Neue STIKO-Impfempfehlung für Masern, Mumps, Röteln, Varizellen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) harmonisiert ihre Empfehlungen zum Schutz vor Masern, Mumps, Röteln und Varizellen für medizinisches Personal. „Ziel ist, dass für jede Impfstoffkomponente (M–M–R) mindestens eine zweimalige Impfung dokumentiert ist“, heißt es. Auch für die Varizellen-Impfung von seronegativen Personen wünscht sich die STIKO eine zweimalige Impfung. Doch es gibt eine Ausnahme.

Seit 1995 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) beruflich indizierte Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen. Sie begründet diesen Rat damit, dass Menschen, die im Gesundheitswesen oder in Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind, ein erhöhtes Risiko hätten, sich bei Patienten oder bei von ihnen betreuten Personen mit Infektionskrankheiten anzustecken und andererseits Infektionen auf Patienten oder Betreute zu übertragen. Allerdings waren die Empfehlungen zu den Impfschemata bezüglich der einzelnen Erreger bislang uneinheitlich. Das harmonisiert die STIKO nun und aktualisiert ihre Empfehlungen.

Seither: zweimal Varizellen, einmal MMR

So galt seither für die berufliche indizierte Impfung (seit 2009) gegen Varizellen eine zweimalige Impfung, während ein Masern-Mumps-Röteln-Schutz nur einmal vorgesehen war.

Mehr zum Thema

WHO

Masern bleiben auf dem Vormarsch

Masern löschen Immungedächtnis

Masernimpfung schützt auch vor anderen Infektionen

Topic-Exklusiv

Sollen sich Apotheker gegen Grippe impfen lassen?

Zudem war auch bei der beruflich indizierten Masernimpfung die umrissene Indikationsgruppe recht allgemein gehalten, die Impfempfehlung für Röteln hingegen war deutlich enger gefasst und traf nur Berufstätige in Einrichtungen der Pädiatrie, der Geburtshilfe und der Schwangerenbetreuung.

Warum soll sich medizinisches Personal impfen?

Warum ist es aus Sich der STIKO wichtig, dass sich vor allem medizinisch oder pflegerisch Tätige impfen lassen? Sie begründet dies mit dem medizinischen Fortschritt: „Aufgrund medizinischer Fortschritte in Diagnostik und Therapie nimmt die Zahl der Patienten mit schweren Grundkrankheiten und unter immunsuppressiver Therapie in der stationären und ambulanten Betreuung stetig zu. Es ist daher besonders wichtig, dass das klinische Personal, das in engem Kontakt zu vulnerablen PatientInnen tätig ist, optimal geimpft ist und die für diesen Bereich geltenden STIKO-Empfehlungen dafür den richtigen Rahmen geben.“ Immunsupprimierte Personen seien „prinzipiell durch jede Infektion bedroht“ und könnten sich in allen Abteilungen des Krankenhauses aufhalten. Deswegen „sollte grundsätzlich das gesamte medizinisches Personal gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen geimpft sein, damit eine Übertragung durch medizinisches Personal sicher verhindert werden kann“, so die STIKO.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen