Mehr als 11.700 neue Corona-Fälle – Bayern und NRW knacken 2000er-Marke

Das Coronavirus wütet weiter. Auch in Deutschland schießen die Corona-Zahlen in die Höhe: Mit mehr als 11.700 Fällen melden die Bundesländer einen Rekord-Anstieg an Neuinfektionen. Alles Wichtige zum Coronavirus finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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  • Die aktuellen Zahlen nach Bundesländern

Topmeldungen zum Coronavirus

  • Montgomery: Bei 20.000 Infektionen am Tag droht zweiter Lockdown (06.08 Uhr)
  • NRW-Kreis wird nach Trauerfeier zum Hotspot (06.06 Uhr)
  • Dänemark erlässt Einreisebeschränkungen für Deutsche (16.10 Uhr)

Montgomery: Bei 20.000 Infektionen am Tag droht zweiter Lockdown

06.08 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, erwartet für den Fall eines weiteren Anstiegs der Corona-Zahlen eine kritische Schwelle bei 20.000 Neuinfektionen pro Tag. "Bei 20.000 Neuinfektionen am Tag gerät die Lage außer Kontrolle", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". "Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Dann droht uns ein zweiter Lockdown, weil sich das Virus anders nicht mehr bremsen lässt."

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages war zuletzt erneut stark gestiegen und überschritt erstmals den Wert von 10 000 Fällen. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 11 287 Fälle binnen 24 Stunden.

Montgomery begrüßte die verhängten Einschränkungen im besonders betroffenen Landkreis Berchtesgadener Land, wo seit Dienstag strikte Ausgangsbeschränkungen gelten. "Bei lokalen Ausbrüchen müssen wir konsequent reagieren", sagte der frühere Präsident der Bundesärztekammer. "Darum ist es genau richtig, dass der Landkreis Berchtesgaden einen lokalen Lockdown verhängt hat. So sollten bundesweit alle Orte mit solchen Inzidenzwerten reagieren." dpa/Guido Kirchner/dpa Weltärztebund-Vorsitzender Frank Ulrich Montgomery, meint: „Bei 20.000 Neuinfektionen gerät die Lage außer Kontrolle.“.

NRW-Kreis wird nach Trauerfeier zum Hotspot

Freitag, 23. Oktober, 06.06 Uhr: Rund 50 Corona-Infektionen der vergangenen Woche im Landkreis Vechta sind auf eine private Trauerfeier in Lohne zurückzuführen. Das teilte der Landkreis am Donnerstag mit. Weitere Informationen dazu gab es zunächst nicht. Insgesamt hätten sich im Landkreis Vechta 256 Menschen in den vergangenen sieben Tagen angesteckt, hieß es weiter. Die weiteren Neuinfektionen resultierten demnach unter anderem aus Zusammenkünften im privaten sowie beruflichen Umfeld. Aktuell sind 346 Menschen infiziert. Die Inzidenzzahl für den Landkreis Vechta liegt bei 140,97.

13 an Covid-19 Erkrankte sind in stationärer Behandlung. "Der schnelle Anstieg der in den Krankenhäusern zu behandelnden Corona-Patienten führt uns noch einmal deutlich vor Augen, wie ernst die aktuelle Lage im Landkreis Vechta ist", betonte der Erste Kreisrat Hartmut Heinen. Er bat alle Bürgerinnen und Bürger, sich an die geltenden Kontaktbeschränkungen zu halten und die Abstands- sowie Hygieneregeln zu befolgen.

Die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschritten am Donnerstag in Niedersachsen acht Landkreise und zwei Städte: Stadt Delmenhorst, Stadt Osnabrück, Cloppenburg, Vechta, Emsland, Grafschaft Bentheim, Verden, Northeim und die Landkreise Oldenburg und Osnabrück.

