Mehr als 130.000 neue Corona-Fälle in Deutschland – Inzidenz kracht über 600

Corona-Flut in Deutschland: Am Donnerstagmorgen meldet das Robert Koch-Institut mehr als 130.000 Fälle und gleich auch den nächsten Inzidenz-Rekord. Das Parlament in Österreich stimmt heute über die Impfpflicht ab. Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker.

News zu Corona vom 20. Januar 2022

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  • Offizielle Statistik – Übersterblichkeit in Deutschland 2021

Österreichisches Parlament stimmt heute über die Impfpflicht ab

06.46 Uhr: Das Parlament in Österreich stimmt am Donnerstag über den von derRegierung vorgelegten Gesetzentwurf zur Impfpflicht ab. Erwachseneab 18 Jahren sollen sich demnach ab Anfang Februar gegen dasCoronavirus impfen lassen müssen – sonst drohen Geldstrafen.Ausnahmen von der Impfpflicht soll es für Schwangere und fürMenschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfenlassen können. Auch Jugendliche sind von der Regelung ausgenommen.

Auf den Gesetzentwurf haben sich die Regierungsparteien ÖVP undGrüne mit der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen Neosgeeinigt. Die Annahme der Vorlage gilt daher als gesichert.Lediglich die rechtspopulistische FPÖ lehnt die Impfpflicht striktab. Unter anderem in der Hauptstadt Wien werden Proteste gegen dieParlamentsentscheidung erwartet. TOBIAS STEINMAURER/APA/picture alliance Impfpflicht in Österreich ab Februar

Mehr als 130.000 neue Corona-Fälle in Deutschland – Inzidenz kracht über 600

Donnerstag, 20. Januar, 06.04 Uhr: Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite 7-Tage-Inzidenz hat erstmals die Schwelle von 600 überschritten. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 638,8 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 584,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 427,7 (Vormonat: 280,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 133.536 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 81.417 Ansteckungen.

Experten rechnen mit immer mehr Fällen, die nicht erfasst werden können, unter anderem, weil Labore und Gesundheitsämter zunehmend an Kapazitätsgrenzen geraten.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 234 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 316 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 8.320.386 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 3,34 an (Dienstag: 3,17).

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 7.139.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 116.315.

Lauterbach rechnet mit Hunderttausenden Neuinfektionen pro Tag

06.00 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet bis Mitte Februar mit mehreren Hunderttausend Corona-Neuinfektionen am Tag. Es sei mit Blick auf realistische Szenarien davon auszugehen, "dass die Welle Mitte Februar ungefähr ihren Höhepunkt haben wird und dass wir dann mehrere Hunderttausend Fälle pro Tag erwarten müssen", sagte Lauterbach am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Kay Nietfeld/dpa Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach befürwortet eine Impfpflicht.

Es sei nicht gesagt, dass es zu den Szenarien komme, aber "die haben die größte Wahrscheinlichkeit". Dabei gebe es Länder, die solche Zahlen auch mit Blick auf die Intensivstationen verkraften könnten, in Deutschland sei die Lage jedoch eine andere. "Da wir in Deutschland eine hohe Zahl von Ungeimpften bei den Älteren haben, kann es bei uns ganz anders ausgehen als beispielsweise in Italien, Frankreich oder England", sagte Lauterbach. In England liege etwa die Zahl der Ungeimpften in der Gruppe der über 50-Jährigen bei ein bis zwei Prozent. "Das sind Werte, an die wir nicht heran kommen".

Zur sinkenden Hospitalisierungsrate in Deutschland trotz aktuell hoher Neuinfektionszahlen sagte Lauterbach, dies sei eine "irrelevante Momentaufnahme", da die Welle, die aktuell in England und Frankreich laufe, in Deutschland erst noch komme. "Die richtige Belastung auf den Intensivstationen würde ich Mitte, Ende Februar erwarten, das ist noch ein Monat hin und dann hoffe ich, dass es dann noch gut aussieht", sagte Lauterbach. "Das wird die Belastungsprobe sein, nicht das, was wir jetzt sehen."

Biden verbreitet im Kampf gegen die Corona-Pandemie Zuversicht

22.42 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat sich im Ringen um die Eindämmung der Corona-Pandemie zuversichtlich gezeigt. Noch sei es nicht so weit, aber die USA bewegten sich auf den Zeitpunkt zu, ab dem Corona den Alltag der Menschen nicht mehr stören und kein Grund für eine Krise mehr sein werde, sagte Biden am Mittwoch im Weißen Haus. dpa Joe Biden Albert Bourla

Seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr habe sich die Lage dramatisch verbessert, betonte Biden. Inzwischen gebe es ausreichend Impfungen und Medikamente, um die Pandemie einzudämmen. "Wir haben enorme Fortschritte gemacht", sagte Biden. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, war wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante zuletzt auf durchschnittlich 700 000 pro Tag gestiegen.

