Low Carb, Fatburner, Intervallfasten: Welche Methoden zum Abnehmen am sinnvollsten sind

Tops und Flops: Tipps und Methoden zur Gewichtsreduktion

Die einen wollen etwas für ihre Figur tun, bei anderen liegen eher gesundheitliche Gründe im Vordergrund: Wer abnehmen will, findet im Netz zahlreiche Tipps und Methoden, die zur Gewichtsreduktion beitragen können. Verbraucherschützer haben mehrere davon genauer unter die Lupe genommen und raten von manchen ab.

Ungesundes Übergewicht

Wenn man bedenkt, dass Übergewicht beziehungsweise Adipositas zu gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann, gibt es wahrlich genügend Gründe, überflüssige Pfunde los zu werden. Wer abnehmen will, findet im Netz zahlreiche Tipps und Methoden, die dazu beitragen sollen, Gewicht zu verlieren. Die Verbraucherzentrale Hessen hat einige davon genauer unter die Lupe genommen.

Wundermittel sollen beim Abnehmen helfen

„Ein paar Pfunde zuzulegen, ist leicht – sie wieder los zu werden, nicht“, so Wiebke Franz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hessen in einer Mitteilung.

„Viele Diäten und Schlankheitsmittel versprechen schnelle Erfolge, können diese Versprechen aber oft nicht halten oder sind sogar gefährlich“, sagt die Expertin.

So werden beispielsweise in der Werbung für sogenannte „Fatburner“ wahre Wunder versprochen: „Abnehmen ohne Sport – alles essen und Gewicht verlieren!“

Wird ein Produkt so angepriesen, sollten die Alarmglocken schrillen. Denn oft tauchen gerade im Internet solche Nahrungsergänzungsmittel zum Abnehmen mit gefährlichen und verbotenen Substanzen auf.

Doch auch für harmlose Substanzen ist bisher nicht belegt, dass man mit ihrer Hilfe viel Gewicht verliert. Die Verbraucherschützer raten daher, auf „Fatburner“, insbesondere auf Produkte aus unsicheren Quellen im Internet, zu verzichten.

Auf das Abendessen verzichten

Unter Abnehmwilligen ist auch der Ratschlag, nach 18 Uhr nichts mehr zu essen, verbreitet.

Dieser beruht darauf, dass in einer Nachtphase ohne Nahrungsaufnahme der Blutzuckerspiegel sinkt, infolgedessen weniger Insulin ausgeschüttet und dadurch Fette aus Fettpolstern mobilisiert werden.

Allerdings ist unterm Strich die Gesamtkalorienzufuhr über 24 Stunden entscheidend. Abnehmen kann man nur, wenn man mehr Energie verbraucht als zuführt.

Intervallfasten liegt im Trend

Acht Stunden schlemmen und dafür die folgenden 16 Stunden hungern? Oder lieber gleich zwei ganze Tage fasten und dafür den Rest der Woche ohne Reue genießen?

Der Vorteil des Intervallfastens soll darin liegen, dass es kaum Veränderungen im Alltag mit sich bringt. Denn wer an fünf Tagen wie gewohnt und nur an zweien wenig und kalorienarm isst, kann immer noch Einladungen wahrnehmen oder Essen gehen.

Vergleiche mit anderen Diäten zeigen, dass Intervallfasten beim Abnehmen hilft.

„Dennoch: Fünf Tage zu essen, worauf und wie viel Sie gerade Lust haben, ist nur sinnvoll, wenn Sie insgesamt die Lebensmittelauswahl gesünder gestalten“, so Franz.

Weniger Kohlenhydrate – weniger Fett

Wenn es um erfolgreiche Abnehm-Methoden geht, wird oft die Low-Carb-Diät hervorgehoben.

In Studien hat sich gezeigt, dass Diäten, die Kohlenhydrate reduzieren, durchaus beim Abnehmen helfen. Laut den Verbraucherschützern erzielt man langfristig die gleichen Erfolge, wenn man den Konsum von Fetten verringert.

Doch Vorsicht: Wer weitgehend oder gänzlich auf Kohlenhydrate verzichtet, kann dies auf Dauer nur schwer durchhalten. Die Folge: Die Pfunde kommen mit den alten Essgewohnheiten rasch wieder zurück.

Deutlich weniger weißes Brot, Gebäck, Snacks und Süßigkeiten und dafür mehr Gemüse, Produkte aus dem vollen Korn und eiweißreiche Lebensmittel zu verzehren, kann dagegen helfen, abzunehmen und das neue Gewicht zu halten.

Fett- oder zuckerreduzierte Lebensmittel sind nicht automatisch kalorienarm

Wie die Verbraucherzentrale weiter erläutert, sind fett- oder zuckerreduzierte Lebensmittel nicht automatisch kalorienarm.

Sie müssen im Vergleich zu regulären Lebensmitteln der gleichen Kategorie nur mindestens 30 Prozent weniger Zucker oder Fett enthalten.

Die Hersteller ersetzen den weggelassenen Nährstoff meist durch andere Zutaten, die häufig ebenfalls Energie liefern, oder durch Aromen, Süß- und Füllstoffe.

„Wussten Sie, dass viele in der Annahme, weniger Kalorien aufzunehmen, beim vermeintlichen Lightprodukt stärker zugreifen?“, fragt Franz.

„Setzen Sie lieber auf natürliche Leichtgewichte wie Pellkartoffeln statt Pommes. Dann verzehren Sie auch ohne teure Spezialprodukte weniger Kalorien.“ (ad)

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