Jähriger vor dem Landgericht Koblenz. Das teilte eine Gerichtssprecherin mit. Der rund 150-seitigen Anklage zufolge war der 26-Jährige im April während der ersten Corona-Welle mit zwei Komplizen am Abschluss von Kaufverträgen über die Lieferung von FFP2-Masken für mehr als drei Millionen Euro anscheinend auch an eine überregionale Supermarktkette beteiligt. Der junge Mann habe gewusst, dass die Masken den hohen FFP2-Standard nicht erfüllten – es seien nur einfache Mund-Nasen-Bedeckungen gewesen. Tatorte sollen unter anderem Sinzig im nördlichen Rheinland-Pfalz sowie Mainz gewesen sein.

Der 26-jährige Angeklagte soll sich außerdem mit falschen Angaben eine Corona-Soforthilfe von 9000 Euro erschlichen haben. Er sitzt in Untersuchungshaft. Seine beiden mutmaßlichen Komplizen sind in dem Verfahren nicht Angeklagte.

NRW-Ministerpräsident Laschet gegen Gottesdienst-Verbot

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich gegen ein Verbot der Präsenz-Gottesdienste an Weihnachten ausgesprochen. Es gebe eine Absprache der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin, die Präsenz-Gottesdienste unter Einhaltung strenger Hygiene-Auflagen zuzulassen, sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Laschet appellierte allerdings an die Freikirchen: Dort seien die Hygieneauflagen nicht immer eingehalten worden. "Halten sie sich an die geltenden Regeln", sagte Laschet. Er selbst werde an keiner Christmette teilnehmen.

Kreative Idee


Kirche auf Rädern: Pfarrer gibt Weihnachtsgottesdienst auf einem Trecker

Sein Vize, Minister Joachim Stamp (FDP), hatte die Kirchen zuvor aufgerufen, deutschlandweit alle Präsenzgottesdienste an Weihnachten abzusagen. "Die völlig unabsehbare Entwicklung der Pandemie und die Nöte auf den Intensivstationen in vielen Teilen Deutschlands" machten dies seiner Meinung nach unausweichlich, sagte Stamp der Deutschen Presse-Agentur. Katholische Bistümer in NRW lehnen einen kompletten Verzicht auf Präsenzgottesdienste ab.

RKI-Präsident appelliert eindringlich an die Bevölkerung

Seine Sorge ist ihm deutlich anzumerken: Statt wie meist mit den aktuellen Zahlen beginnt RKI-Präsident Lothar Wieler die Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts mit dem eindringlichen Appell, die Feiertage wirklich nur zu so wenig Personen wie möglich Kontakt zu haben. "Das Virus lebt von unseren Kontakten", sagt er. "Reduzieren Sie ihre Kontakte auf das absolute Minimum." Die Zahlen seien immer noch zu hoch, durch die Feiertage könnte die Lage noch schlimmer werden. "Bitte bleiben Sie zu Hause. Schützen Sie sich und andere."

Dann geht Wieler auf die nachgewiesene Mutation des Coronavirus ein. "Wir können das noch nicht einschätzen." Aber je weiter sich Viren verbreiteten, desto eher mutierten sie. "Mehr als anderthalb Millionen Menschen in Deutschland sind schon als Corona-Fälle registriert", sagt Wieler. "Wir sehen, dass das Infektionsgeschehen in fast allen Bundesländern in den letzten Tagen weiter zugenommen hat." Nicht nur die Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern seien belegt, sondern auch die anderen. Manche Kliniken führten schon Notprogramme. "Ich bin glücklich, dass kurz nach Weihnachten die ersten Menschen in Deutschland geimpft werden können. Wer hätte das vor sechs Monaten gedacht?"

Anschließend spricht RKI-Epidemiologe Ole Wichmann über die Impfungen. "Wir haben einen Impfstoff, der nach allen bisherigen Daten sicher und wirksam ist", sagt er. Es werde aber noch lange dauern, bis genug Menschen geimpft seien, deswegen müssten weiter die Corona-Regeln eingehalten werden. Zu den bisher bekannten Nebenwirkungen der Impfungen erklärt Wichmann, Geimpfte würden teilweise von Schmerzen an der Einstichstelle oder Kopfschmerzen berichten. Der Impfstoff gelange nicht in den Zellkern und habe somit keine Auswirkungen auf die menschliche DNA. Trotzdem gebe es noch offene Fragen, an denen weiter geforscht werde. "Ich kann Ihnen versichern, dass wir gut vorbereitet sind", sagt Wichmann. Der Impfstoff werde auch weiterhin geprüft und überwacht.

Anschließend beantwortet Wieler erste Fragen von Journalisten. Er betont noch einmal, dass das Verhalten der Menschen entscheidend sei, wie stark sich das Virus ausbreiten könne. "Die Maßnahmen werden vor Ort nur erfolgreich sein, wenn sie von der Bevölkerung mitgetragen werden", sagt Wieler. "Wir sollten alle – wenn es möglich ist – uns an die Abstandsregeln halten." Er verstehe auch, dass es eine gewisse Müdigkeit und Erschöpfung in der Bevölkerung gebe. Aber ein Großteil der Bevölkerung müsse die Maßnahmen tragen.