Mit der neuen Corona-Verordnung gilt von Freitag an auch eine Sperrstunde im Land. Sie gilt zwischen 23.00 und 6.00 Uhr, wenn eine Kommune über dem Wert von 35 binnen einer Woche liegt. Steigt der kritische Wert auf 50, dürfen Gastronomiebetriebe zudem keine alkoholischen Getränke mehr außer Haus verkaufen. Ab dem Wert von 35 müssen zudem unter freiem Himmel Masken getragen werden, wenn Menschen auf engem Raum zusammenkommen. Hauke-Christian Dittrich/dpa

Frankfurter Gericht kippt Teilnehmerobergrenze für Feiern

22.50 Uhr: Die Stadt Frankfurt hat wegen zuletzt stark gestiegener Corona-Zahlen auch private Feiern zuhause beschränkt. Dagegen ist eine Privatperson nun in einem Eilverfahren vor das Verwaltungsgericht Frankfurtgezogen und hat recht bekommen. Strittig war die Auflage aus der Allgemeinverfügung vom 15. Oktober, wonach Feiern im privaten Raum mit mehr als zehn Teilnehmern oder mit Teilnehmern aus mehr als zwei Haushalten verboten sind.

Die Bestimmung sei in sich nicht schlüssig, entschied das Gericht, wie es am Donnerstag mitteilte (Az: 5 L 2765/20.F). So würden unter anderem nur "Feiern" erfasst, aber nicht andere private Zusammenkünfte.

Die Stadt Frankfurt kündigte per Mitteilung an, die besagte Regelung sofort auszusetzen. Stattdessen sprach sie eine "dringende Empfehlung" aus, die Höchstteilnehmerzahl bei Feiern in privaten Räumen auf zehn Menschen oder zwei Hausstände zu begrenzen.

Neue Corona-Maßnahmen in Österreich treten erst am Sonntag in Kraft

22.24 Uhr: Die neuen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus treten in Österreich überraschenderweise erst am Sonntag in Kraft. Wie das österreichische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mitteilte, dürfen sich ab dann drinnen nur noch sechs Personen zu privaten Veranstaltungen wie Tanz- und Yogakursen oder zu Geburtstagsfeiern treffen. Für Feiern in der eigenen Wohnung gilt der dringende Appell, sich ebenfalls an diese Regel zu halten. Im Freien liegt die Obergrenze bei zwölf Menschen. Die Regierung hatte ursprünglich angekündigt, dass die strengeren Maßnahmen schon ab Freitag gelten werden. Barbara Gindl/APA/dpa

Für Bewohner in Seniorenheimen gilt künftig eine Maskenpflicht in den allgemein zugänglichen Bereichen, gleiches gilt für Fußgänger-Passagen. Hobby-Chöre und Kapellen dürfen auf Amateurniveau in Räumen nur maximal zu sechst zusammenkommen.

Das österreichische Gesundheitsministerium meldete am Donnerstag 2435 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden – ein Rekordwert für die Alpenrepublik mit ihren rund neun Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie.

Mehr als 11.700 neue Corona-Fälle in Deutschland

20.40 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 397.639 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Am Donnerstag wurden 11.740 neue Fälle gezählt. Besonders drastisch stiegen die Fallzahlen in NRW (+2621) und Bayern (+2128).

Seit Beginn der Pandemie sind 9885 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben. Laut Robert Koch-Institut sind 306.100 Menschen inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 81.654 (+7701). Der R-Wert stieg am Donnerstag leicht, von 1,09 auf 1,11. Die Zahl der Covid-Patienten, die intensiv behandelt werden müssen, stieg am Donnerstag zudem über die Marke von 1000.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 65.068 (+1950), 1.957 Todesfälle (+7)
  • Bayern: 84.398 (+2128), 2.727 Todesfälle (+2)
  • Berlin: 24.480 (+783), 245 Todesfälle (+2)
  • Brandenburg: 6144 (+202), 185 Todesfälle (+2)
  • Bremen: 4020 (+154), 63 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 10.682 (+276), 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 28.440 (+1133), 593 Todesfälle (+3)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1972 (+85), 21 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 27.780 (+754), 719 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 97.503 (+2621), 1.980 Todesfälle (+10)
  • Rheinland-Pfalz: 15.174 (+546), 267 Todesfälle (+2)
  • Saarland: 5065 (+200), 178 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 11.734 (+471), 271 Todesfälle (+8)
  • Sachsen-Anhalt: 3645 (+149), 73 Todesfälle (+2)
  • Schleswig-Holstein: 6284 (+136), 164 Todesfälle (+1)
  • Thüringen: 5250 (+152), 201 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 22.10., 20.34 Uhr): 397.639 (9885 Todesfälle)

Vortag (Stand 21.10., 22.15 Uhr): 385.899 (9846 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 306.100

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 81.654

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 22.10.) 1,11 (Vortag: 1,09)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 1030 (+87)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 459 (+35)

Berlin plant Polizei-Großeinsatz zur Überprüfung der Maskenpflicht

20.30 Uhr: Die Hauptstadt-Polizei wird am Wochenende zusammen mit Bundespolizisten verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln in Berlin kontrollieren. Am Tag werden 1000 Einsatzkräfte stadtweit unterwegs sein. Darauf verständigten sich Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), wie Geisels Behörde am Donnerstag mitteilte.

