Mein liebes Tagebuch
Die Knaller-Meldung der Woche: Das BMG will das Apothekenhonorar kürzen über einen höheren Kassenabschlag und eine geringere Mehrwertsteuer auf Arzneimittel. Das BMG dreht hohl! Warum werden die Apotheken abgewatscht? Und das in Zeiten hoher Spritpreise und hoher Kosten für Digitalisierung, E-Rezept, Klimakrise und steigender Personalkosten. Und dann noch Mehrarbeit für kärglich honorierte Dienstleistungen und Lieferschwierigkeiten. Aber ja doch, dafür schenkt uns die Ampel dann den Cannabis-Verkauf, gerne auch im Wettbewerb mit den EU-Versendern: Wer hat den billigsten Stoff? Billiger als auf dem Berliner Görli-Schwarzmarkt? Sind wir noch zu retten?
14. März 2022
Das E-Rezept – ja, mein liebes Tagebuch, bei den E-Rezept-Abläufen funktioniert schon vieles relativ gut, wie die Testphase zeigt. Und jetzt das Aber: Es gibt da auch noch jede Menge größere und kleinere Tücken, wie die Tests unter den Bedingungen des Apotheken-Alltags zeigen. Im Gespräch mit DAZ.online berichtet Apotheker Ralf König, wo’s derzeit klemmt. Der Apotheker hatte seinerzeit auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Digitalisierung im Gesundheitswesen beraten und konnte bereits reichlich E-Rezept-Erfahrungen sammeln. Nun ist er in der guten Situation, einen engagierten Arzt gefunden zu haben, mit dem er gemeinsam das E-Rezept testet. Das Warenwirtschaftssystem, mit dem König arbeitet, ermöglicht es beispielsweise, dass ein Kunde, der einen Token abfotografiert, direkt mit der Apotheken-Kundendatei im System verbunden wird. Der Kunde kann sofort erkennen, was er verordnet bekommen hat und ob es vorrätig ist, was bei den Kunden sehr gut ankommt, weiß König. Die laufende Testphase legt aber auch offen, an welchen Stellen es noch hakt, So zeigt sich z. B., dass viele Apotheken Probleme mit Freitext-Verordnungen haben, wie sie etwa bei Rezepturen vorkommen können. Schwierigkeiten zeigen sich auch bei der geforderten Angabe der Chargenbezeichung von Arzneimitteln auf dem E-Rezept, die normalerweise über das Securpharm-System automatisch eingespeist wird. Aber es sei auch möglich, ein E-Rezept in die Abrechnung zu geben, obwohl diese Nummer fehlt – und das wäre ein Retax-Grund. Verbesserungsmöglichkeiten gebe es auch noch bei der sinnvollen Nutzung von KIM, dem Kommunikationsdienst zwischen Arzt und Apotheke. Mein liebes Tagebuch, genau solche vertrackten kleineren und größeren Tücken sind es, die den Spaß am E-Rezept verleiden. Hoffen wir, dass die Testphase intensiv genutzt wird, um solche Bugs und Mängel zu beseitigen.
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