Wieler zeigt sich optimistisch, dass der Impfstoff auch gegen die neue Coronavirus-Mutation wirksam ist. "Alle Daten sprechen dafür, dass der Impfschutz nicht eingeschränkt ist", sagt er. Ein Journalist fragt, ob die Mutation auch schon in Deutschland nachgewiesen worden sei. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist mir nicht bekannt, dass diese Variante auch schon in Deutschland aufgetreten ist", antwortet Wieler. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Mutation unerkannt in Deutschland sei, sei aber "sehr, sehr hoch."

Ein Journalist fragt, warum sich Wielers Optimismus zu Beginn des "Lockdown light" vor vier Wochen nicht erfüllt hat. "Das kann ich ihnen nicht genau beantworten", entgegnet Wieler. Eventuell spiele der Winter eine Rolle, eventuell eine ansteckendere Variante des Virus. Wahrscheinlich lasse sich das aber nicht auf einen oder zwei Faktoren zurückführen.

Die letzte Frage eines Journalisten geht um die vielen Corona-Toten in Pflegeeinrichtungen und ob der Lockdown helfen werde, auch dort die Todeszahlen zu reduzieren. "Durch weniger Treffen wird dem Virus die Möglichkeit genommen, sich zu verbreiten. Das hilft auch den Bewohnern von Pflegeheimen", sagt Wieler. In solchen Einrichtungen sei auch eine stringente Hygiene-Strategie wichtig. "Je weniger Menschen in Deutschland unterwegs sind, desto besser auch für die Bewohner in Pflegeeinrichtungen", betont Wieler. Damit endet die Pressekonferenz. Im Hinausgehen wünscht der RKI-Chef noch frohe Weihnachten.

Biontech: Vakzin gegen neue Virusvariante binnen sechs Wochen möglich

Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech wäre nach eigenen Angaben prinzipiell binnen sechs Wochen in der Lage, auch ein Präparat gegen die in Großbritannien aufgetauchte Mutation des Virus herzustellen. "Das ist aber eine rein technische Überlegung", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin. Es gehe dabei nicht nur um technische Fragen, sondern auch darum, wie etwa die Zulassungsbehörden dieses Präparat bewerten würden. Es sei aber sehr wahrscheinlich, dass der bereits hergestellte Impfstoff auch gegen die neue Variante wirke.

Sehen Sie im Video: "Die Virus-Mutation ist wahrscheinlich schon hier" – stern-Experte Koch zu Gefahren durch Mutationen.

Die Plattform des bisherigen Impfstoffs würde bei einer etwaigen Weiterentwicklung nicht angetastet, erläuterte die medizinische Geschäftsführerin und Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci. In diesem Fall würde es darum gehen, inwieweit die Behörden die bereits eingereichten Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten des jetzigen Vakzins als Basis akzeptierten. Dies wiederum würde die Dauer eines möglichen Zulassungsprozesses beeinflussen.

19.528 neue Fälle und 731 Tote: Corona-Zahlen weiter auf hohem Niveau

Die Zahl der Todesfälle und Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 19.528 neue Fälle und 731 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt, wie das RKI bekanntgab. Am Dienstag der Vorwoche waren 14.432 Neuinfektionen und 500 Todesfälle gemeldet worden – allerdings fehlten damals Daten aus Sachsen, die später nachgemeldet wurden. Den Höchstwert mit 33.777 gemeldeten Infektionen hatte es am Freitag gegeben, darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Der bisherige Höchststand bei den Todesfällen war vergangenen Mittwoch mit 952 erreicht worden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) gab das RKI am frühen Morgen mit 197,6 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie. Den mit Abstand höchsten Wert erreicht Sachsen: Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 426,8, also mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Es folgen Thüringen mit einem Wert von 299,4 und Bayern mit 215,9. Der niedrigste Wert wird in Schleswig-Holstein mit 93,6 verzeichnet.

Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Dienstag auf 27.006. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.530.180 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Nach Schätzungen sind rund 1.136.700 Menschen inzwischen genesen.

Biontech vertraut Impfstoff auch bei Virus-Mutation

Biontech-Chef Ugur Sahin ist sich zuversichtlich, dass der Impfstoff des Mainzer Unternehmens auch gegen die in Großbritannien entdeckte neue Mutation des Virus wirkt. Aus wissenschaftlicher Sicht sei die Wahrscheinlichkeit dafür hoch, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben den Impfstoff bereits gegen circa 20 andere Virusvarianten mit anderen Mutationen getestet. Die Immunantwort, die durch unseren Impfstoff hervorgerufen wurde, hat stets alle Virusformen inaktiviert."

Allerdings lasse sich die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen die neueste Virus-Mutation derzeit nicht "garantieren", sagte Sahin der "Bild"-Zeitung. Seine Firma werde das Vakzin innerhalb der nächsten 14 Tage an der neuen Virus-Variante testen. Er sei "zuversichtlich", dass der Impfstoff "auch hier funktionieren wird".