Ab Samstag gilt in Berlin eine neue Infektionsschutzverordnung. Es gilt eine Maskenpflicht für Wochenmärkte, für zehn Einkaufsstraßen wie Ku'damm und Friedrichstraße, für Warteschlangen und Shoppingmalls. Draußen dürfen sich nur noch 25 statt bisher 50 Menschen treffen. dpa Gastronomen monieren im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, dass Polizei und Ordnungsamt zu selten Verstöße gegen die Coronaregeln kontrollieren.

500 Polizisten aus Berlin und genauso viele vom Bund werden demnach jeweils am Samstag und Sonntag auf Straßen und Plätzen überwachen, ob die Regeln eingehalten werden.

Frankreich meldet mehr als 40.000 neue Corona-Fälle – nächtliche Ausgangssperre deutlich ausgeweitet

20.13 Uhr: In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden weit mehr als 40.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert, so viel wie noch nie zuvor. Seit Mittwochabend seien rund 15.000 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstagabend mit. Die Gesamtzahl liege damit bei 41.622 Neuinfektionen.

Seit Mittwoch wurden den Angaben zufolge zudem 165 neue Todesfälle in Krankenhäusern registriert. Mit mindestens 34.210 Corona-Todesfällen ist Frankreich nach absoluten Zahlen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Fast eine Million Menschen (999.043) haben sich bislang mit dem neuartigen Erreger infiziert.

Angesichts steigender Infektionzahlen dehnt Frankreich jetzt auch die nächtliche Ausgangssperre auf rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes aus. Insgesamt seien ab Samstag 46 Millionen Menschen davon betroffen, sagte Frankreichs Premier Jean Castex am Donnerstag. Die Ausgangssperre gelte dann in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien. "Die Situation ist ernst, sie ist ernst in Europa, sie ist ernst in Frankreich", warnte Castex und drohte zugleich mit noch schärferen Maßnahmen. Der Monat November werde hart.

In Frankreich leben knapp 67 Millionen Menschen. Bisher gilt bereits eine nächtliche Ausgangssperre im Großraum Paris und acht weiteren Metropolen. Ohne triftigen Grund dürfen sich Menschen dort seit dem Wochenende zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens nicht auf der Straße aufhalten.

Trotz Spahns Corona-Infektion: Regierung hält an physischen Kabinettssitzungen fest – Tests bei Ministern

18.16 Uhr: Trotz der Corona-Infektion von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält die Bundesregierung an den Kabinettssitzungen mit Anwesenheit der Regierungsmitglieder fest. "Es bleibt bei den physischen Kabinettssitzungen unter den genannten strengen Infektionsschutzregelungen", erklärte ein Regierungssprecher am Donnerstag auf Anfrage. Kanzlerin Angela Merkel folge im Hinblick auf den Infektionsschutz grundsätzlich den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts. "Sie lässt sich im Zusammenhang mit Reisen zum Europäischen Rat nach Brüssel auf das Coronavirus testen." Markus Schreiber/AP-Pool/dpa

Spahn war am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es geht ihm nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums "den Umständen entsprechend gut". Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Spahns engerem Umfeld seien inzwischen ebenfalls auf das Coronavirus untersucht, aber negativ getestet worden.

Andere Mitglieder der Bundesregierung haben sich inzwischen ebenfalls testen lassen, mit negativem Ergebnis. Regelmäßige Tests gibt es aber vor allem für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Heiko Maas (SPD) im Zuge von Auslandsreisen.

