USA meiden Allianz zu gerechter Verteilung von Impfstoffen – Roche verkauft bald 15-Minuten-Schnelltest

In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen im Zuge der Corona-Pandemie in den vergangenen Tagen zunächst zurückgegangen, doch am Dienstag folgte wieder ein deutlicher Anstieg. In mehreren Bundesländern ist die Lage deutlich angespannter als im bundesweiten Durchschnitt. Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie hier im News-Ticker.

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Topmeldungen zur Corona-Pandemie: "Lassen uns nicht einschränken": USA verweigern Impfstoff-Allianz (06.45 Uhr) +++ Roche bringt im September Corona-Schnelltest auf den Markt (00.10) +++ 1425 neue Fälle in Deutschland – fünf Bundesländer besonders im Blickpunkt (22.00 Uhr)

TOP-NEWS: "Lassen uns nicht einschränken": USA verweigern Impfstoff-Allianz

06.45 Uhr: Die US-Regierung lehnt eine Teilnahme an der internationalen Initiative Covax ab, die einen fairen weltweiten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen garantieren soll. Die USA ließen sich nicht durch multilaterale Projekte einschränken, die unter dem Einfluss "der korrupten Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Chinas" stünden, hieß es am Dienstag (Ortszeit) in einer Erklärung aus dem Weißen Haus. Covax wird federführend von den Impfallianzen Gavi und Cepi und von der WHO getragen.

Die USA waren im Juli aus der WHO ausgetreten. Präsident Donald Trump warf der in Genf ansässigen Organisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle der Regierung in Peking zu stehen, obwohl China geringere Beiträge an die WHO zahle als die USA. Trump macht die WHO mitverantwortlich für die hohe Anzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus.

Der Präsident werde keine Kosten scheuen, um sicherzustellen, dass jeder neue Impfstoff die Standards der US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA einhalte, gründlich getestet werde und Leben rette, teilte Regierungssprecher Judd Deere in der Erklärung mit. dpa/Andre Lucas/dpa Ein Freiwilliger lässt sich im Institut für Infektiologie Emilio Ribas mit einem Corona-Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac impfen.

Mehrere Dutzend Länder haben bislang Interesse an einer Covax-Kooperation gezeigt. Das Programm umfasst mehrere Impfstoffkandidaten. Sobald ein Präparat sich als effektiv und sicher herausgestellt hat, sollen bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen hergestellt werden. Damit sollen in allen Ländern weltweit Pflegekräfte und durch Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdete Menschen geschützt werden – etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in den teilnehmenden Ländern.

Die WHO hatte kürzlich vor nationalen Alleingängen beim Kampf gegen das Coronavirus gewarnt und an alle Länder appelliert, mehr Geld in die Covax-Initiative zu investieren. Es nütze nichts, die gesamte eigene Bevölkerung zu impfen, wenn in anderen Ländern besonders Bedürftige wie Pflegepersonal ungeschützt blieben. Die EU hatte kürzlich angekündigt, die Initiative mit Garantien in Höhe von 400 Millionen Euro zu unterstützen.

Knapp 90 Tote auf 100.000 Einwohner: Peru bei Covid-19-Sterblichkeit weltweit an der Spitze

04.51 Uhr: Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben in keinem Flächenstaat der Erde so viele Menschen an der Krankheit Covid-19 wie in Peru. 89,99 Tote je 100 000 Einwohner registrierte das südamerikanische Land zuletzt. Damit liegt es vor Belgien, Andorra und Großbritannien weltweit an erster Stelle. Nur der Kleinstaat San Marino in Italien kommt umgerechnet auf die Bevölkerungszahl auf noch mehr Tote – allerdings mit insgesamt gerade einmal 42 Opfern.

Bislang haben sich in Peru über 652 000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 28 000 Patienten sind an Covid-19 gestorben. In Südamerika ist nur das viel größere Brasilien stärker von der Pandemie betroffen. Trotz großer Bemühungen ist es der peruanischen Regierung bislang nicht gelungen, die Infektionszahlen zu drücken.