Auch die europäische Arzneimittelbehörde EMA erklärte, es gebe keine Anzeichen dafür, dass der Impfstoff nicht auch gegen die neue Coronavirus-Variante wirkt. Und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte im ZDF ebenfalls, dass alle Erkenntnisse im Moment darauf hindeuteten, dass die Wirksamkeit bei der neuen Variante nicht beeinträchtigt sei. "Und das wäre natürlich eine sehr, sehr gute Nachricht."

Coronakrise drückt die Löhne

Die Coronakrise drückt auf die Verdienste der Beschäftigten in Deutschland. Die Nominallöhne lagen im dritten Quartal 2020 um 1,3 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Da die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nahezu unverändert (minus 0,1 Prozent) blieben, ergab sich ein realer Lohnrückgang von 1,3 Prozent. Im zweiten Quartal hatte das Minus sogar 4,7 Prozent betragen. In den Berechnungen ist allerdings das Kurzarbeitergeld nicht erfasst, das für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Einkommensverluste mindestens teilweise ausgeglichen hat.

Überdurchschnittliche Rückgänge der Nominallöhne gegenüber dem dritten Quartal 2019 verzeichneten die von der Corona-Krise hart getroffenen Branchen Luftfahrt (minus 32,2 Prozent), Reisebüros und Reiseveranstalter (minus 25,0 Prozent) sowie Beherbergung (minus 12,1 Prozent). Die stärksten Verdiensteinbußen hatten angelernte Arbeitnehmer mit durchschnittlich 2,0 Prozent. Bei Arbeitnehmern in leitender Stellung betrug der Rückgang im Schnitt nur 0,5 Prozent.

Umfrage: Angst vor Corona-Ansteckung wächst

Die anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen verunsichern die Bürger nach einer Umfrage zunehmend. Mitte Dezember sagten 48 Prozent, dass sie "sehr große Angst" oder "eher große Angst" vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus hätten – das waren vier Prozentpunkte mehr als noch Mitte November, wie die Online-Erhebung des Instituts YouGov Deutschland ergab. Zugleich sank im Vergleichszeitraum die Zahl derjenigen, die "überhaupt keine Angst" und "eher keine Angst" vor einer Ansteckung haben – von 51 Prozent auf 48 Prozent. Damit liegt die Zahl jener, die Angst haben, erstmals seit Ende März 2020 gleichauf mit der derer, die keine Angst haben, wie die Meinungsforscher mitteilten. Dabei nähern sich beide Kurven vor allem seit Anfang Dezember steil an.

Außerdem stieg im Vergleich zu Mitte November die Zahl derjenigen, die sagen, dass sich die nationale Corona-Situation derzeit verschlechtere. Während vor einem Monat noch 59 Prozent der gut 2000 Befragten dieser Meinung waren, gaben Mitte Dezember 73 Prozent an, dass die Situation "schlimmer wird". Nur 16 Prozent denken aktuell, dass die Lage Deutschlands in der Pandemie momentan "besser wird" – Mitte November waren es noch 26 Prozent.

Seit März rund 300 politische Gewaltdelikte wegen Corona verzeichnet

Das Bundeskriminalamt hat laut einem Zeitungsbericht seit März bundesweit rund 300 politisch motivierte Gewaltstraftaten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verzeichnet. Dazu zählten vor allem Angriffe gegen öffentliche Einrichtungen und Übergriffe gegen Polizisten, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken zitiert. Die Mehrzahl der 297 zwischen Anfang März und Ende November registrierten politischen Gewaltstraftaten rund um das Corona-Thema wurde demnach von Tätern aus dem linken Spektrum verübt: 160 Delikte wurden diesem Spektrum zugeordnet. 48 Taten wurden der Statistik zufolge von Tätern aus dem rechten Spektrum verübt. 89 Taten waren keinem der beiden Bereiche zuzuordnen.

Zu diesen Taten gehörten demnach ein versuchtes Tötungsdelikt, 82 Körperverletzungen, drei Sprengstoffdelikte, 136 Fälle von Landfriedensbruch und 65 Fälle von Widerstand gegen Beamte. Zudem wurden 200 Fälle von Sachbeschädigung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gezählt. Dazu kamen 277 politisch motivierte Straftaten über das Internet

Polizei will Corona-Restriktionen an Feiertagen scharf kontrollieren

Die Polizei will die Einhaltung der Corona-Beschränkungen an Weihnachten und Silvester scharf kontrollieren. "Wir erhöhen gerade die Präsenz im öffentlichen Raum", sagte der Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, der "Süddeutschen Zeitung". Jedoch werde die Polizei nicht "anlasslos von Haus zu Haus gehen und nachzählen, wie viele Leute am Tisch sitzen". Wegen des Grundrechts auf Unversehrtheit der Wohnung sei dies auch gar nicht möglich. "Aber wenn wir Hinweise bekommen, dass irgendwo Regeln verletzt werden, dann gehen wir dem nach", sagte Radek. An die Bürger appellierte er zugleich, während der Feiertage nicht vorschnell die Polizei zu rufen. Wenn etwa die Nachbarn zu viele Menschen eingeladen hätten, sollten sie zunächst gebeten werden, sich an die Regeln zu halten. "Diese Pandemie erfordert von uns allen auch ein Stück Zivilcourage", betonte der GdP-Vizechef.

