Man altert im Zeitraffer: Karl Lauterbach warnt vor Corona-Langzeitfolgen

Am Dienstag meldet das RKI 6771 Corona-Neuinfektionen. 88 Menschen sind binnen 24 Stunden an der Folgen der Krankheit verstorben. Der Bundeselternrat fordert eine einheitliche Impfpflicht für Lehrer. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 19. Oktober

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Elternverband fordert bundeseinheitliche Impflicht für Lehrer

06.58 Uhr: Ines Weber, Vorstandsmitglied des Bundeselternrats, verlangte eine Impfpflicht für Lehrkräfte. Diese müsste von der Bundesregierung "bundeseinheitlich gesetzlich festgeschrieben werden", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es müsse verhindert werden, ganze Klassenverbände in Quarantäne zu schicken oder Schulen zu schließen.

Der Verband Bildung und Erziehung hatte Forderungen nach einer Impfpflicht für Lehrerinnen und Lehrer schon vor Monaten zurückgewiesen. Gewerkschaftschef Udo Beckmann verwies im Juli darauf, dass die Berufsgruppe mit überwältigender Mehrheit geimpft sei, die Impfquote liege teils bei 90 Prozent. Auch die Bundesregierung lehnt Impfpflichten ab.

Linken-Abgeordnete Wagenknecht wirft Regierung "Stimmungsmache" gegen Ungeimpfte vor

06.06 Uhr: Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht wirft dem Bundesgesundheitsministerium vor, die steigende Zahl der Impfdurchbrüche zu verschweigen. „Jens Spahn will die Öffentlichkeit weiterhin nicht über die zunehmende Dynamik bei den Impfdurchbrüchen aufklären“, sagt Sahra Wagenknecht dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Wagenknecht hält es für einen „Skandal, dass sich das Bundesministerium für Gesundheit weigert, die noch aktuelleren Zahlen auf Wochenbasis zu veröffentlichen“. Sie spricht von „übler Stimmungsmache“ und „öffentlichem Mobbing“ gegen Ungeimpfte, das dringend beendet werden müsse.

Hintergrund ist ein deutlicher Anstieg des Anteils vollständig Geimpfter in den Statistiken des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach machten Geimpfte in der Zeit vom 13. September bis zum 10. Oktober unter den intensivmedizinisch behandelten Patienten einen Anteil von 29 Prozent aus. In den vier Wochen zuvor lag dieser Anteil bei 10 Prozent. Das Ministerium hält die Entwicklung für einen „rein statistischen Effekt“: Das RKI habe eine methodische Umstellung vorgenommen, sodass Patienten ohne Angaben zum Impfstatus nicht mehr in die Statistik fallen.

6771 Neuinfektionen in Deutschland – 88 Todesfälle binnen 24 Stunden

Dienstag, 19. Oktober, 6.00 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 75,1 gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 6771 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert – 1800 mehr als vor einer Woche.

Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 74,4 gelegen, vor einer Woche hatte sie 65,8 betragen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 88 Fälle auf 94.716. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.384.616, die Zahl der Genesenen bei rund 4.164.600. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa Krankenschwestern und Pflegekräfte arbeiten im besonders geschützten Teil der Intensivstation des Universitätsklinikums Greifswald. (Archivbild)

In interner Runde kündigt Spahn Ende des Corona-Notstands an

16.25 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich für ein Auslaufen der sogenannten "epidemischen Lage nationaler Tragweite" ausgesprochen. Wie ein Ministeriumssprecher bestätigte, äußerte sich der CDU-Politiker entsprechend am Montag bei Corona-Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder. "Bild" hatte darüber zuerst berichtet.

Das Robert Koch-Institut stufe "das Risiko für geimpfte Personen als moderat ein", somit könne angesichts der aktuellen Impfquote die epidemische Lage am 25. November 2021 als bundesweite Ausnahmeregelung auslaufen und beendet werden, wurde Spahn "Bild" zufolge von Teilnehmern zitiert. "Damit wird ein seit dem 28. März 2020 und damit mithin seit fast 19 Monaten bestehender Ausnahmezustand beendet."

Der Bundestag hatte die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" Ende August für weitere drei Monate verlängert. Sie läuft automatisch aus, wenn sie vom Parlament nicht erneut verlängert wird. Die "epidemische Lage" gibt Bundes- und Landesregierungen Befugnisse, um Verordnungen zu Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht, Abstands- und Kontaktbeschränkungen oder zur Impfstoffbeschaffung zu erlassen.