Dänemark erlässt Einreisebeschränkungen für Deutsche

16.10 Uhr: Menschen aus Deutschland dürfen ohne triftigen Einreisegrund nicht mehr nach Dänemark einreisen. Das teilte der dänische Außenminister Jeppe Kofod mit. Für Einwohner Schleswig-Holsteins sollen Ausnahmen gelten. Nick Potts/PA Wire/dpa

Schweden hebt Corona-Beschränkungen für ältere Menschen auf

16.06 Uhr: Ältere Menschen in Schweden sind nicht mehr aufgefordert, sich zu isolieren. Sozialministerin Lena Hallengren sagte am Donnerstag, es gäbe keinen Grund mehr, warum für Ältere schärfere Maßnahmen gelten sollten als für den Rest der Bevölkerung. "Heute wissen wir mehr über das Coronavirus und über die Situationen, in denen das Infektionsrisiko am größten ist", so Hallengren. "Deshalb müssen wir alle in Schweden jetzt die gleiche Verantwortung übernehmen, um uns und andere zu schützen."

Personen die älter als 70 Jahre sind, waren bisher aufgefordert, öffentliche Verkehrsmittel und physischen Kontakt zu anderen zu vermeiden. Außerdem sollten sie sich von Geschäften und anderen öffentlichen Orten fernhalten. Die Maßnahmen hätten einen großen Effekt gehabt, hieß es von Seiten der Gesundheitsbehörde. Doch ein Bericht habe gezeigt, dass sich die Isolation bei vielen Älteren negativ auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt habe. Ali Lorestani/TT News Agency/AP/

Die Zahl der Infektionsfälle hat in Schweden in den vergangenen Wochen stetig zugenommen, ist aber im Verhältnis zur Bevölkerung immer noch niedriger als in anderen Ländern. Am Donnerstag hatte Schweden insgesamt knapp 109.000 Infektionsfälle und etwa 6000 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert.

Österreich meldet Corona-Tagesrekord – 2435 neue Fälle

15.26 Uhr: Österreich hat den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert neu nachgewiesener Corona-Infektionen registriert. Am Donnerstag meldeten Innen- und Gesundheitsministerium 2435 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, nachdem am Vortag mit 1958 positiven Tests der bisherige Höchststand erreicht worden war. Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Österreich gelten mehr als 23.000 Menschen als aktiv erkrankt, von ihnen wurden am Donnerstag 1002 im Krankenhaus behandelt. 161 der Patienten liegen auf der Intensivstation.

Die Zahl neu gemeldeter Fälle binnen sieben Tagen stieg österreichweit auf 134,5 pro 100.000 Einwohner, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde Ages am Donnerstag hervorging. Spitzenreiter sind die Bundesländer Salzburg (227,5), Vorarlberg (200,5) und Tirol (177,7) sowie Wien (163,4). Deutschland hatte am Donnerstag seine Reisewarnung auf fast ganz Österreich ausgeweitet. Ausnahme bleibt das Bundesland Kärnten, das mit 55,1 Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen die wenigsten Neuinfektionen hatte.

Zwei neue Coronavirus-Varianten in Norwegen aufgetreten

14.51 Uhr: In Norwegen sind zwei Varianten des Coronavirus Sars-CoV-2 aufgetreten, die in dem Land bisher nicht festgestellt worden waren. Die Gesundheitsbehörde FHI (Folkehelsemyndigheter) untersucht nun, ob diese Varianten schneller übertragbar sind. Abteilungsleiterin Line Vold sagte am Donnerstag dem Norwegischen Rundfunk NRK, Analysen des genetischen Materials zeigten, dass beide Typen sich sehr ähnlich seien.

Die eine Variante, die bereits in Australien und anderen europäischen Ländern aufgetreten sei, verbreitete sich dem Bericht zufolge in einem Bus mit Senioren, die im September eine Rundreise durch Norwegen gemacht hatten. 36 der 40 Fahrgäste steckten sich an, insgesamt werden 100 Infektionen an verschiedenen Orten mit der Busreise in Verbindung gebracht. Niemand sei lebensbedrohlich erkrankt, hieß es. dpa/Marijan Murat/dpa Blutprobe eines Patienten.

Die Infizierten werden nun in einem Forschungsprojekt ein halbes Jahr beobachtet. "Wir denken, dass es sich um eine ansteckendere Variante des Virus handelt, die sich im Bus befand", sagte die Ärztin Heidi Syre, die das Forschungsprojekt leitet, dem NRK.   