Corona-Nachrichten von Montag, 21. Dezember

Schweden stoppt Einreise aus Großbritannien und Dänemark

Schweden stoppt die Einreise aus Großbritannien und dem Nachbarland Dänemark. Das teilte die Regierung am Montag mit. Hintergrund ist eine Variante des SARS-CoV-19-Virus, die sich vor allem in Großbritannien ausgebreitet hat und nach Ansicht britisscher Politiker und Experten sehr viel ansteckender sein soll, als die Standartvariante. Außenministerin Ann Linde sagte, dass alle Flüge aus Großbritannien ab Mitternacht für 48 Stunden abgewiesen werden. Frachtflüge seien ausgenommen. Von dem Einreisestopp ist auch Dänemark betroffen, nachdem dort erste Fälle aufgetreten waren..

EU-Kommission bestätigt Zulassung des Corona-Impfstoffs von Pfizer/Biontech

Die Impfungen gegen das Coronavirus können nun auch in der Europäischen Union beginnen. Die EU-Kommission erteilte dem Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer die bedingte Marktzulassung, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag sagte. "Heute fügen wir dem Kampf gegen Covid-19 ein wichtiges Kapitel hinzu."

Es ist der erste Impfstoff gegen das Coronavirus, der in der EU genutzt werden darf. Am Nachmittag hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA eine bedingte Marktzulassung empfohlen. Die EU-Kommission folgte dieser Empfehlung nun. Die EMA habe den Impfstoff sorgfältig geprüft, sagte von der Leyen. Diese Prüfung habe ergeben, dass das Vakzin sicher und wirksam gegen das Coronavirus sei. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits nach der EMA-Empfehlung von einem "Meilenstein in der Pandemiebekämpfung" gesprochen.

In Deutschland sollen die ersten Dosen an diesem Sonntag gespritzt werden. Bis dahin soll das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Impfchargen prüfen und freigeben. Zunächst soll es für Deutschland rund 400 000 Dosen geben. Als erstes sollen die über 80-Jährigen, Personal und Bewohner von Pflegeheimen sowie auch Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko geimpft werden. Nach den klinischen Studien gibt Biontech die Wirksamkeit des Impfstoffs mit 95 Prozent an.

Johnson: „Wollen Problem der Grenzschließung schnell lösen“

Großbritannien hofft auf eine rasche Wiedereröffnung der französischen Grenze und die Wiederaufnahme des Warenverkehrs. Er habe mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesprochen, sagte der britische Premierminister Boris Johnson. Jeder verstehe die Position des anderen. "Wir wollen das Problem so schnell wie möglich lösen." Es müsse sichergestellt werden, dass Lastwagen in beide Richtungen "covid-frei" fahren könnten, sagte Johnson.

Der Premier versuchte, die Bevölkerung zu beruhigen. "Die große Mehrheit von Lebensmitteln, Medikamenten und Versorgungsgütern erreichen uns wie immer", sagte Johnson. Über den seit Sonntagabend geschlossenen Hafen Dover am Ärmelkanal würden nur 20 Prozent der Güter gehandelt und beträfen nur Waren, die von Menschen begleitet werden, also Lastwagen. Der Lkw-Stau sei zudem bereits deutlich reduziert worden, betonte Johnson.

EMA empfiehlt Zulassung den Biontech-Impfstoffs in der EU

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt die bedingte Zulassung des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer in der EU. Das teilte die Behörde in Amsterdam mit. Im nächsten Schritt muss die EU-Kommission über die Verwendung des Präparats für alle Mitgliedsländer entscheiden – das gilt als Formsache und soll noch im Laufe des Tages geschehen. Sie erwarte eine Entscheidung bis zum Abend, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. "Nun werden wir schnell handeln." Dies sei ein entscheidender Moment in den Bemühungen, sichere und wirksame Impfstoffe an die Europäer zu liefern.

Vatikan akzeptiert Corona-Impfung trotz Einsatz abgetriebener Föten

Der Vatikan hat den Einsatz von Corona-Impfstoffen trotz Hinweisen auf die Verwendung von Zell-Linien zweier abgetriebener Föten für die Entwicklung als moralisch vertretbar bestätigt. Wenn ethisch einwandfreie Impfstoffe gegen Covid-19 nicht verfügbar seien, sei es akzeptabel, eine Corona-Impfung zu erhalten, bei der Zell-Linien abgetriebener Föten für die Forschung und Entwicklung der Stoffe verwendet worden seien, schrieb die Glaubenskongregation des Heiligen Stuhls. Man urteile nicht über die Effizienz oder Sicherheit der Impfstoffe, da dafür etwa biomedizinische Forscher verantwortlich seien.

