US-Vizepräsident Pence verweigert Quarantäne – nach Masseninfektion wächst im Corona-Vorzeigeland die Sorge

News zu Coronavirus-Pandemie im Live-Ticker: Die Pandemie hält Deutschland und die Welt weiterhin in Atem! Mehr als vier Millionen Menschen haben sich bis jetzt mit dem neuartigen Virus-Erreger Sars-CoV-2 infiziert –  169.857 davon in Deutschland.

Coronavirus in Deutschland –  die Topmeldungen: Studie: Warum Männer häufiger schwer an Covid-19 erkranken als Frauen (07.04 Uhr) +++ Nach Masseninfektion wächst im Corona-Vorzeigeland die Sorge (06.15 Uhr) +++ Zahl der Corona-Neuinfektionen unter 500, aber ein Land liefert keine frischen Zahlen (21.49 Uhr) +++

TOP-NEWS: Warum Männer häufiger schwer an Covid-19 erkranken als Frauen

07.04 Uhr: Warum sind Männer häufiger von der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 betroffen? Eine niederländische Studie, die im European Heart Journal veröffentlicht wurde, will jetzt eine Erklärung dafür gefunden haben. Demnach weist das Blut von Männern eine höhere Konzentration des Schlüsselenzyms ACE2 (Angiotensin-konvertierendes Enzym 2) auf.

Laut der Studie benötige das Coronavirus ACE2, um in gesunde Zellen zu infizieren, sich dort zu vermehren und anschließend in die Lunge überzugehen. Es werde angenommen, dass das Enzym eine wichtige Rolle beim Fortschreiten der Erkrankungen im Zusammenhang mit der Lungenerkrankung Covid-19 spiele.

Weiter zeigten die Ergebnisse der Studie, dass Menschen, die etwa ACE-Hemmer oder Blocker einnehmen, die bei Herzinsuffizienz oder Diabetes verschrieben werden, diese nicht absetzen müssten, da sie nicht zu einer höheren ACE2-Konzentration führten.

In der Vergangenheit hatten bereits weitere Studien darauf hingedeutet, dass Männer häufiger schwer an Covid-19 erkranken als Frauen – auch wenn sich laut RKI ungefähr gleich viele Männer und Frauen infizieren.

Als mögliche Erklärungen zogen Wissenschaftler unter anderem einen höheren Anteil an Rauchern, ebenso ein geringeres Gesundheitsbewusstsein beim männlichen Teil der Bevölkerung in Betracht. Als wahrscheinlichsten Risikofaktor nannten Mediziner jedoch das Immunsystem. Die Immunabwehr von Frauen kommt grundsätzlich besser mit Viren zurecht.

Das weibliche Sexualhormon Östrogen verstärkt dabei die antivirale Reaktion der Immunzellen. Im Gegensatz dazu reagiert das männliche Immunsystem zu wenig, zu langsam oder gar nicht, wenn es mit dem Coronavirus in Kontakt kommt. Das liegt dann am männlichen Sexualhormon Testosteron, das die Immunantwort unterdrückt.

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US-Vizepräsident Mike Pence verweigert Quarantäne

06.21 Uhr: US-Vizepräsident Mike Pence will sich trotz der Bestätigung einer Coronavirus-Infektion bei seiner Pressesprecherin Medienberichten zufolge nicht vorsorglich in Quarantäne begeben. Er werde am Montag im Weißen Haus an seinem Arbeitsplatz sein, teilte sein Büro am Sonntag (Ortszeit) laut dem Sender CNN mit. Tägliche Coronavirus-Tests seien bei ihm negativ ausgefallen.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass Pence' Sprecherin Katie Miller positiv auf Corona getestet worden war. Drei ranghohe Mitglieder der von Pence geleiteten Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses erklärten daraufhin US-Medien zufolge, dass sie sich vorsichtshalber zuhause isolieren würden.

