Telemedizin: Ältere Patienten sind skeptisch

Moderne Technologien erlauben virtuelle Sprechstunden über Computer und Smartphone. Eine Umfrage aus den USA zeigt jedoch, dass viele Menschen über 50 noch nicht bereit sind, Telemedizin in vollem Umfang in Anspruch zu nehmen. Teils, weil sie ihrem Arzt lieber persönlich gegenübersitzen möchten und teils wegen Bedenken, dass ihnen das technisches Know-how fehlt.

Mehr als die Hälfte der 2.250 Befragten zwischen 50 und 80 Jahren wusste nicht, ob ihre Ärzte überhaupt Telemedizin anbieten. Ein noch größerer Teil (80 Prozent) hatten zudem einige Bedenken und würden ihren Arzt lieber persönlich aufsuchen. 47 Prozent befürchteten, den technischen Anforderungen nicht gewachsen zu sein. In gewissen Situationen wie etwa auf Reisen oder für die Nachsorge einer früheren Behandlung würden jedoch mehr als die Hälfte der Befragten auch auf eine virtuelle Sprechstunde zurückgreifen.

Nur vier Prozent der Befragten hatten im vergangenen Jahr eine Video-Sprechstunde über das Smartphone oder den Computer wahrgenommen. Die Reaktionen darauf waren gemischt: Mehr als die Hälfte war der Meinung, dass die Qualität der Versorgung schlechter war als bei einem Besuch in der Praxis, und ebenso viele machten sich Sorgen um ihre Privatsphäre.

Die Telemedizin steht in den Startlöchern und ist teilweise schon verfügbar. Sie bietet viele Vorteile wie die Ersparnis langer Wege oder die einfache Möglichkeit, Folgerezepte zu erhalten. Wie die Studie zeigte, müssen dafür jedoch noch einige Hemmnisse und Bedenken abgebaut werden. Studienleiter Dr. Jacob Kurlander von der Universität Michigan folgerte aus den Ergebnissen: "Während die Branche voranschreitet, sollten wir die Sorgen und Vorlieben unserer Patienten berücksichtigen, insbesondere der über 50-Jährigen, die die meiste Gesundheitsfürsorge in Anspruch nehmen."

ZOU

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