Moralisch vertretbar sei eine Impfung dann nicht mehr, wenn Länder ihren Bürgern nicht die Wahl ließen, welcher Impfstoff aus einer Reihe verabreicht werde. Mit der Note unterstützte der Vatikan eine Impfung. Sie schütze die Allgemeinheit und vor allem die Alten und Verwundbaren. Er betonte aber, dass das Impfen keine moralische Verpflichtung sei und freiwillig bleiben solle.

Andere Bundesländer nehmen Patienten aus Sachsen auf

Sachsen erhält wegen seiner drastischen Corona-Infektionszahlen Hilfe aus anderen Bundesländern. 30 Patienten können bei Bedarf in Krankenhäuser nach Thüringen gebracht werden, 28 nach Sachsen-Anhalt und zehn nach Rostock. Es gebe auch Angebote aus anderen Bundesländern, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) in Dresden. Man wolle weite Transporte aber möglichst vermeiden. 30 Patienten seien bereits etwa nach Halle verlegt worden.

Köpping zufolge werden derzeit 3332 Covid-19-Patienten in sächsischen Kliniken behandelt, 616 auf Intensivstationen. 463 Betten seien für Betroffene noch frei, auf den Intensivstationen 63. Nach den Worten von Köpping sind binnen 24 Stunden in Sachsen 2572 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, 71 Menschen starben in diesem Zeitraum an oder mit Covid-19. Insgesamt gibt es im Freistaat nun 109 229 bestätigte Infektionsfälle. 2286 Menschen sind gestorben.

Söder wegen infiziertem Minister über Weihnachten in Quarantäne

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder muss wegen eines nachgewiesenen Corona-Falls in seinem Kabinett in Quarantäne. "Die Amtsgeschäfte werde ich digital weiterführen", schrieb der CSU-Chef beim Kurznachrichtendienst Twitter. Damit muss Söder über die Weihnachtstage vorerst in Isolation bleiben. Frühestens nach zehn Tagen kann die Quarantäne einer sogenannten Kontaktperson 1 mit einem negativen Test beendet werden – das wäre der 31. Dezember. Zuvor war der Test von Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) positiv ausgefallen, der mit Söder die Corona-Politik des Freistaates federführend koordiniert.

Söder ist damit zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie in Quarantäne. In seinem Alltag achtete er sehr genau auf die Einhaltung der Hygiene-Bestimmungen wie Abstandsgebote und Maskenpflicht und nutzte häufig Desinfektionsmittel. Andere Ministerpräsidenten und Bundespolitiker wie Kanzlerin Angela Merkel waren nach Kontakten mit positiv Getesteten bereits vorübergehend in Quarantäne.

Dutzende Corona-Verstöße: Polizei löst Gottesdienst auf

Lautstarker Gesang einer christlichen Kirchengemeinde hat in Essen die Polizei mit einer Hundertschaft auf den Plan gerufen und zu knapp 60 Anzeigen vor allem wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung geführt. Zwei Männer wurden festgenommen.

Wie die Polizei mitteilte, hatten sich am Sonntag Anwohner über den – wegen Corona verbotenen – Gesang der Pfingstgemeinde beschwert. "Im Gebäude trafen die Beamten auf 57 Erwachsene sowie 25 Kinder", so die Polizei. Es sei kein Mindestabstand eingehalten und nur wenige Schutzmasken seien getragen worden. Eine Anwesenheitsliste habe es auch nicht gegeben.

Da bei zwei Männern der Verdacht der illegalen Einreise besteht, wurden diese festgenommen. "Insgesamt fertigten die Beamten 57 Ordnungswidrigkeitsanzeigen sowie zwei Strafanzeigen", teilten die Behörden mit.

Krankenhäuser zu mutiertem Virus: Lockdown müsste intensiver werden

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat sich für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen ausgesprochen, falls sich das mutierte Virus aus Großbritannien auch in Deutschland ausbreiten sollte. "Der Lockdown müsste länger und noch intensiver sein", sagte DKG-Präsident Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das sei eine Frage der Statistik. "Nur dann ließen sich die Inzidenzen erreichen, die deutlich niedriger sein sollen als aktuell. Das ist die bittere Wahrheit", betonte Gaß.

Regierung ruft dringend zu Kontaktvermeidung über Weihnachten auf

Die Bundesregierung hat angesichts weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen erneut eindringlich dazu aufgerufen, über Weihnachten auf Kontakte zu verzichten. "Vermeiden Sie zu reisen. Vermeiden Sie, so es irgendwie geht, auch den Besuch bei Verwandten und Freunden", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer, am Montag in Berlin. "Wenn Weihnachten nicht zu einer weiteren Verschlimmerung der Lage beitragen soll, dann gilt, dass wir am besten alle zu Hause bleiben." Nach wie vor steckten sich viel zu viele Menschen an. Große Vorsicht und Umsicht seien weiter geboten.

Zahl der Corona-Neuinfektionen in Russland erreicht neuen Höchststand

In Russland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Die Behörden meldeten am Montag 29.350 neue Ansteckungsfälle. Die Hauptstadt Moskau und die zweitgrößte Stadt St. Petersburg sind mit 7797 und 3752 neuen Infektionsfällen besonders von dem Anstieg betroffen. Die Gesamtzahl der Infektionen in Russland liegt nun bei fast 2,9 Millionen. Die Zahl der offiziell bestätigten Todesfälle stieg um 493 auf 51.351. Russland ist damit weltweit das am viertstärksten von der Pandemie betroffene Land.