Betroffen waren der Immunologe und Trump-Berater Anthony Fauci, der Chef der US-Gesundheitsbehörde (CDC), Robert Redfield, und der Leiter der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA), Stephen Hahn. Sie arbeiten nun von zuhause aus und sollten zum Beispiel am Dienstag über Videolink in einer Anhörung des Senats Rede und Antwort stehen. Charlie Neibergall/AP/dpa Mike Pence, Vizepräsident der USA, während eines Treffens mit führenden Vertretern der Landwirtschaft und der Lebensmittelversorgung

TOP-NEWS: Nach Masseninfektion wächst im Corona-Vorzeigeland die Sorge

06.15 Uhr: Nach einem Anstieg der Zahl lokal übertragener Corona-Infektionen in Südkorea wächst die Furcht vor einer möglichen Destabilisierung der Lage. Die Gesundheitsbehörden teilten mit, es seien zuletzt 34 zusätzliche Fälle festgestellt worden. Das war der höchste Anstieg seit vier Wochen in dem Land, das wegen seiner entschlossenen Test- und Quarantänemaßnahmen als Vorbild gilt.

Präsident Moon Jae In mahnte in einer Rede zum dritten Jahrestag seines Amtsantritts, bei der Wachsamkeit gegen den Covid-19-Ausbruch nicht nachzulassen. "Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist." Zugleich versuchte er, die Bürger zu beruhigen. Es gebe keinen Grund, "aus Furcht stehen zu bleiben". Die Corona-Situation in Südkorea sei zuletzt in eine Phase der Stabilisierung eingetreten. Won-Ki Min/ZUMA Wire/dpa Südkorea, Seoul: Besucher des Nationalmuseums warten in einer Schlange mit Abstand voneinander auf ihren Einlass.

Sorgen bereitet den Behörden eine Häufung von Infektionen, die zuletzt im Zusammenhang mit dem Besuch eines infizierten männlichen Besuchers von Bars und Nachtclubs in einem Vergnügungsviertel in der Millionenmetropole Seoul aufgetreten waren. Der Betroffene wurde erst nach dem Besuch der Clubs positiv auf das Virus getestet. Bis zum Freitag wurden 15 Infektionsfälle auf ihn zurückgeführt. Nach Angaben der Behörden kamen am Wochenende 14 bestätigte Neuinfektionen in Seoul dazu. Zunächst war unklar, ob sie miteinander in direkter Verbindung miteinander standen.

Der Seouler Bürgermeister Park Won Soon ordnete am Samstag an, den Betrieb sämtlicher Clubs, Bars und anderer nächtlicher Unterhaltungseinrichtungen der Hauptstadt vorläufig einzustellen.

Interpol-Chef warnt vor Handel mit gefälschtem Corona-Impfstoff

05.12 Uhr: Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock warnt, dass sich Kriminelle die Entwicklung eines wirksamen Coronavirus-Medikaments zunutze machen könnten. Der illegale Handel mit gefälschten Produkten werde zunehmen, wenn ein Medikament in Sicht sei, das Heilung oder Linderung verspreche, sagte Stock der Deutschen Presse-Agentur. Ähnliches sei bereits bei gefälschten medizinischen Produkten wie Schutzmasken oder Desinfektionsmitteln zu sehen.

"Es wird eine weitere große Welle geben, eine globale Welle, wenn wir im Bereich eines Impfstoffes vorankommen", sagte der Generalsekretär der internationalen Polizeiorganisation Die Kriminalität habe sich schnell an die Coronavirus-Pandemie angepasst, so Stock. "In dem Sinne, dass sie die neuen Ängste, Sorgen und Nöte der Menschen ausnutzt, um sich im Hinblick auf kriminelle Aktivitäten neu zu orientieren." Betroffen sei davon auch speziell das Gesundheitswesen – beispielsweise bei der Entsorgung kontaminierter Klinik-Abfälle.