Mehr als 80 Prozent der Deutschen stehen hinter Corona-Maßnahmen

01.55 Uhr: Die Deutschen stehen mehrheitlich hinter den Corona-Maßnahmen in Deutschland. Das ergab eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Die "Bild"-Zeitung berichtete. Demnach seien mehr als 80 Prozent der Befragten mit den Maßnahmen zufrieden oder finden, dass sie nicht weit genug gehen.

TOP-NEWS: Roche bringt im September Corona-Schnelltest auf den Markt

Mittwoch, 02. September, 00.10 Uhr : Der schweizerische Pharmakonzern Roche wird noch im laufenden Monat einen Corona-Antigen-Schnelltest auf den Markt bringen. Bei diesem stehe das Testergebnis in der Regel innerhalb von 15 Minuten fest, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit.

Der Test soll laut den Angaben Ende September zunächst in Europa (Länder mit CE-Kennzeichnung) lanciert werden. Es sei aber geplant, auch in den USA bei der zuständigen Behörde FDA eine schnelle Zulassung (Emergency Use Authorisation) zu beantragen.

Der Test kann der Mitteilung zufolge ohne Laborinfrastruktur mit einem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt werden und habe eine hohe Zuverlässigkeit. Bei der Markteinführung sollen laut Roche monatlich 40 Millionen Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese Kapazität werde sich bis Ende dieses Jahres mehr als verdoppeln.

1425 neue Fälle in Deutschland – fünf Bundesländer besonders im Blickpunkt

22.00 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen zieht nach dem Wochenende wieder deutlich an. In den vergangenen 24 Stunden haben die Gesundheitsämter der Bundesländer 1425 neue Corona-Fälle gemeldet. Im gleichen Zeitraum wurden drei weitere Todesfälle gemeldet. Der R-Wert hingegen sank leicht auf 0,84.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 42.365 (+248) / 1866 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 57.620 (+311) / 2638 Todesfälle (+1)
  • Berlin: 11.346 (+81) / 226 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 3911 (+5) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2018 (+13) / 57 Todesfälle (+1)
  • Hamburg: 6312 (+51) / 236 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 15.596 (+165) / 532 Todesfälle (+1)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1009 (+1) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 16.837 (+74) / 660 Todesfälle (-1)
  • Nordrhein-Westfalen: 59.022 (+336) / 1811 Todesfälle (+1)
  • Rheinland-Pfalz: 9128 (+45) / 243 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3125 (+5) / 175 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 6.013 (+52) / 224 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 2253 (+10) / 65 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 4.063 (+19) / 160 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3636 (+9) / 186 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 01.09.2020 21.30 Uhr): 244.254 (9273 Todesfälle)

Vortag (Stand 31.08.2020 20.00 Uhr): 242.820 (9270 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 217.600

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 17.381 (+31)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,84 (Vortag 0,94)

Obwohl in absoluten Zahlen die meisten neuen Fälle auf das größte Bundesland Nordrhein-Westfalen entfallen, stehen derzeit laut Lagebericht des RKI fünf andere Bundesländer besonders im Blickpunkt. Bayern, Baden-Württemberg, Bremen, Berlin und Hessen liegen deutlich über der bundesweiten 7-Tage-Inzidenz von 9,3 Fällen pro 100.000 Einwohner.

In seiner Einordnung schreibt das RKI: "Der in den vergangenen Wochen berichtete Zuwachs in den übermittelten Fallzahlen ist noch in BadenWürttemberg, Bayern und Bremen weiter zu beobachten, während in einigen Bundesländern die 7-Tage-Inzidenz wieder gesunken ist. Dabei fällt auf, dass sich in den letzten Wochen vermehrt jüngere Personen infizieren, so dass die 7-Tage-Inzidenz in jüngeren Altersgruppen deutlich höher ist als in höheren Altersgruppen."

Erzieherin in Lohne infiziert – 43 Kinder und zehn Kolleginnen in Quarantäne

19.02 Uhr: Nach der Corona-Infektion einer Erzieherin in Lohne sind 43 Kinder sowie neun weitere Erzieherinnen und eine Reinigungskraft in Quarantäne geschickt worden. Wie der Landkreis Vechta am Dienstag mitteilte, bleibe die Kindertagesstätte geöffnet, da die Kontakte der Erzieherin eingegrenzt werden konnten. Die Eltern der betroffenen Kinder wurden über das weitere Vorgehen vom Gesundheitsamt des Landkreises informiert.

Über 100 Corona-Infizierte in britischem Geflügelbetrieb

18.47 Uhr: Mehr als 100 Mitarbeiter eines britischen Geflügelbetriebs haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Insgesamt sind in dem Unternehmen Banham Poultry in Attleborough im Osten Englands 769 Personen beschäftigt. Noch sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden nicht alle Mitarbeiter in der Region getestet worden, wie mehrere Medien am Dienstag berichteten. Nur ein kleines Team sei noch in dem Betrieb tätig, um die nötigsten Aufgaben zu erledigen. Eine Behörde für Lebensmittelsicherheit berichtete kürzlich, dass in etwa 40 Fabriken in England Ausbrüche registriert worden sind.

Corona-Pandemie: Grillen auf öffentlichen Plätzen in Bayern wieder erlaubt

17.54 Uhr: Das im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen verbotene Grillen auf öffentlichen Plätzen und in Anlagen ist im Freistaat wieder erlaubt. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof setzte die entsprechende Regelung am Dienstag in einem Normenkontroll-Eilverfahren wegen Unverhältnismäßigkeit vorläufig außer Vollzug. Die Staatsregierung hatte das Grillen in der Öffentlichkeit zum Schutz vor Ansteckungen unabhängig von den anwesenden Personen generell untersagt. Ab Mittwoch dürfen Grillfans nun wieder anschüren – unter Beachtung des Mindestabstands natürlich.

Der Freistaat hatte mit Blick auf die gerade in Ballungszentren oft überfüllten Grillplätze argumentiert, dass die Mindestabstände zwischen unterschiedlichen Gruppen oftmals nicht eingehalten werden könnten. Somit komme es auf die Größe der einzelnen Gruppe nicht an. Die Kammer sah dies unter Verweis auf das Grundrecht der allgemeinen Handlungsfreiheit und den Gleichbehandlungsgrundsatz jedoch anders: «Ein undifferenziertes Verbot erweist sich hingegen als unverhältnismäßig.» In der Verordnung werde nicht ausreichend auf unterschiedliche Gegebenheiten eingegangen, schließlich verbiete sie das Grillen auch dort, wo es ausreichend Platz und keine Probleme mit Menschenansammlungen gebe.

Sachsen-Anhalt ermöglicht Großveranstaltungen – Genehmigung nötig

17.34 Uhr: In Sachsen-Anhalt sind künftig Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen möglich, wenn sie gesondert genehmigt werden. Darauf hat sich die schwarz-rot-grüne Landesregierung am Dienstag geeinigt. Voraussetzung ist, dass die Sport- und Kulturveranstalter ein Corona-Schutzkonzept vorlegen. Dieses muss von den Kommunen als auch vom Gesundheits- und vom Innenministerium genehmigt werden. Das Kabinett will die neue Corona-Verordnung am 15. September beschließen, zwei Tage später soll sie in Kraft treten.

Ursprünglich hatte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) vorgeschlagen, dass generell Veranstaltungen mit bis zu 2500 Zuschauern in Hallen zulässig sein sollten – das soll jetzt aber nicht kommen. Zunächst bleibt es dabei, dass ohne Sondergenehmigungen für geschlossene Räume eine Obergrenze von 500 Teilnehmern gilt. Im Freien sind doppelt so viele Beteiligte erlaubt.

Bleibe das Infektionsgeschehen niedrig, könnten diese Grenzen in den kommenden Wochen weiter erhöht werden, sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Zudem will das Land ermöglichen, dass Weihnachtsmärkte öffnen dürfen – mit Zugangskontrollen oder verteilt auf eine größere Fläche.

Vorige Woche hatten die Regierungschefs von Bund und Ländern verabredet, dass Großveranstaltungen bis Jahresende nur möglich sind, wenn Hygieneregeln umgesetzt und Kontakte nachverfolgt werden können.