In Israel erstmals Mann nach Wiederinfektion mit Coronavirus gestorben

In Israel ist erstmals ein Mensch gestorben, nachdem er sich zum zweiten Mal mit dem Coronavirus infiziert hatte. Das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv bestätigte, der 74-Jährige habe sich bei seiner Neuerkrankung mit einer mutierten Corona-Variante angesteckt. Eine Wiederinfektion mit dem Coronavirus gilt weltweit als selten.

Positiver Covid-19-Test bei Passagier aus Großbritannien in Hannover 

Nach einem Zwangsaufenthalt auf dem Flughafen Hannover für 62 Passagiere aus Großbritannien hat sich ein Fluggast als Covid-19-positiv herausgestellt. Das berichten die "Welt" und die "BILD"-Zeitung. Weitere Labortests sollten nun klären, ob der Passagier sich mit der neuen, besonders ansteckenden Variante des Coronavirus infiziert habe, teilte die Region Hannover am Montag mit. Der betroffene Fluggast und die Begleitpersonen würden nun in einem Quarantäne-Transport zu ihrem Zielort gebracht. 

Neue Virus-Variante in Großbritannien


Wie gefährlich ist die Mutation? Wird die Impfung greifen? Was Sie jetzt wissen sollten

Rund 50 Passagiere aus Großbritannien übernachten auf Flughafen 

Rund 50 Passagiere aus Großbritannien mussten nach Angaben der Bundespolizei die Nacht zum Montag im Transitbereich des Münchner Flughafens verbringen. Grund dafür waren die seit diesem Montag geltenden Landeverbote für aus Großbritannien kommende Flugzeuge wegen einer besonders ansteckenden Variante des Coronavirus, die dort aufgetreten ist.

Interpol warnt vor weltweiter Verbrechenswelle wegen Corona-Impfstoffen

Die Internationale Polizei-Organisation Interpol erwartet zum Start der Corona-Impfungen eine weltweite Verbrechenswelle. "Mit dem Ausrollen der Impfstoffe wird die Kriminalität dramatisch steigen", sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock am Montag der "Wirtschaftswoche". Er nannte Diebstähle, Lagereinbrüche und Überfälle auf Impfstoff-Transporte. "Korruption wird vielerorts grassieren, um schneller an den wertvollen Stoff zu kommen."

Verbrecherische Gruppen hätten ab der ersten Minute überlegt, wie sie mit Covid-19 Kasse machen können, sagte Stock, der seit 2014 Generalsekretär der Organisation mit 194 Mitgliedsstaaten ist. "Ein solches Phänomen habe ich in meiner langen Polizeilaufbahn noch nicht gesehen", fügte er hinzu. "Ein Virus breitet sich von Asien über alle Kontinente aus – und ihm folgt eine Kriminalitätswelle, sozusagen eine Parallel-Pandemie des Verbrechens."

Johnson beruft wegen neuer Corona-Variante Krisensitzung ein 

Nach der Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante in Südostengland hat Großbritanniens Premierminister Boris Johnson eine Krisensitzung seines Kabinetts einberufen. Bei dem Treffen werde es um die "Situation bezüglich des internationalen Verkehrs", insbesondere des Frachtverkehrs, gehen, sagte ein Regierungssprecher am Montag in London. Deutschland und weitere EU-Staaten haben den Flugverkehr mit Großbritannien wegen der neuen Virus-Variante eingestellt.

77 Flugpassagiere aus Großbritannien warten am BER auf Klärung 

Wegen der neuen Beschränkungen für Reisende aus Großbritannien warten am Berliner Hauptstadtflughafen in Schönefeld 77 Passagiere auf eine Klärung durch einen Corona-Test. Dabei handelt es sich überwiegend um polnische Staatsbürger, wie eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion Berlin am Montagmorgen sagte. Betroffen waren demnach am Sonntag vier Flüge aus Großbritannien.

Rund 120 Passagiere aus Großbritannien übernachten auf Flughafen

Rund 120 Passagiere aus Großbritannien mussten die Nacht zum Montag im Transitbereich des Frankfurter Flughafens verbringen. Grund dafür waren die seit diesem Montag geltenden Landeverbote für aus Großbritannien kommenden Flugzeuge wegen einer besonders ansteckenden Variante des Coronavirus, die in Großbritannien aufgetreten ist. Die Einreise für Passagiere aus Großbritannien wurde bereits am Sonntagabend gestoppt. Betroffen waren nach Angaben des Flughafens insgesamt fünf Flüge.

Drosten: Neue Corona-Variante vermutlich auch in Deutschland 

Der Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass die in Großbritannien zirkulierende neue Variante des Coronavirus Deutschland bereits erreicht hat. "Ich denke, dass das schon in Deutschland ist", sagte Drosten am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Dieses Virus ist ja jetzt gar nicht so neu. Davon darf man sich jetzt wirklich nicht irgendwie aus der Ruhe bringen lassen."

