Türkischer Außenminister enttäuscht über Einstufung als Risikogebiet

Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiter in Atem. Mehr als 8,5 Millionen Menschen haben sich bislang weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 188.716 davon in Deutschland – wo es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen kommt.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat sich enttäuscht über die Einstufung der Türkei als Corona-Risikogebiet durch die Bundesregierung und über die andauernde Reisewarnung gezeigt. Es gebe dazu "keinen objektiven und wissenschaftlichen Grund", sagte Cavusoglu am Samstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy im Urlaubsort Antalya.

"Natürlich sind wir enttäuscht, aber ich denke nicht, dass das unsere bilateralen Beziehungen beeinträchtigt", betonte Cavusoglu. Er wolle weiter mit Deutschland im Dialog bleiben und die Bundesregierung davon überzeugen, ihre Position zu ändern. Es handele sich nicht um eine Konfrontation. Am Mittwoch hatte bereits der türkische Botschafter in Berlin die Einstufung seines Landes als Corona-Risikogebiet kritisiert. dpa/Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu

Für mehr als 160 Staaten außerhalb der EU – darunter für die Türkei – besteht zunächst bis zum 31. August eine Reisewarnung weiter. Die Bundesregierung hatte die Türkei am Montag zusammen mit 130 weiteren Ländern zudem als Corona-Risikogebiet eingestuft. Menschen, die aus einem Risikogebiet in Deutschland einreisen, müssen mit einer 14-tägigen Quarantäne rechnen. Allerdings können Urlauber aus der Türkei von der Quarantäneregelung befreit werden, wenn sie bei der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Cavusoglu betonte, die Türkei habe die Kapazitäten, solche Corona-Tests durchzuführen. Lege man objektive Kriterien wie Fallzahlen an, sei die Türkei besser durch die Coronakrise gekommen als viele andere Staaten. Die Türkei habe zudem wie auch Deutschland "eines der besten Gesundheitssysteme der Welt". Tourismusminister Ersoy wies zudem Vorwürfe von Kritikern zurück, wonach die offiziellen Fallzahlen falsch seien. Die Daten, die das Gesundheitsministerium bekannt gebe, seien "absolut korrekt".

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