Corona: Kinderarzt hält Schäden für Kinder durch Schulschließungen für unzumutbar
SPIEGEL: Herr Hübner, zusammen mit anderen Kinderärzten, Hygienikern und Kinderinfektiologen haben Sie eine Stellungnahme verfasst, die sich gegen die Schließung von Schulen ausspricht. Gleichzeitig konnten die bisherigen Maßnahmen die Corona-Fallzahlen offenbar bisher nicht senken – ist es wichtiger, dass Kinder weiterhin zur Schule gehen können, als das Infektionsgeschehen einzudämmen?
Hübner: Die Eindämmung des Infektionsgeschehens ist sicher im Moment unsere wichtigste Aufgabe. Meiner Meinung nach steht das aber nicht in einem direkten Zusammenhang mit den Schulen. So gab es in Deutschland ganz klar keine Zunahme der Infektionen nach dem Ende der Sommer- und Herbstferien. Untersuchungen in Schulen haben herausgefunden, dass Infektionen dort selten und Übertragungen innerhalb der Schule die Ausnahme sind. Kinder und Schulen sind keine Treiber der Pandemie, das erklärt auch das Europäische Zentrum für Infektionskontrolle ECDC. Aus anderen Ländern mit sehr hohen Inzidenzen wissen wir, dass sie die Infektionszahlen auch ohne Schulschließungen senken konnten. Das muss also auch bei uns möglich sein.
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