Das Virus komme seit Ende September in England vor und sei im Oktober noch überhaupt nicht im Fokus gewesen. "Wir wissen jetzt: Es ist schon in Italien, in Holland, in Belgien, in Dänemark – sogar in Australien. Warum sollte es nicht in Deutschland sein?"

Grenzen dicht: Britische Verbände warnen vor Versorgungsengpässen 

Angesichts geschlossener Grenzen und unterbrochenener Fährverbindungen warnen britische Verbände vor Versorgungsengpässen. Das ist eine Hauptversorgungsroute für frische Produkte in dieser Jahreszeit", sagte der Lebensmittelexperte des Handelsverbandes BRC, Andrew Opie einer Mitteilung zufolge.

Nur wenige Fuhrunternehmen würden die Gefahr eingehen, ihre Fahrer nach Großbritannien zu schicken – ohne eine Garantie, dass diese auf den Kontinent zurückkehren können. Der Chef des Transportverbands RHA, Richard Burnett, sagte am Montag dem Sender BBC Radio 4, der Transport von frischen und verderblichen Waren sei nun die größte Herausforderung.

RKI meldet 16.643 Fälle: Corona-Neuinfektionen auf Vorwochen-Niveau

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 16.643 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Morgen bekanntgab. Am vergangenen Montag hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 16.362 etwas darunter gelegen. Allerdings sind die Zahlen zu Wochenbeginn meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 226 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 188 gelegen. Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 26.275. 

Kinderpsychiater Michael Schulte-Markwort


Corona und die Kleinsten: "Kinder sind viel flexibler als Erwachsene. Sie wollen aber wissen, was gilt"

Corona-Variante: Experten warnen vor Panik

Auf die Wirksamkeit der Impfung wird sich die derzeit in Großbritannien zirkulierende neue Virusvariante vermutlich zunächst nicht nachteilig auswirken. "Ich sehe da derzeit keinen Grund für Alarm", sagt Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel. Auch Andreas Bergthaler von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) in Wien, hält die derzeitige Entwicklung nicht für "wahnsinnig alarmierend". Dass Mutationen auftauchen, sei nicht ungewöhnlich, derzeit wisse man nicht, ob die beobachteten Veränderungen die Eigenschaften des Erregers überhaupt entscheidend beeinflussen.

Impfstrategie: Diakonie rückt pflegende Angehörige in den Fokus

Die Diakonie Deutschland fordert, auch pflegenden Angehörigen Vorrang bei den Impfungen gegen das Coronavirus zu geben. 70 Prozent der zu pflegenden Menschen würden von Angehörigen zu Hause versorgt, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie der "Augsburger Allgemeinen". Diese Gruppe müsse nun "ganz schnell in den Fokus der Debatte" um die Abfolge der Impfungen rücken. Die pflegenden Angehörigen bildeten ein "riesengroßes" Netzwerk, das jeden Tag "für die Versorgung der größten Gruppe der Pflegebedürftigen unbemerkt vom Rampenlicht Sorge trägt", betonte der Präsident des Wohlfahrtsverbands der evangelischen Kirchen. 

IfW-Chef kritisiert Corona-Teststrategie in Deutschland

Der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, hat die Teststrategie in der Corona-Pandemie kritisiert. "Was mich persönlich sehr irritiert, ist, dass beim Bekämpfen der Pandemie nicht auf Faktenbasis operiert wird", sagte Felbermayr der Deutschen Presse-Agentur. Es sei immer noch unklar, wo sich Menschen wirklich infizierten. "Und darum sind wir jetzt wieder in einem sehr pauschalen Lockdown – ganz ähnlich wie in der ersten Welle." Das sei nur im Frühjahr verständlich gewesen, weil es 100 Jahre lang keine Pandemie gegeben habe. 

Corona-Nachrichten von Sonntag, 20. Dezember

EU-Ratspräsidentschaft beruft Treffen wegen Virus-Mutation ein

Wegen der neuen Variante des Coronavirus beruft die deutsche EU-Ratspräsidentschaft für heute ein Notfalltreffen mit Vertretern anderer Mitgliedstaaten ein. Berlin rufe im Rahmen des Krisenreaktionsmechanismus der Staatengemeinschaft (IPCR) nationale Experten zusammen, wie ein Sprecher der deutschen Ratspräsidentschaft am Sonntag mitteilte. Auf der Tagesordnung stehe die Koordination der Europäischen Union in Bezug auf die neue Virusvariante.

Neue Corona-Variante: Deutschland stoppt weitgehend Flüge aus Großbritannien

Wegen der in Großbritannien entdeckten neuen Variante des Coronavirus werden Flüge von dort nach Deutschland weitgehend gestoppt. Landungen aus Großbritannien sind ab Mitternacht untersagt, wie aus einer Verfügung des Bundesverkehrsministeriums hervorgeht. Ausgenommen sind demnach reine Frachtflüge, Flüge mit medizinischem Personal oder wenn Maschinen nur mit Crews an Bord nach Deutschland zurückkehren wollen. Zunächst berichtete die "Bild"-Zeitung über entsprechende Pläne.

Zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland und "zur Limitierung des Eintrages und der schnellen Verbreitung der neuen Virusvarianten" sei ein sofortiges, befristetes Verbot für Flüge aus dem Vereinigten Königreich und Nordirland in die Bundesrepublik geboten, heißt es. Das Verbot gilt zunächst bis 31. Dezember. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass sie auch für den Reiseverkehr zwischen Deutschland und Südafrika Einschränkungen beabsichtigt.

Wieder Corona-Fälle beim VfL Wolfsburg: Arnold und Roussillon positiv

Wenige Stunden vor dem Anpfiff der Partie gegen den VfB Stuttgart hat der VfL Wolfsburg zwei weitere positive Corona-Fälle öffentlich gemacht. Wie der Fußball-Bundesligist am Sonntagnachmittag mitteilte, wurden Maximilian Arnold und Jerome Roussillon positiv auf das Coronavirus getestet und befinden sich seit Samstagmittag in häuslicher Quarantäne. In Maximilian Philipp, Xaver Schlager und Tim Siersleben wurden drei weitere Spieler als unmittelbare Kontaktpersonen eingestuft und befinden sich daher vorsorglich ebenfalls in Quarantäne. Das Quintett steht den Wolfsburgern damit in der Partie an diesem Sonntag gegen Stuttgart nicht zur Verfügung.

„Bild“: Bundesregierung will europäischen Reiseverkehr mit Großbritannien stoppen 

Die Bundesregierung will nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung wegen einer neuen Coronavirus-Variante den Reiseverkehr von Großbritannien in andere europäische Länder abriegeln. Ab Mitternacht bis zum 6. Januar solle zunächst der Flugverkehr aus Großbritannien untersagt werden, berichtete die Zeitung am Sonntag. Noch offen sei, wie mit dem Verkehr durch den Eurotunnel und dem Seeverkehr verfahren werden solle. Dem Bericht zufolge will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch am Sonntagnachmittag mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron telefonieren. Merkel trete für eine konzertierte Aktion der EU ein, so der Bericht – Deutschland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft. Die Niederlande verhängten bereits ein Landeverbot für Passagiermaschinen aus Großbritannien, Belgien und Italien wollen dem Beispiel folgen.

Harter Lockdown in London


Neue Corona-Variante in Südostengland: Britische Regierung beschließt drastische Maßnahmen

Gesundheitszustand von Macron nach Corona-Infektion weiter stabil

Der Gesundheitszustand des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron ist weiter stabil. Nach Angaben aus Elysée-Kreisen vom Sonntag sei sein Gesundheitszustand im Vergleich zum Vortag gleichbleibend. Der 42-Jährige war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er leidet unter Husten, Müdigkeit und Muskelschmerzen, wie das Präsidialamt am Samstag mitteilte. In einem am Freitag via Twitter verbreiteten Video hatte der Staatschef mitgeteilt, dass es ihm dennoch gut gehe, er aber etwas langsamer arbeite. Macron wurde am Donnerstag positiv auf das Coronavirus getestet und hat sich in der Präsidentenresidenz La Laterne am Rande des Schlossparks von Versailles isoliert.

Italien will Großbritannien-Flüge aussetzen 

Die italienische Regierung will die Flugverbindungen mit Großbritannien wegen der Corona-Lage in England aussetzen. "Das Vereinigte Königreich hat wegen einer neuen Form von Covid Alarm geschlagen, die das Ergebnis einer Virus-Mutation sein könnte", schrieb der italienische Außenminister, Luigi Di Maio, am Sonntag auf Facebook. Als Regierung müsse man die Italiener schützen, und deshalb sei man dabei, eine Anordnung zu unterzeichnen, um Flüge mit Großbritannien auszusetzen, teilte er weiter mit. Die Regierung im Vereinigten Königreich sei zuvor benachrichtigt worden.

Belgien kappt Verkehrsverbindungen nach Großbritannien wegen Corona-Mutation

Angesichts der neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien kappt Belgien seine Verkehrsverbindungen zum Vereinigten Königreich. Flüge und Zugverbindungen aus Großbritannien würden ab Mitternacht gestoppt, kündigte ein Regierungsvertreter in Brüssel am Sonntag an. Regierungschef Alexander De Croo sagte im Fernsehsender VRT, die Aussetzung der Flug- und Zugverbindungen werde für mindestens 24 Stunden gelten. In den Niederlanden dürfen bereits keine Flugzeuge mehr aus Großbritannien landen. In Deutschland wird ein ähnlicher Schritt erwogen. Die neue Coronavirus-Variante ist nach ersten Erkenntnissen "bis zu 70 Prozent ansteckender" als die bisher verbreitete Form, wie der britische Premierminister Boris Johnson am Samstag mitgeteilt hatte. Nach der Entdeckung der Mutation, die für einen starken Anstieg von Infektionszahlen in Teilen Englands verantwortlich gemacht wird, verhängte die britische Regierung in London und Südostengland eine Ausgangssperre.

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