Täglich sterben der Gesundheitsbehörde CDC zufolge derzeit rund 1750 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Auf dem Höhepunkt der Pandemie im vergangenen Jahr waren zeitweise mehr als 3000 Menschen pro Tag gestorben. Die Impfkampagne in den USA hatte ab Bidens Amtsantritt am 20. Januar 2021 rasch Fahrt aufgenommen, kam zuletzt aber nur noch schleppend voran.

Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben 63 Prozent der Bevölkerung, rund 209 Millionen Menschen. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung haben knapp 39 Prozent bekommen, also 81 Millionen Menschen.

Trotz milder Verläufe – Covid-19-Genesene können auch Monate danach unter Gedächtnisschwund leiden

18.00 Uhr: Auch Infizierte, welche milde Corona-Verlauf durchgemacht und keinerlei Long-Covid-Symptome haben, könnten noch länger unter der Infektion leiden. Denn auch sechs bis neun Monate nach der Corona-Erkrankungen sind eine verminderte Aufmerksamkeitsspanne oder Gedächtnisverlust möglich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Oxford Universität.

Für die am Mittwoch erschienene Studie wurden Menschen ausgewählt, welche corona-positiv waren, jedoch weder Long-Covid-Symptome aufweisen, noch einen schweren Verlauf hatten. Im Laufe der Studie sollten die Probanden Gedächtnisübungen machen und ihre Wahrnehmung testen, welche ihnen als Denkspiel verkauft wurden.

Das Ergebnis: Bis zu sechs Monate nach der Erkrankung waren die Probanden deutlich schlechter darin, persönliche Erinnerungen abzurufen. Außerdem ließ bis zu neun Monate nach ihrer Infektion auch ihre Aufmerksamkeitsfähigkeit schneller nach als die von nicht infizierten Personen.

Die Psychologin Sijia Zhao kommt zu einem überraschenden Schluss: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Menschen monatelang mit manchen chronischen kognitiven Folgen leben." Doch laut der Studie kehren nach dieser Zeit die Testergebnisse wieder zum normalen Niveau zurück.

Lauterbach-Plan: Vorrang für Gesundheitspersonal bei PCR-Tests soll geregelt werden

17.03 Uhr: Beschäftigte in sensiblen Gesundheitseinrichtungen sollen bei der Laborauswertung von PCR-Tests auf das Coronavirus wie angekündigt bevorzugt zum Zuge kommen. Angesichts knapper Kapazitäten und drastisch zunehmender Infektionen sei es notwendig, dass "eine vorrangige Befundung von Probenmaterial von Beschäftigten mit Kontakt zu besonders vulnerablen Personengruppen sichergestellt wird", heißt es in einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums mit Stand von Dienstagnachmittag. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor, zunächst berichtete die "Bild"-Zeitung darüber. Kay Nietfeld/dpa Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach befürwortet eine Impfpflicht.

Konkret sollen Labore demnach verpflichtet werden, Proben von Beschäftigten in Kliniken, Pflegeheimen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und jeweiligen ambulanten Diensten vorrangig zu untersuchen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte dies mit Blick auf die starke Ausbreitung der Virusvariante Omikron bereits angekündigt. Die Beschäftigten sollen dem Entwurf zufolge bei der Teststelle eine entsprechende Tätigkeit nachweisen. Die Teststellen sollen die Priorisierung dann im Vordruck ans Labor vermerken.

Corona-Rekordzahlen in Skandinavien

16.59 Uhr: Schweden, Dänemark und Norwegen haben im Zuge der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus allesamt Rekordwerte bei den Neuinfektionszahlen verzeichnet.

Wie aus der am Mittwochnachmittag aktualisierten Auflistung der schwedischen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hervorging, kamen in Schweden am Dienstag 37.886 neue Fälle hinzu. Das entsprach dem mit Abstand höchsten Tageswert seit Pandemiebeginn. Claudio Bresciani/TT News Agency/AP/dpa/Archiv Reisende stehen am Flughafen Arlanda an den Corona-Teststationen, um Abstriche für die Schnelltests zu machen.

In Dänemark wurde der Rekord vom Vortag gleich wieder gebrochen: Bei den täglich aktualisierten Werten des Gesundheitsinstituts SSI kamen diesmal 38.759 gemeldete Fälle hinzu, darunter 36.474 Neu- und 2285 erneute Infektionen.