Mehrere Politiker warnen vor radikalen Strömungen in Protest gegen Corona-Auflagen

Montag, 11. Mai, 02.10 Uhr: Nach den bundesweiten Demonstrationen gegen die Einschränkung von Grundrechten in der Corona-Krise haben Vertreter verschiedener Parteien vor radikalen Strömungen in der Protestbewegung gewarnt. Wer die Pandemie leugne und zum Verstoß gegen Schutzvorschriften aufrufe, nutze die Verunsicherung der Menschen "schamlos" dafür aus, "die Gesellschaft zu destabilisieren und zu spalten", sagte SPD-Chefin Saskia Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Esken rief dazu auf, mit "Aufklärung" auf die Verbreitung solcher Botschaften zu reagieren. "Wegschauen und schweigen hilft nicht. Hier müssen wir gegenhalten und uns als streitbare Demokraten erweisen", appellierte sie an Bürger, welche die Corona-Restriktionen gutheißen.

Grünen-Vizefraktionschef Konstantin von Notz sagte der Zeitung "Die Welt", zwar es "legitim und selbstverständlich, Maßnahmen infrage zu stellen und Unmut zu äußern". Bei den Demonstrationen liefen aber auch jene mit, die "das System grundsätzlich infrage stellen" und Politiker insgesamt für Marionetten der US-Milliardäre George Soros und Bill Gates hielten. Die innenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Ute Vogt, nannte den Protest gegen die Corona-Maßnahmen in der "Welt" ein "gefundenes Fressen" für Rechtsradikale. Sie versuchten, die Unzufriedenheit mit den Auflagen für sich auszunutzen.

TOP-NEWS: Coronavirus in Deutschland: Zahl der Neuinfektionen unter 500, aber ein Land liefert keine frischen Zahlen

21.38 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Deutschland innerhalb der vergangenen 24 Stunden auf 169.857 gestiegen – das sind 481 Menschen mehr, die sich mit dem Sars-Cov-2-Virus infiziert haben. Das geht aus Daten hervor, die FOCUS Online aus den täglichen Meldungen der Gesundheitsämter der Bundesländer errechnet.

Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die am Wochenende zu Meldeverzögerungen kommen kann. Das Gesundheitsamt Baden-Württemberg hat zum Beispiel für den Sonntag keine Zahlen gemeldet. Zur Einordnung der Zahlen: Am Vortag hatte Baden-Württemberg 182 Neu-Infizierte gemeldet.

Todesfälle sind jetzt 7.443 zu beklagen, neun mehr als am Vortag.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 33.252 (1542 Todesfälle)
  • Bayern: 44.627 (2167 Todesfälle)
  • Berlin: 6267 (165 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3142 (159 Todesfälle)
  • Bremen: 1056 (33 Todesfälle)
  • Hamburg: 4946 (204 Todesfälle)
  • Hessen: 8992 (411 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 727 (19 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 10.872 (502 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 34.946 (1424 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 6309 (195 Todesfälle)
  • Saarland: 2631 (147 Todesfälle)
  • Sachsen: 4947 (187 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1644 (48 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 2936 (123 Todesfälle)
  • Thüringen: 2563 (117 Todesfälle)

Gesamt: Stand 10.05., 21.38 Uhr, 169.857 (7.443 Todesfälle)

Vortag: Stand 09.05., 19.45 Uhr, 169.376 (7.434 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 144.400

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,13 (Stand 10.05.)

Die Reproduktionszahl (R) stieg indes erneut – von 1,10 auf 1,13. Das heißt, ein Infizierter steckt statistisch 1,13 weitere an. Vor vier Tagen hatte dieser Wert noch bei 0,65 gelegen. Das Robert-Koch-Institut erklärt die Entwicklung in seinem Report mit der statistischen Schwankung, die jetzt zunehme, weil die Zahlen niedriger seien. Daher lasse sich noch nicht feststellen, „ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt.“

  • Dazu mehr: Wohl „mehr Normalität“ verantwortlich – Corona-Reproduktionszahl steigt auf 1,13: Wie gefährlich ist der neue Wert?

TOP-NEWS: Corona-Ausgangssperre in Großbritannien wird bis Juni verlängert

20.15 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will die seit sieben Wochen geltende Corona-Augangssperre im Land bis Juni verlängern. Die Ausgangsbeschränkungen blieben noch bis mindestens zum 1. Juni in Kraft, sagte Johnson am Sonntagabend in einer Fernsehansprache. "Dies ist einfach nicht die Zeit, den Lockdown diese Woche zu beenden", fügte der Regierungschef hinzu. AP Boris Johnson bei seiner TV-Ansprache.

