Viele Deutsche haben Angst vorm Krankenhaus
Fast jede dritte Frau (32 Prozent) und jeder vierte Mann (25 Prozent) fürchtet sich einer Forsa-Umfrage zufolge vor einer stationären Behandlung in der Klinik. Die repräsentative Befragung im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) zeigt zudem, dass 81 Prozent der Besorgten Angst vor einer Ansteckung mit Krankenhauskeimen haben.
Jeder Zweite fürchtet sich demnach vor der Notwendigkeit einer erneuten Operation und Komplikationen bei der Narkose. Eine mögliche schlechte Wundheilung und mangelhafte Qualität der verwendeten Medizinprodukte spielen ebenfalls für rund die Hälfte der Befragten eine Rolle. Vergessenes OP-Besteck im Körper und Medikamenten-Unverträglichkeit sind für jeden Dritten ein Grund, sich Sorgen zu machen. Fast jeder Dritte begründet seine Ängste zudem mit eigenen schlechten Erfahrungen.
Viele der Befragten würden sich vor einem geplanten Klinikaufenthalt genau über das Krankheitsbild, die Behandlung und das Krankenhaus informieren. Für acht von zehn Deutschen ist der Arzt dabei erster Ansprechpartner. Drei Viertel der Befragten würden zudem im Internet recherchieren. Erfahrungen aus dem Freundeskreis dienen zwei Dritteln als Informationsquelle. Für die Studie waren im Juli rund tausend Bundesbürger zwischen 18 und 70 Jahren befragt worden.
2018 hatten die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärzteschaft 1858 Behandlungsfehler festgestellt, die Zahl bezieht sich jedoch nicht nur auf Behandlungen im Krankenhaus. Die meisten Beschwerden betrafen Operationen an Knien und Hüftgelenken sowie Eingriffe wegen Brüchen von Unterschenkel und Sprunggelenk. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) dokumentierte im vergangenen Jahr sogar knapp 3.500 Behandlungsfehler.
Wer den Verdacht hat, falsch behandelt worden zu sein, sollte nicht zu lange zögern. Nach drei Jahren verjähren die Ansprüche in der Regel. Zuerst sollte der Patient das Gespräch mit dem behandelnden Arzt selbst suchen. Kommt er dort nicht weiter, sind leitende Ärzte oder die Klinikleitung die nächsten Ansprechpartner. In vielen Kliniken gibt es zentrale Beschwerdestellen, an die Patienten sich wenden können.
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