Meerrettich hilft bei Erkältungskrankheiten und Harnwegsinfekten – Heilpraxis

Meerrettich schützt vor Bakterien und Viren

Meerrettich ist ein äußerst gesundes Lebensmittel. Die Wurzel ist reich an Vitamin C, Eisen, Zink und Kalium und enthält zudem viele Ballaststoffe sowie B-Vitamine. Des Weiteren sind darin ätherische Öle enthalten, die vor Viren und Bakterien schützen können. Daher ist Meerrettich auch zu Recht zur Heilpflanze des Jahres 2021 gewählt worden.

Vor allem in der kalten Jahreszeit bereichert Meerrettich mit seiner beißenden Schärfe und blumigen Süße die Küche. Vielen Menschen ist jedoch nicht bekannt, dass die Wurzel auch in der Naturheilkunde ihren festen Platz hat. Der Naturheilverein (NHV) Theophrastus hat den Meerrettich daher zur Heilpflanze des Jahres 2021 gewählt, berichtet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).

Antibakteriell und entzündungshemmend

„Meerrettich hat als Heilpflanze ein großes und leider bisher zu wenig ausgeschöpftes Potenzial“, erklärt Konrad Jungnickel vom NHV in einer Mitteilung.

Die Inhaltsstoffe der Heilpflanze haben viele positive Wirkungen. Wie das BZfE schreibt, stärken die ätherischen Öle die Abwehrkräfte und lösen den Schleim bei Erkältungskrankheiten. Auch bei Harnwegsinfekten kann die Pflanze helfen, weil sie antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Die starke antibakterielle Wirkung ist laut Jungnickel „vor allem im Hinblick auf die zunehmenden Antibiotikaresistenzen richtungsweisend“.

Des Weiteren enthält frischer Meerrettich wertvolle Flavonoide, B-Vitamine und relativ viel Vitamin C (115 mg pro 100 g).

Tränenende Augen und laufende Nase

Der Meerrettich (Armoracia rusticana), der in Süddeutschland und Österreich auch Kren genannt wird, ist eine winterfeste, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler, die im Südosten Europas ihre Heimat hat. Die Staude kann eine Höhe von über einem Meter erreichen. Genutzt wird die Wurzel, die außen gelblich-braun und innen weiß gefärbt und meist 25 bis 30 Zentimeter lang ist.

Beim Raspeln von frischem Meerrettich tränen oft die Augen und die Nase läuft. Dies liegt an einer chemischen Reaktion: Die enthaltenen Senfölglykoside (Glucosinolate) werden in Zucker und Allylsenföl umgewandelt, das auch für den typischen Geschmack und Geruch verantwortlich ist.

Meerrettich wird am besten erst kurz vor dem Verzehr gerieben, da sich die Schärfe schnell verflüchtigt. Mit etwas Zitronensaft oder Essig bleibt das Aroma länger erhalten.

Bestandteil des täglichen Speiseplans

Meerrettich ist eine beliebte Beilage zu geräuchertem Fisch oder deftigen Fleischgerichten. Mit saurer Sahne und Crème fraîche, ein bisschen Zitronensaft, Salz, Pfeffer und frischen Kräutern wie Schnittlauch und Dill lässt sich eine leckere Soße zubereiten.

Auch Gemüse- und Kartoffelgerichte, Suppen, Salatdressings, Eier sowie Senf bekommen mit etwas geriebenem Meerrettich das gewisse Etwas. Bei gekochten Gerichten sollte er laut dem BZfE erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt werden, da Schärfe und Aroma durch die Hitze verlorengehen.

„Meerrettich sollte – zumindest in der kalten Jahreszeit – Bestandteil des täglichen Speiseplans sein“, meint Jungnickel.

In den Herbst- und Wintermonaten ist frischer Meerrettich erhältlich. Im Kühlschrank hält er sich bis zu etwa vier Wochen. Meerrettich gibt es auch aus der Tube sowie dem Glas. Der Geschmack kann jedoch nicht mit der frischen Wurzel mithalten. (ad)

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