Kiefer: Lieber pharmazeutische Dienstleistungen als höheres Fixum
Warum spielt die Erhöhung des Fixhonorars in der politischenArbeit der ABDA derzeit nur eine untergeordnete Rolle? Auf der heutigenDelegiertenversammlung der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) erklärte Dr.Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, dass man mit vergüteten,pharmazeutischen Dienstleistungen die Apotheker stärke. Ein höheres Fixum hingegen könnte auch die Versender bevorteilen. Außerdem kündigte Kiefer an, dassdie ABDA weiter Widerstand gegen einzelne Regelungen in der geplantenApothekenreform leisten werde. Er ließ aber auch durchblicken, dass das gesamteGesetzgebungsverfahren noch scheitern könnte.
Am heutigen Mittwoch tagt in Neuss dieDelegiertenversammlung der Apothekerkammer Nordrhein. Als Sitzungsgästesprachen der BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer und der ApothekenrechtsexperteProf. Hilko Meyer mit den Apothekern. Kiefer gab in seiner Rede zunächst einenkurzen, chronologischen Überblick über die Geschehnisse der vergangenen 2,5 Jahre seit dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung. Was dasRx-Versandverbot betrifft, nahm der BAK-Präsident den Apothekern jeglicheHoffnungen: „Es ist einfach nicht mehr realistisch. Es ist unsicher, ob derBundesratsbeschluss von Ende 2016 zum Versandverbot heute noch einmal so kommenwürde. Und auch in der Unionsfraktion gibt es keine Mehrheit mehr dafür.“
Wie schon zuvor beim Pharmacon in Meran ließ Kieferdurchblicken, wo der Fokus seiner politischen Arbeit liegt: denpharmazeutischen Dienstleistungen. Diese würden heute schon in den Apothekenerbracht, eine Vergütung dieser pharmazeutischen Kompetenzen fördere ganzgezielt die Apotheke vor Ort. Eine Erhöhung beziehungsweise eine Dynamisierung desFixhonorars favorisiert der BAK-Präsident derzeit nicht. Denn: „Klar ist, wir brauchen mehr Geld für die sichere Versorgung. Aber wäre es denn so gut, ausden 8,35 Euro 10 Euro zu machen? Aus meiner Sicht nicht. Denn wer profitiertdenn davon? Auch die Großen und ganz Großen nehmen dann mehr mit. Diepharmazeutischen Dienstleistungen sind daher ein sehr gelungenes Konzept.“
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Deswegen wolle er den Entwurf zum Apotheken-Stärkungsgesetzweiterhin „positiv“ begleiten. Allerdings stellte er klar, dass auch die ABDAnoch großen Handlungsbedarf bei dem Vorhaben sehe, denn derzeit sei es eher ein„Vor-Ort-Apotheken-Versenkungsgesetz“. Konkret führte Kiefer die folgendenRegelungen an: Bei dem Plan, das „Makeln“ von E-Rezepten zu verbieten, müssenoch einiges geklärt werden. Auch die vorgesehenen Neuregelungen zumBotendienst werfen laut Kiefer Fragen auf. Es bestehe die Sorge, dass dieBotendienste nicht mehr im „Regelkreis Präsenzapotheke“ geregelt werden. Undauch beim Thema „Automatenabgabe“ müsse im Referentenentwurf noch einigesgeändert werden.
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