Verwaltungsgerichtshof: Alkoholverbot in München unverhältnismäßig

17.01 Uhr: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das nächtliche Alkoholverbot der Stadt München für den öffentlichen Raum für unverhältnismäßig erklärt. Die Richter wiesen am Dienstag die Beschwerde der Landeshauptstadt zurück und bestätigten eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts, das am Freitag einem Eilantrag eines Mannes stattgab, der gegen das Verbot geklagt hatte.

Die Stadt München hatte am vergangenen Freitag nach einem weiteren Anstieg der Corona-Zahlen mit einer Allgemeinverfügung ein einwöchiges nächtliches Alkoholverbot für den öffentlichen Raum angeordnet. Demnach ist es zwischen 23 Uhr und 6 Uhr verboten, etwa auf der Straße oder in Parks Alkohol zu trinken.

Zwar sei das Verbot des Alkoholkonsums im öffentlichen Raum ein geeignetes Mittel, um der Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, teilte der Verwaltungsgerichtshof mit. Ein Verbot, das sich auf das gesamte Stadtgebiet erstreckt, sei jedoch unverhältnismäßig. Das Verwaltungsgericht sei demnach zu Recht davon ausgegangen, dass es ausreiche, wenn der Alkoholkonsum auf einzelnen, stark frequentierten Plätzen verboten ist.

In den vergangenen Wochen war es an zentralen Plätzen in der Stadt und an der Isar immer wieder zu ausufernden nächtlichen Feiern gekommen. Ein Schwerpunkt lag am Gärtnerplatz.

Nicht betroffen von der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshof ist das Verbot, Alkohol zwischen 21 Uhr und 6 Uhr zu verkaufen. 

Corona-Pandemie: Brandenburg führt Bußgeld für Maskenpflicht-Verstöße ein

14.57 Uhr: In Brandenburg kostet der bewusste Verzicht auf eine Corona-Maske künftig zwischen 50 und 250 Euro Bußgeld. Das beschloss das Kabinett am Dienstag in Potsdam. Die Maskenpflicht gilt unter anderem im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel.

TOP-NEWS: In Berlin gilt künftig Maskenpflicht bei Demonstrationen

12.12 Uhr: Bei Demonstrationen in Berlin mit mehr als 100 Teilnehmern gilt künftig eine Maskenpflicht. Darauf hat sich der Senat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei seiner Sitzung am Dienstag verständigt. Es soll aber Ausnahmen etwa für Autokorsos geben.

TOP-NEWS: Spahn: "Mit Wissen von heute hätten wir Friseure und Einzelhandel nicht schließen müssen"

11.39 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn hat bei einer Veranstaltung in NRW eingeräumt, dass mit heutigem Wissen einige Maßnahmen aus der ersten Welle nicht notwendig gewesen seien. Und deshalb zukünftig auch nicht mehr nötig sind. Die "Bild"-Zeitung zitiert Spahn: "Mit dem Wissen heute, das kann ich Ihnen sagen, müssen keine Friseure mehr schließen und kein Einzelhandel mehr schließen. Das wird nicht noch mal passieren. Wir werden nicht noch mal Besuchsverbote brauchen in den Pflegeeinrichtungen." dpa/Marius Becker/dpa Bundesgesundheitsminister Spahn setzt sich nach einem Klinik-Besuch in NRW einen Mund-Nasen-Schutz auf.

Wir hätten inzwischen dazugelernt. Vor allem könnten wir uns inzwischen besser schützen – "dafür braucht es aber eben die Maske", so Spahn. Der Minister war bei seinem Auftritt in Bottrop am Montag ähnlich angefeindet worden wie einen Tag zuvor in Bergisch-Gladbach. Spahn soll laut "Bild"-Bericht einige der Menschen wiedererkannt haben. Offenbar gibt es einige, die dem Minister gezielt hinterherreisen, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.

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Immer weniger Studenten stellen Antrag auf Corona-Hilfe

10.50 Uhr: Die Zahl der Studenten, die Anträge auf Corona-Überbrückungshilfen stellen, ist weiter zurückgegangen. Im August gab es rund 40.000 entsprechende Anträge, nach mehr als 71.000 im Juli und mehr als 82.000 im Juni, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Dienstag berichteten. Sie beriefen sich auf eine Antwort des Bundesbildungsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Hochschulpolitikers Kai Gehring.

