Würziger Rausch
Zum Verfeinern von Gerichten wird die Muskatnuss in der Regel nur sehr sparsam verwendet. Stark überdosiert kann Muskatnusspulver aber auch Halluzinationen hervorrufen. Geschieht das in einer missbräuchlichen Weise, bezeichnet man diesen Rausch als nutmeg high.
Myristica fragrans Houtt., die Stammpflanze der Muskatnuss, gelangte wohl bereits im 9. Jahrhundert nach Europa. Heutzutage wird die Muskatnuss hauptsächlich aus Indonesien oder Grenada importiert. In unseren Supermärkten finden wir sie entweder als ganzen Samenkern oder in Pulverform. Daneben gibt es noch die seltener verwendete Muskatblüte, auch Macis genannt, den getrockneten Samenmantel.
Die eiförmige, hellgelbe, fleischige und ca. 6 cm lange, bis zu 5 cm dicke Frucht von Myristica fragrans enthält in ihrem Fruchtfleisch eingebettet die begehrten Samen. Die Muskatnuss ist daher entgegen ihrer gebräuchlichen Bezeichnung keine Nuss, sondern botanisch korrekt der Samenkern einer Beere. Sie enthält ätherisches Öl, in dem unter anderem die Monoterpenkohlenwasserstoffe Myristicin und Elemicin enthalten sind. Diese beiden Stoffe werden für die möglichen psychotomimetischen Effekte wie Halluzinationen und Veränderungen des Raum- und Zeitgefühls verantwortlich gemacht. Dazu sind allerdings Mengen von 5 bis 30 g gemahlener Muskatnuss oder Muskatblüte nötig, sodass von dem üblichen Gebrauch in unserer Küche keine Gefahr ausgeht. Der Rausch ist auch noch von zahlreichen weiteren Nebenwirkungen begleitet. So können beispielsweise auch Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, niedriger Puls, Tachykardie und Ruhelosigkeit bis hin zu Kollaps und Delirium auftreten.
Frage: Welche Biotransformationsprodukte aus dem Phenylpropanderivat Myristicin werden für Rausch und Halluzinationen verantwortlich gemacht?
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