Ab dem 1. Juni kann laut Johnson der Unterricht an Grundschulen schrittweise wieder aufgenommen werden, außerdem dürften weitere Geschäfte wieder öffnen. Ab dem 1. Juli sollen weitere öffentliche Orte wie Bars und Restaurants wieder öffnen dürfen. Zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus sollen aus dem Ausland eingereiste Fluggäste unter Quarantäne gestellt werden.

Großbritannien ist von der Coronavirus-Pandemie besonders schwer getroffen, nur in den USA gibt es mehr Todesopfer. Im Vereinigten Königreich wurden bislang mehr als 212.000 Corona-Infektionen nachgewiesen, 31.855 Infizierte starben nach Behördenangaben. Auch Johnson selbst hatte sich mit dem neuartigen Erreger infiziert.

Coronavirus aktuell: Niedrigste tägliche Totenzahl in Frankreich seit knapp zwei Monaten

20.12 Uhr: Kurz vor der Lockerung der Corona-Ausgangsbeschränkungen in Frankreich ist die tägliche Zahl der Corona-Toten auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Ausgangssperre vor knapp zwei Monaten gesunken. In den vergangenen 24 Stunden seien 70 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen gestorben, teilten die französischen Gesundheitsbehörden am Sonntagabend mit. So niedrig war die tägliche Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Ausgangssperre am 17. März nicht mehr. Seit dem 1. März wurden in Frankreich insgesamt 26.380 Corona-Tote gezählt. Am Sonntag wurden noch 22.569 Menschen wegen einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus behandelt.

Griechenland verlängert Ausgangssperren für Flüchtlingslager

18.36 Uhr: Die griechische Regierung hat die Corona-Ausgangsbeschränkungen für Flüchtlingslager verlängert. Statt die Regelungen wie zunächst geplant am Montag auslaufen zu lassen, blieben sie nun bis zum 21. Mai in Kraft, teilte das Migrationsministerium am Sonntag in Athen mit. Gründe für die Verlängerung nannte das Ministerium nicht.

Sechs Tage zuvor hatte Griechenland damit begonnen, die wegen der Corona-Pandemie verfügten Einschränkungen im Land zu lockern. In dem EU-Land ist die Pandemie bislang relativ glimpflich verlaufen: 2710 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus wurden bislang nachgewiesen, 151 Infizierte starben.

In den völlig überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Ägäis-Inseln wurden bislang keine Corona-Infektionen festgestellt. Auf dem Festland infizierten sich hingegen zahlreiche Bewohner in zwei Flüchtlingslagern sowie in einem Hotel, in dem Migranten untergebracht wurden. Die Einrichtungen wurden daher geschlossen.

Coronavirus aktuell: Kirchgänger darf nicht in Gottesdienst und würgt Mitarbeiter

17.50 Uhr: Weil ihm der Zutritt in den Wormser Dom verwehrt wurde, hat ein Mann einen Kirchenmitarbeiter gewürgt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist eine Teilnahme an Gottesdiensten im Dom derzeit nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde daher am Samstagmorgen einem nicht registrierten Paar der Zugang zum Gottesdienst im Dom verwehrt. Der Mann wollte diese Auflage nicht einsehen und würgte der Polizei zufolge den Mitarbeiter. Das Opfer konnte sich aus dem Griff befreien und flüchtete ins Innere der Kirche. Die Polizei sucht nach Zeugen.

Erster Fall im Corona-Mekka Wuhan seit mehr als einem Monat

17.38 Uhr: Der Ursprung der Corona-Pandemie liegt in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan – das Virus wurde dort zuletzt unter Kontrolle gewähnt. Jetzt melden die Gesundheitsbehörden der Stadt am Sonntag die erste Sars-Cov-2-Infektion seit dem 3. April. Ein 89-Jähriger aus dem Bezirk Dongxihu im Nordwesten von Wuhan habe sich mit dem Coronavirus infiziert. Das hatte auch gleich Folgen: Die Infektions-Risikostufe wurde von „niedrig“ auf „mittel“ hochgesetzt – allerdings nur in dem betroffenem Bezirk der Stadt.

Insgesamt meldete China am Sonntag 13 neue Corona-Infektionen – und bleibt bei diesem Wert das erste Mal seit dem 1. Mai im zweistelligen Bereich.

TOP-NEWS: Stadt Rosenheim wieder über Referenzzahl von 50 Neuerkrankungen

16.45 Uhr: In der Stadt Rosenheim ist in der Corona-Pandemie erneut die Marke von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage überschritten worden. Der Wert habe am Sonntag bei 50,5 gelegen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Sonntag in Erlangen mit.

imago images/imagebroker  

Die Stadt Rosenheim hatte bereits am 7. Mai die Grenze von 50 Neuerkrankungen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner gerissen. Damals lag der Wert bei 52,7. Die aktuell erneut gestiegenen Fallzahlen seien durch eine Reihentestung in einer Asylbewerberunterkunft zu erklären, teilte das Landesamt mit. In den Nachbarregionen, dem Landkreis Rosenheim und dem Landkreis Traunstein sind die Kennziffern mit 29,5 und 37,8 ebenfalls vergleichsweise hoch. Im Fall Traunstein liege das an erhöhten Fallzahlen in Pflegeheimen. 

TOP-NEWS: Studienleiter: Remdesivir wirkt! Corona-Mittel kommt „binnen Wochen oder weniger Monate“

16.14 Uhr: Zur Bekämpfung der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 wird es schon in Kürze ein Medikament geben. Das Präparat Remdesivir „werden wir binnen Wochen oder weniger Monate zur Verfügung haben“, sagte der Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln, Gerd Fätkenheuer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Fätkenheuer ist der deutsche Studienleiter eines internationalen Konsortiums zur Erforschung von Remdesivir, einem „abgelegten“ Ebola-Präparat.

Uniklinik Köln Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Leiter der Klinischen Infektiologie in der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln.  

Die wegen der Corona-Pandemie im Rekordtempo vorangetriebene Studie sei „in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium“, so Fätkenheuer. „Wir können sagen: Remdesivir wirkt. Wir haben nachgewiesen, dass das Medikament bei einer Covid-19-Erkrankung den schweren Verlauf abmildert und verkürzt.“ Wesentliche Nebenwirkungen seien bislang nicht bekannt, müssten aber – ebenso wie der bestmögliche Einsatz von Remdesivir bei Covid-19-Patienten – noch weiter untersucht werden. Remdesivir sollte nach Fätkenheuers Worten einfach und günstig herstellbar sein. „Nach Berechnungen eines britischen Kollegen würde der Selbstkostenpreis mit einem kleinen Aufschlag bei etwa zehn Euro für eine zehntägige Behandlung liegen. Wie teuer es dann verkauft werden wird, ist eine andere Frage.“

Der Experte rief angesichts der an diesem Montag anstehenden weiteren Lockerungen von Corona-Beschränkungen dazu auf, die Bedrohung durch das Virus nach wie vor ernst zu nehmen. „Ich nehme überall wahr, dass bei den Menschen das Gefühl da ist: Wir können wieder loslegen. Ich verstehe das auch. Aber gerade deshalb sind wir jetzt an einem sehr kritischen Punkt. Denn auch das Virus ist da und kann jederzeit loslegen“, so Fätkenheuer. „Wir müssen befürchten, dass es sich jetzt schleichend, gleichsam unter dem Radar, ausbreitet und es zu der immer wieder genannten zweiten Welle kommt, die dann von unvergleichlich größerer Wucht sein wird.“ Der Mediziner warnte deshalb dringlich vor zu großer Lockerheit. „Wir müssen die Bedrohung durch das Virus weiter ernstnehmen und die Regeln beachten, die Regeln beachten, die Regeln beachten!“

Großbritannien: Zahl neuer Todesfälle sinkt auf niedrigsten Wert seit Ende März

15.35 Uhr: Die Zahl der neuen Todesfälle in Großbritannien geht zurück. Am Sonntag meldeten die Behörden 269 Menschen, die innerhalb der vergangenen 24 Stunden an den Folgen von Covid-19 gestorben sind – das ist der niedrigste Anstieg seit dem 29. März. Insgesamt sind im Vereinten Königreich bisher 31.855 Menschen am Coronavirus verstorben. Das teilte das britische Gesundheitsministerium mit.

