Walgreens schließt 200 Filialen in den USA
Nachdemdie ApothekenketteWalgreens Boot Alliance Anfang Juli mitgeteilt hatte, 200Boots-Apothekenfilialen in Großbritannien schließen zu wollen, folgt nun der nächste Schlag: Dieebenfalls zum Konzern gehörende US-amerikanische Apothekenkette Walgreens will ihrerseits200 ihrer Filialen in den USA zumachen. Das hat das Unternehmen am Dienstag derzuständigen Aufsichtsbehörde gemeldet.
DieSchließungen von Geschäften seien Teil des Kostensenkungsprogrammsdes Unternehmens. Wie der Nachrichtensender CNBC berichtet, möchte die in Deerfield, Illinois, ansässigeApothekenkette mit dem Programm bis 2022 mehr als 1,5 MilliardenUS-Dollar einsparen. Aus einer Erklärung von Walgreens an CNBC geht hervor,dass die Filialschließungen weniger als 3 Prozent der 10.000 Standorte in denUSA ausmachen. Es werde damit gerechnet, dass die Mehrheit der Mitarbeiter der betroffenen Filialen in andere nahe gelegenen Standorteumverteilt werden können. Ein Walgreens-Sprecher wollte gegenüber demOnline-Nachrichtenprotal Business Insider nicht mitteilen, welche derWalgreens-Filialen in den USA geschlossen werden sollen.
Walgreens ist die größte Apothekenkette auf demUS-amerikanischen Markt, die in ihren Filialen neben dem Pharmaziebereich einenFotosektor, eine Kosmetikabteilung und einen erweiterten Drogeriebereich führt.Nachdem Walgreens 2014 mit Alliance Boots aus Europa fusionierte, übernahm derneu entstandene Konzern 2018 knapp 2.000 Filialen von Mitbewerber Rite Aid, vondenen jedoch bereits 631 Standorte bereits wieder geschlossen worden sind. DieSchließung von weiteren 119 Geschäften ist zudem in Planung.
Apothekein jedem Straßenblock
Laut CNBC machen sich Analysten schon länger Sorgen um dievielen Apothekenstandorte in den USA. In einigen Städten existierten Walgreensund CVS-Geschäfte nahezu in jedem Straßenblock. Hinzu komme, dass immer mehrKonsumenten online einkaufen. Bisher mussten insbesondere Einzelhändlerschließen, während Apotheken noch weitgehend verschont geblieben waren. Dochdas könnte sich nach Einschätzung der Analysten ändern, da die Kunden zunehmendauch verschreibungspflichtige Arzneimittel online bestellen würden. Hinzu kämenniedrige Margen bei Generika und zunehmend auch bei verschreibungspflichtigenProdukten, wo vielfach die Erstattungsquoten durch die Versicherer unter Druckstehen.
So kündigte der Walgreens-Wettbewerber CVS Health in diesemJahr bereits die Schließung von 46 Filialen an. Im Juni hatte CVS zudem daraufhingewiesen, die Existenz von 500 nicht profitablen Filial-Pachtverträgenprüfen zu wollen.
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