Die Daten geben demnach den Stand vom 25. August wieder und beziehen sich auf Zuschüsse von bis zu 500 Euro im Monat, die Studenten in finanzieller Notlage beantragen können. Sie müssen für jeden Monat einzeln beantragt werden.

Daneben gibt es noch die Möglichkeit, einen zinslosen Studienkredit bei der staatlichen Förderbank KfW zu beantragen. Hier wurden dem Bericht zufolge im August rund 3100 Anträge gezählt, nach knapp 5600 im Juli und gut 12.000 im Juni. dpa/Christin Klose/dpa-tmn

Der Grünen-Abgeordnete Gehring machte eine falsche Konzeption für die geringe Nachfrage nach den Corona-Hilfen verantwortlich. "Es gibt nach wie vor einen riesigen und ungestillten Bedarf an wirksamer Unterstützung", zeigte sich Gehring überzeugt. "Das leisten weder der KfW-Studienkredit, vor denen Verbraucherschützer warnen, noch die Überbrückungshilfe, die als Zuschuss gezahlt wird."

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) habe die Überbrückungshilfe so konzipiert, "dass damit möglichst wenige Studierende unterstützt werden", kritisierte Gehring. Er verwies darauf, dass Anträge abgelehnt würden, wenn die Betroffenen nicht nachweisen könnten, dass ihre Notlage durch Corona verursacht sei. "Studierenden in Not bleibt nur noch, den Gürtel enger zu schnallen, zu den Eltern zurückziehen, um Miete zu sparen, oder das Studium gleich ganz abbrechen", resümierte Gehring.

Mehr als eine Million Infizierte in Russland

10.30 Uhr: In Russland sind seit Beginn der Pandemie mehr als eine Million Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Pro Tag kommen nach offiziellen Angaben derzeit rund 5000 neue Fälle hinzu. Am Dienstag wurden knapp 4730 weitere Infektionen in der Statistik der russischen Behörden aufgenommen. Weltweit liegt Russland damit an vierter Stelle bei den offiziell erfassten Fällen. Die USA verzeichneten mit mehr als 6 Millionen die höchste Zahl an erfassten Infektionen, gefolgt von Brasilien mit rund 4 Millionen. An dritter Stelle steht Indien, wo bisher etwa 3,7 Millionen Ansteckungen registriert wurden. Generell wird mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle gerechnet.

Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen in Russland liegt schon seit geraumer Zeit in der jetzigen Größenordnung. In Moskau, dem Corona-Hotspot in dem Riesenreich, hat sich die Zahl täglich erfasster Fälle zwischen 600 und 700 eingependelt. Im ganzen Land sind bislang offiziell knapp 17.300 Menschen gestorben. Das ist im Vergleich zu anderen Ländern relativ wenig. Immer wieder gab es Berichte über geschönte Corona-Statistiken in Russland. dpa Russlands Präsident Wladimir Putin

Russland hatte mit der Registrierung eines Impfstoffes Anfang August Schlagzeilen gemacht. Unklar war, ob und wie gut der Wirkstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt und welche Nebenwirkungen auftreten. Das Vorgehen Moskaus löste international viel Kritik aus. Größere Mengen sollen bereits in den kommenden Wochen ausgeliefert werden. Zudem sollen im September in Moskau großangelegte Grippe-Impfungen beginnen.

Zu viele positive Ergebnisse: US-Forscher kritisieren deutsche Teststrategie

Dienstag, 1. September, 06.26 Uhr: Ein Epidemologe aus den USA stellt die aktuelle Test-Strategie vieler Länder, darunter auch Deutschland, in Frage. Die "New York Times" zitiert Michael Mina von der Universität Havard, der kritisiert, dass es im Prinzip bei den PCR-Tests nur "ja" oder "nein" als mögliche Ergebnisse gebe. Dabei, so Mina, passiere es, dass nicht-infektiöse Personen positiv getestet werden würden, anschließend in Quarantäne müssten, obwohl sie niemanden anstecken.