Die andere Variante trat dem Bericht zufolge bisher an zwei Orten auf. In einer Werft in Hyllestad wurden 80 Menschen infiziert. In Trondheim sind mehr als 1000 Personen in Quarantäne, nachdem sich das Virus seit Anfang Oktober von einer Gaststätte aus verbreitet hat.

22 von 30 Klosterschwestern mit Corona infiziert

14.21 Uhr: In einem Kloster in Mönchengladbach (NRW) sind 22 von 30 Schwestern positiv auf Corona getestet worden. Zwei Schwestern, beide schon weit über 80, sind ins Krankenhaus gekommen. Die anderen hätten teilweise Symptome, teilweise auch nicht, sagte eine der Schwestern vom Orden der Salvatorianerinnen, Esther Strauß, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

"Es ist nicht schleichend reingekommen, sondern plötzlich", erläuterte die 84 Jahre alte Nonne. "Wir müssen uns alle zur selben Zeit infiziert haben." Wie das geschehen sei, wüssten sie nicht. "Wir dürfen das Haus nicht verlassen", sagte sie. "Die einen sagen: Wir sollen den Kreuzgang auf- und abgehen, damit wir nicht steif werden. Die anderen sagen: Wir sollen am besten auf unseren Zimmer bleiben." In jedem Fall würden sie sich ausschließlich im Komplex des Klosters Neuwerk aufhalten, um niemanden anzustecken.

Weitere Details zu Spahns Corona-Erkrankung

13.29 Uhr: Mittlerweile werden weitere Details zur Infektion von Gesundheitsminister Jens Spahn bekannt. Er hatte gestern Mittag, als er Anzeichen einer Erkältung spürte, einen Schnelltest gemacht. Als der dann positiv ausfiel, ließ der 40-Jährige im Berliner Bundeswehr Krankenhaus einen PCR-Test machen. Als der dann ebenfalls positiv ausfiel, begab sich Spahn in Isolation. Die Corona-Warnapp des Minister war nach Informationen aus Regierungskreisen noch buchstäblich im grünen Bereich. Es gab lediglich Hinweise auf Begegnungen mit niedrigem Risiko.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht es nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums "den Umständen entsprechend gut". "Er hat weiterhin kein Fieber, zeigt aber Erkältungssymptome", teilte der Sprecher am Donnerstag mit.

Nach Informationen von FOCUS Online arbeitet Spahn von zu Hause aus. Für den Fall, dass er tatsächlich physisch erscheinen müsste – zum Beispiel im Bundestag –,  wäre nach der Arbeitsordnung der Bundesregierung Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sein Stellvertreter. Im Kabinett wird Spahn von den Staatssekretären vertreten. Bisher gibt es offenbar keine Hinweise, wo sich Spahn infiziert hat. Dass er aber trotz strengster Einhaltung der Regeln überhaupt das Virus bekam, wird in Ministeriumskreisen als – weiterer – Hinweis dafür gedeutet, wie ansteckend Covid-19 ist. Die Nachverfolgung der allermeisten Kontakte dürfte übrigens in diesem speziellen Fall einfacher sein als bei infizierten „Normalbürgern“. Dei Terminkalender der Bundesminister sind, so hieß es heute, „eng getaktet“ und penibel geführt. Das macht ein klassisches Kontakttagebuch überflüssig. Markus Schreiber/AP-Pool/dpa

Sachsen weitet Maskenpflicht aus

11.53 Uhr: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird die Maskenpflicht in Sachsen ausgeweitet. Sie soll ab Montag für öffentliche Räume gelten, in denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten ist. Das gab Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Donnerstag in Dresden bekannt.

Wegen Coronavirus: Belgische Außenministerin auf der Intensivstation

11.15 Uhr: Belgiens Außenministerin Sophie Wilmès wird wegen einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt. Das bestätigte ihr Sprecher am Donnerstag belgischen Medien. Ihr Zustand sei stabil, aber es bedürfe einer professionellen Betreuung. Sie sei am Mittwoch ins Krankenhaus gebracht worden.

Wilmès, die auch stellvertretende Ministerpräsidentin ist, hatte am Wochenende mitgeteilt, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Die 45-Jährige war bis vor kurzem Ministerpräsidentin Belgiens gewesen. Ihr Nachfolger Alexander De Croo wünschte ihr auf Twitter gute Besserung.

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