In Norwegen wurden am vergangenen Tag 15.367 neue Corona-Fälle registriert – auch das ein klarer Pandemierekord, wie die Nachrichtenagentur NTB in der Nacht zum Mittwoch meldete. Der Schnitt der vergangenen sieben Tage lag demnach bei täglich 11.180 Infizierten.

In Schweden leben rund 10,3 Millionen Menschen. In Dänemark sind es etwa 5,8 Millionen und in Norwegen knapp 5,4 Millionen. In Skandinavien hat sich die Omikron-Variante bereits immens ausgebreitet. In Dänemark macht sie schon mehr als 98 Prozent aller analysierten Corona-Fälle aus.

Unangemeldeter Corona-Protestzug zieht an Wohnhaus des Geraer Oberbürgermeisters vorbei

16.38 Uhr: Ein unangemeldeter Protestzug gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen ist am Dienstagabend auch am Wohnhaus des Oberbürgermeisters von Gera, Julian Vonarb (parteilos), vorbeigezogen. Das bestätigte eine Stadtsprecherin am Mittwoch. Nach Polizeiangaben waren rund 1200 Menschen fast durch die gesamte Innenstadt gezogen. Dabei seien Parolen skandiert und lautstark Unmut geäußert worden.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb auf Twitter, politisch Verantwortliche zu Hause aufzusuchen und damit ihre Wohnung und Privatsphäre zu kennzeichnen, sei nichts anderes als Einschüchterung. "Es kann sich keiner rausreden und behaupten man habe sich ja nur 'verlaufen'."

Die Polizei beschäftigt sich unterdessen mit einem in sozialen Netzwerken geteilten Video, das am Montag in Gera entstanden sein soll. Darauf ist zu sehen, wie mehrere Polizeibeamte einen Mann am Boden fixieren. Der Mann liegt nach einigen Minuten regungslos am Boden. Am Montag waren laut Polizei rund 3500 Gegner der Corona-Maßnahmen durch Gera gezogen. Das Video zeige die Anwendung von unmittelbarem Zwang gegen den Mann, sagte ein Polizeisprecher. Julian Stratenschulte/dpa Blick aus der leeren Halle 9 auf das Messegelände Hannover. Die Hannover Messe wird coronabedingt verschoben.

2020 wurde die Messe wegen der Pandemie erst verschoben und dann abgesagt. Ein Jahr später fand sie digital statt.

Auf rund 100.000 Quadratmetern in zwölf Hallen wollen rund 3000 Aussteller ihre industriellen Innovationen mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Klimaschutz und effiziente Produktion nun wieder überwiegend vor Ort vorstellen. In früheren Jahren hatten deutlich mehr Aussteller teilgenommen, meist etwa 5000 bis 6000. Eine Prognose zur Besucherzahl vermied die Messe angesichts der unklaren Corona-Entwicklung noch. Gastland ist in diesem Jahr Portugal.

Kommando zurück: Tschechien schafft geplante Impfpflicht für Senioren ab

16.04 Uhr: Tschechien macht seine Entscheidung für eine Impfpflicht für Senioren und bestimmte Berufsgruppen wieder rückgängig. Es werde unter seiner Regierung keine Impfpflicht geben, versicherte der neue Ministerpräsident Petr Fiala nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch in Prag. Man wolle die Gräben in der Gesellschaft nicht vertiefen, führte der liberalkonservative Politiker zur Begründung an.

Die Vorgängerregierung unter Andrej Babis hatte die begrenzte Impfpflicht im Dezember als eine ihrer letzten Handlungen beschlossen. Die Verordnung sollte eigentlich im März in Kraft treten. Die Impfpflicht sollte unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Polizisten, Feuerwehrleute, Soldaten und Mitarbeiter im Gesundheitswesen und in Pflegeheimen gelten.

In Tschechien haben nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC bisher 62,9 Prozent der Bevölkerung eine Grundimmunisierung gegen Covid-19 erhalten. Knapp ein Drittel der Bevölkerung hat zusätzlich eine Auffrischimpfung bekommen. Das ist weniger als in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern. Die Omikron-Welle sorgt derweil für eine Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden 28 469 neue Fälle binnen 24 Stunden.

Auf seiner Sitzung brachte das Kabinett zudem eine Neuauflage des Pandemiegesetzes auf den Weg. Das Gesetz, das sonst Ende Februar auslaufen würde, gibt den Gesundheitsämtern weitreichende Befugnisse. So können zum Beispiel Geschäfte geschlossen werden.

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