In der "New York Times" fordert Mina nun eine andere Teststrategie. Getestet werden müsse nun die Infektiösität der Patienten. Dabei geht es um den sogenannten Ct-Wert. Je höher der Wert, desto geringer die Ansteckungsgefahr beim Getesteten. dpa/Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn/Symbolbild Corona-Test wird bei einer Patientin durchgeführt.

Corona-Tests, die bei einem Ct-Wert von über 35 anschlagen, seien zu empfindlich, sagt Juliett Morrison, eine US-Virologin, in der „New York Times“. Laut dem Bericht sei es jedoch unter anderem auch in Deutschland aber normal, wenn Tests bei Ct-Werten bis 40 positiv anschlagen. Das RKI empfiehlt einen Grenzwert von 30 bis 35, ebenso wie Michael Mina.

Als Beispiel rechnet die „New York Times“ vor: 794 positive Tests habe ein New Yorker Labor im Juli durchgeführt. Hätte man die Schwelle für den Ct-Wert dort auf 35 gesenkt, wäre es nur rund die Hälfte gewesen. Bei einem Grenzwert von 30 wären sogar etwa 70 Prozent der positiven Testergebnisse weggefallen.  

Ausbruch auf Hochzeitsfeier in NRW – 240 Personen in Quarantäne

21.50 Uhr: Eine Hochzeit in der Stadt Frechen (Rhein-Erft-Kreis) hat sich zu einem "Corona-Hotspot" entwickelt. Das berichtet der "Kölner Stadt Anzeiger" unter Berufung auf die örtliche Kreisverwaltung. Demnach haben sich am Samstag 23 Personen einer 85-köpfigen Hochzeitsgesellschaft mit dem Coronavirus infiziert. Alle Gäste wurden am Wochenende auf das Virus getestet.

240 Menschen aus dem Umfeld der Festgesellschaft befinden sich in häuslicher Quarantäne, weitere Tests stehen in dieser Woche an. Wie das Blatt weiter berichtet, wurde das Gesundheitsamt über den positiven Befund eines Säuglings informiert. Zwar wies das Kind keine Symptome auf, doch die Ermittlung der Kontaktpersonen ergab, dass das Kind an der Hochzeit teilgenommen hatte.

Bundesländer melden 659 Corona-Neuinfektionen – R-Wert fällt wieder unter kritische Marke

19.53 Uhr: Bislang haben sich in Deutschland 242.820 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. In den vergangenen 24 Stunden lag die Zahl der Neuinfektionen bei 659. Am höchsten war die Zahl der Neuinfektionen in Baden-Württemberg (+175), Bayern (+105) und in Nordrhein-Westfalen (+103). Die Differenz der Gesamtzahl der Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag liegt zwar höher (+843), das liegt jedoch daran, dass vier Bundesländer gestern die Zahl ihrer Neuinfektionen nicht übermittelt hatten und diese nun nachträglich einfließen in die Statistik.

Bislang sind 9270 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Laut Robert Koch-Institut liegt die Zahl der Genesenen bei 216.200. Somit sind rund 17.350 Menschen akut infiziert (aktive Fälle). Das sind rund 200 weniger als am Vortag. Der R-Wert fällt im Vergleich zum gestrigen Sonntag unter die kritische Marke von 1. Er liegt bei 0,94. Das bedeutet: Im Schnitt stecken 100 Infizierte 94 weitere Personen an.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 42.117 (+175) / 1866 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 57.309 (+105) / 2637 Todesfälle (+1)
  • Berlin: 11.256 (+77) / 226 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 3906 (+1) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2005 (+9) / 56 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 6261 (+12) / 236 Todesfälle (+1)
  • Hessen: 15.431 (+32) / 531 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1008 (+0) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 16.763 (+40) / 661 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 58.686 (+103) / 1811 Todesfälle (+2)
  • Rheinland-Pfalz: 9083 (+38) / 243 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3120 (+2) / 175 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 5.961 (+31) / 224 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 2243 (+14) / 65 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 4.044 (+16) / 160 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3627 (+4) / 186 Todesfälle (+0)

Gesamt 31.08.2020 20. Uhr: 242.820 (9270 Todesfälle)

Vortag Stand 30.08.2020, 19.37 Uhr: 241.977 (9266 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 216.200

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 17.350 (-461)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,94 (Vortag 1,04)

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