Lungenarzt warnt: "Auch E-Zigaretten sind gesundheitsschädlich"

Angesichts tödlicher Lungenerkrankungen bei E-Zigaretten-Rauchern in den USA wird auch hierzulande über Chancen und Risiken der Produkte diskutiert. E-Zigaretten seien weniger schädlich als Tabakzigaretten, sagte Heino Stöver, Leiter des Instituts für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences, am Rande eines E-Zigaretten-Kongresses in Frankfurt. Das Dampfen könne helfen, Menschen vom Rauchen zu entwöhnen. Der Dampfer behalte gewohnte Rituale des Rauchens bei, mindere aber den gesundheitlichen Schaden erheblich. Dem widerspricht die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP): Wer von der herkömmlichen Tabakzigarette auf die E-Zigarette umsteige, ersetze lediglich eine Sucht durch eine andere, betont sie in einer Erklärung.

Stöver bemängelte, der Übergang zur weniger schädlichen E-Zigarette werde nicht ausreichend von der Politik unterstützt. Der Umstieg vom Rauchen auf das Dampfen müsse gefördert werden, etwa durch eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer. Zudem plädierte er für ein – in anderen EU-Staaten gängiges – Werbeverbot für Tabakwaren.

Absatz von E-Zigaretten deutlich zurückgegangen

Die Meldungen aus den USA haben offenbar auch Verbraucher hierzulande verunsichert. Der Absatz von E-Zigaretten in Deutschland ist zuletzt deutlich zurückgegangen. „Mehr als die Hälfte der Händler haben Umsatzrückgänge von 30 bis 40 Prozent, fast ein Fünftel sogar mehr als 50 Prozent“, sagte der Chef des Branchenverbands Bündnis für Tabakfreien Genuss, Dustin Dahlmann, der „Welt“. Dahlmann beruft sich bei seinen Angaben auf eine Umfrage unter mehr als 600 Unternehmen, die E-Zigaretten verkaufen.   

Der Chef des Branchenverbandes sagte, die in Deutschland gehandelten Flüssigkeiten, die in den E-Zigaretten verdampft werden, seien nicht zu vergleichen mit den US-Produkten. E-Zigaretten seien in Europa streng reguliert.

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