13.50 Uhr: Karl Lauterbach hat eindringlich auf mögliche Spätfolgen einer Corona-Infektion hingewiesen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete twitterte gestern, für Genesene müsse „noch viel“ getan werden. Aus Lauterbachs Sicht würden Studien klar zeigen, „dass die Krankheit den Prozess der Alterung deutlich beschleunigt. Man altert im Zeitraffer und wird gegen chronische Krankheiten anfälliger sein“, so der Mediziner.

Um seine These zu unterstreichen, teilte Lauterbach eine Studie, die im Juni publiziert wurde und zu dem Ergebnis gekommen ist. Offenbar erhielt der Epidemiologe viel Kritik für seine Aussagen. Heute schob Lauterbach bei Twitter hinterher, man müsse „vorsichtig mit Warnungen sein und alle Studien kennen“. Er wies daraufhin, dass bestimmte Risikofaktoren die Alterung beschleunigen würden, aber das Gesamtbild zeige, dass eine schwere Covid-Infektion altern lasse. dpa

Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission, spricht bei einer Pressekonferenz am Ende des EU-Kanada-Gipfels, bei dem Themen wie die Corona-Pandemie und der Klimaschutz besprochen wurden. Danach kommt US-Präsident Joe Biden an die Reihe.

"Wir haben unsere Impfstoffe stets fair mit dem Rest der Welt geteilt", sagte von der Leyen. Zusätzlich zu den Exporten werde die EU in den nächsten Monaten mindestens 500 Millionen Dosen für die am stärksten gefährdeten Länder spenden. Auch andere Länder seien gefordert. Der Kampf gegen die Pandemie werde beim G20-Gipfel kommende Woche in Rom ein Thema sein, kündigte die EU-Kommissionspräsidentin an.

4056 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden – deutlich mehr als vor einer Woche

06.10 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat 4056 weitere Neuinfektionen gemeldet, wie aus den Daten des RKI-Dashboards hervorgeht. Vor einer Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen noch bei 3111 gelegen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 74,4 (72,7 am Sonntag). Insgesamt haben sich 4.377.845 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert.

Schulbeginn mit Präsenz-, Masken- und Testpflicht in Hamburg

Montag, 18. Oktober, 05.51 Uhr: Mit Präsenz-, Masken- und Testpflicht beginnt in Hamburg am Montag nach zweiwöchigen Herbstferien wieder die Schule. Reiserückkehrer aus dem Ausland müssen – sofern sie nicht geimpft oder vollständig genesen sind – vor Betreten des Schulgeländes einen negativen Corona-Test vorlegen, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Um einen reibungslosen Schulbeginn zu ermöglichen, würden in allen Schulen Schnelltests zu Unterrichtsbeginn angeboten.

Im vergangenen Herbst hatte in Hamburg nach dem Ferienende die zweite Corona-Welle begonnen. Um Infektionen in den Schulen möglichst rasch zu erkennen, würden in den ersten beiden Wochen nach den Ferien jeweils drei statt wie bisher zwei Schnelltests durchgeführt, hieß es.

Nach rund zehnmonatiger pandemiebedingter Aussetzung gilt ab sofort auch wieder die Präsenzpflicht. Bislang konnten Eltern oder volljährige Schüler selbst entscheiden, ob sie beziehungsweise ihre Kinder in den Schulen oder digital zu Hause am Unterricht teilnehmen. Ausnahmen von der Präsenzpflicht sind jetzt nur noch aus medizinischen Gründen und mit entsprechender ärztlicher Bescheinigung möglich.

Keine Mundschutz-Pflicht mehr auf Flügen innerhalb Skandinaviens

10.20 Uhr: Bei Flügen innerhalb Skandinaviens muss ab Montag kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden. Die Fluggesellschaften SAS, Norwegian, Widerøe und Flyr einigten sich darauf, von Reisenden zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden den Infektionsschutz nicht mehr zu verlangen. "Der norwegische Leitfaden zur Infektionskontrolle verlangt von Passagieren im Inland nicht mehr, Gesichtsmasken zu tragen, daher entfällt diese Anforderung an Bord von Widerøes Flügen", sagte Sprecherin Silje Brandvoll dem norwegischen Rundfunk.

Bei Flügen in andere Länder im Ausland müsse jedoch weiterhin ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Auf dem Flughafen Gardermoen, nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo, wurde die Maskenpflicht bereits am Freitag aufgehoben.  

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