Poly-Pille senkt Blutdruck und Cholesterinspiegel

Eine einzige Pille, die drei Blutdruckmedikamente und einen Cholesterinsenker enthält, reduzierte einer US-amerikanischen Studie zufolge das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 25 Prozent. Der Vorteil solcher Poly-Pillen: Sie sind nicht nur bequem einzunehmen, sondern könnten auch in Ländern zum Tragen kommen, in denen die medizinische Versorgung erschwert ist.

Bei Studienteilnehmern, die diese 4-in-1-Pille eingenommen hatten, sank der Blutdruck um durchschnittlich 7 mmHg und der LDL-Cholesterinspiegel war ebenfalls reduziert. Dies minderte ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu den Teilnehmern der Kontrollgruppe um geschätzte 25 Prozent, berichten die Autoren der Studie im New England Journal of Medicine. Die Kombipille enthielt niedrige Dosen von drei Medikamenten zur Behandlung von Bluthochdruck und eines zur Senkung des Cholesterinspiegels.

An der Studie hatten 303 Erwachsene teilgenommen. Es handelte sich um Personen mit einem geringen Jahreseinkommen, die sich häufig keine eigene Krankenversicherung leisten können und daher Arzneimittel in der Regel selbst bezahlen müssen. (Anm. d. Red.: In den USA besteht keine Krankenversicherungspflicht.) 86 Prozent der Studienteilnehmer waren therapietreu, das heißt, sie hatten die Poly-Pille tatsächlich ein Jahr lang eingenommen. "Patienten, die in kommunalen Gesundheitszentren medizinische Hilfe suchen, sind in klinischen Studien traditionell unterrepräsentiert. Wir müssen besser verstehen, was in diesen Situationen funktioniert und was nicht, damit wir die Ergebnisse für unsere möglicherweise am stärksten gefährdeten Mitbürger verbessern können", erläuterte Dr. Daniel Muñoz, Kardiologe am Vanderbilt University Medical Center.

Die Mediziner hoffen, dass solche Kombi-Pillen die medizinische Versorgung zum Beispiel in abgelegenen Gegenden oder wirtschaftlich schwachen Ländern verbessern können. Trotz der Fortschritte bei der Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind diese nach wie vor weltweit die häufigste Todesursache bei Männern und Frauen.

ZOU

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