Vitamin E beeinflusst die Entwicklung von Embryos – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal
Wie gefährlich ist ein Mangel an Vitamin E?
Vitamin E ist laut einer aktuellen Studie extrem wichtig für die gesunde Entwicklung des Gehirns und Nervensystems von Embryos. Durch einen Vitamin-E-Mangel können bei Embryos gefährliche Missbildungen auftreten, welche sogar zum Tode führen können.
Ein Mangel an Vitamin E wirkt sich negativ auf die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems von Embryos aus – zumindest bei Zebrafischen, so das Ergebnis der neuen Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der Oregon State University. Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.
Forschung an Zebrafischen
Zebrafische sind eine kleine Art von Süßwasserfischen, welche sich sehr schnell entwickeln und in etwa fünf Tagen von einem befruchteten Ei zu einem schwimmenden Fisch heranwachsen, berichten die Forschenden. Die Tiere werden daher in der Forschung vielfach als Modellorganismus genutzt.
Verbindung zwischen Zebrafischen und Menschen?
Zebrafische weisen auf molekularer, genetischer und zellulärer Ebene eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Menschen auf, was bedeutet, dass viele Erkenntnisse auch unmittelbar für den Menschen relevant sind, erläutern die Fachleute.
Folgen von Vitamin-E-Mangel
Mit Hilfe der Fische wollten die Forschenden die Frage klären, warum Embryos Vitamin-E benötigen und wie das Vitamin die Bildung des Gehirns beeinflusst. Es stellte sich heraus, dass Embryos von Zebrafischen Neuralrohrdefekte und Hirndefekte mit Todesfolge entwickelten, wenn sie einen Mangel an Vitamin E aufwiesen. Außerdem kam es zu Deformation des Auges. Überlebende Embryos entwickelten ein schweres Perikard- und Dottersacködem, sogenannte undefinierte Somiten und eine verkümmerte Flossenbildung.
Vitamin-E-Mangel begünstigte Tod des Embryos
Dadurch, dass bestimme Zellen mit Vitamin-E-Mangel in Schwierigkeiten geraten, wird im Grunde die gesamte Embryonenbildung dysreguliert, erläutern die Forschenden. Es sei also nicht verwunderlich, dass bei Vitamin-E-Mangel der Tod des Embryos eintreten kann.
Tod trat nach 24 Stunden ein
Die Embryonen mit Vitamin-E-Mangel überlebten 24 Stunden und begannen danach zu sterben, berichten die Forschenden. Nach sechs Stunden seien noch keine Auswirkungen feststellbar gewesen. Nach zwölf Stunden waren Auswirkungen zu beobachten, die aber nicht zum Tod der Tiere führten. Dann gab es nach 24 Stunden dramatische Veränderungen, welche katastrophale Folgen hatten, berichtet das Team.
Welche Lebensmittel enthalten Vitamin-E?
Vitamin E hat viele biologische Funktionen und wird in der menschlichen Ernährung am häufigsten durch Öle bereitgestellt. Vitamin E kommt in hohen Mengen in Lebensmitteln wie Haselnüssen, Sonnenblumenkernen und Avocados vor.
Woraus besteht Vitamin-E?
Vitamin E ist eine Gruppe von acht Verbindungen: Vier sogenannte Tocopherole und vier Tocotrienole, welche sich durch ihre chemische Struktur unterscheiden. Alpha-Tocopherol ist in Lebensmitteln zu finden, welche vorrangig mit einer europäischen Ernährung in Verbindung gebracht werden, während Gamma-Tocopherol in einer typisch amerikanischen Ernährung am häufigsten vorkommt, erklären die Forschenden in einer Pressemitteilung.
Probleme bei der pflanzlichen Vitamin-E-Aufnahme
Pflanzen produzieren acht verschiedene Formen von Vitamin E, aber die Leber gibt nur Alpha-Tocopherol zurück in den Blutkreislauf. Alle anderen Formen werden metabolisiert und ausgeschieden, fügen die Fachleute hinzu.
Vitamin-E-Mangel vermeiden
Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, einen Mangel an Vitamin E zu vermeiden, besonders bei Embryos. Weitere Untersuchungen sollten sich zudem damit befassen, wie sich Vitamin-E-Mangel auf die Gehirne von erwachsenen Menschen auswirkt und ob ein solcher mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen verbunden ist. (as)
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