"Lage ist viel schlechter als Stimmung": Lauterbach sieht kritische Corona-Situation

Sehen Sie im Video: Gesundheitsminister Karl Lauterbach schätzt die Corona-Lage als kritisch ein.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagt über die Corona-Lage am 11. März 2022 in Berlin: "Es kann uns nicht zufriedenstellen. Wir sind in einer Situation, die ich als kritisch bezeichnen möchte. Wir haben stark steigende Fallzahlen wieder. Die Pandemie mit der Omikron-Variante hat sich verschoben, dass der Anteil der BA.2-Subvariante immer mehr Bedeutung gewinnt. Das ist nicht nur ein Problem steigender Inzidenz, sondern das ist auch ein Problem für die Krankenhausbelastung mittelfristig. Und es ist jetzt schon ein Problem für die Menschen, die an Covid versterben. Ich lese immer wieder, die Omikron-Variante sei eine mildere Variante. Das stimmt nur begrenzt. Und wir haben eine Variante hier, an der zwischen 200 und 250 Menschen pro Tag derzeit sterben. Die Sterbezahl kann weiter steigen. Die Lage ist objektiv viel schlechter als die Stimmung. Die Stimmung in der Bevölkerung, auch in Teilen der politischen Landschaft, ist so, dass wir die Pandemie schon bewältigt hätten. Es ist auch darüber nachgedacht worden, ob man da offiziell Tage betrachtet als Tage der Freiheit oder sich anders auf diese Situation einlässt mit dem Gedanken, dass es hinter uns. Dem liegt einfach die Fehleinschätzung zugrunde. Und dass die Omikron-Variante niemanden mehr wirklich tödlich gefährdet. Das ist aber für Ungeimpfte nicht der Fall. Und auch diejenigen, die geimpft sind, können an der Omikron-Variante schwer erkranken und können langfristige Symptome entwickeln. Die Lage, in der wir jetzt sind, die Omikron-Variante steigt sehr stark und wir haben 250 Tote pro Tag, zeigt, dass wir ohne eine allgemeine Impfpflicht die Pandemie im Herbst nicht in den Griff bekommen. Das würde einfach nicht funktionieren. Wir werden im Herbst vor genau der gleichen Situation stehen, wie jetzt. Wenn nicht schlimmer."

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