TOP-NEWS: Neuer Hotspot in Thüringen! Landkreis Sonneberg liegt über Obergrenze bei Corona-Infektionen

13.37 Uhr: Im Landkreis Sonneberg in Südthüringen sind in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner registriert worden. Der Wert lag mit Stand Sonntagvormittag (10.00 Uhr) bei 66,7 Neuinfektionen, wie der Sprecher des Landratsamts, Michael Volk, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Insgesamt seien bis zu diesem Zeitpunkt 155 Infektionen im Landkreis nachgewiesen worden.

Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dp Das Rathaus des Thüringer Ortes Sonneberg  

Der Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gilt als Obergrenze, bei deren Überschreitung Bund und Länder künftig strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorsehen – in der betreffenden Region.

Volk sagte über die Situation im Landkreis Sonneberg: „Wir werden die Lage sehr kritisch weiter beobachten und prüfen und im Rahmen der neuen Verordnung gegebenenfalls auch härtere Maßnahmen ergreifen.“

Ein Infektionsschwerpunkt sei ein Krankenhaus in Sonneberg. Auch Mitarbeiter hatten sich infiziert. In Abstimmung mit dem Klinikum sei dort deshalb am Freitagabend ein vorübergehender Aufnahmestopp beschlossen worden. Die Notaufnahme sei davon aber nicht betroffen. Die Behandlung von kritischen und lebensbedrohlichen Fällen sei sichergestellt. Aber auch außerhalb des Krankenhauses gebe es Neuinfektionen im Landkreis, betonte Volk.

In Thüringen soll kommende Woche eine neue Corona-Verordnung in Kraft treten, die auch Lockerungen von Auflagen vorsieht. Die Pläne sehen bisher vor, dass Kommunen weitgehend eigenständig über weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen entscheiden sollen.

Mit 74,4 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner war der Landkreis Greiz bundesweit die erste Region, in der der offiziell kritische Wert überschritten wurde. Die Quote für Greiz lag am Sonntag (Stand 10.00 Uhr) nach Angaben der Thüringer Staatskanzlei bei 75,4.

Russland meldet mehr als 200.000 Corona-Infektionsfälle

13.31 Uhr: In Russland ist die Zahl der offiziell registrierten Corona-Infektionsfälle auf über 200.000 gestiegen. Die Behörden meldeten am Sonntag 11.012 positive Test binnen 24 Stunden, womit sich die Zahl der Infizierten auf insgesamt 209.688 erhöhte. Die Zahl der Todesfälle blieb mit 1915 relativ niedrig.

Nach Angaben der russischen Behörden sind die gestiegenen Zahlen auf mehr Tests zurückzuführen und nicht auf eine beschleunigte Ausbreitung des Virus. Das erkläre auch die niedrige Sterblichkeitsrate. Einige Experten bezweifeln jedoch die Zahlen aus Russland. Das Land erlebe "wahrscheinlich eine verzögerte Epidemie", sagte der Experte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Michael Ryan, am Freitag. 

Großbritannien will Coronavirus-Alarmsystem einführen

12.51 Uhr: Großbritannien will ein Corona-Alarmsystem einführen. Ähnlich dem bereits existierenden Terror-Warnsystem solle die Bevölkerung künftig auch frühzeitig über einen Anstieg von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus informiert werden, sagte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Sonntag dem Sender Sky News. Premierminister Boris Johnson stellt am Abend in einer Fernsehansprache seine Pläne für das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie vor.

 

 

Am Ende der "heute-show" wendet sich Welke ans Publikum – und trifft es auf den Punkt

FOCUS Online/Wochit Am Ende der „heute-show“ wendet sich Welke ans Publikum – und trifft es auf den Punkt  

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