Grillsaison: Mariniertes Grillfleisch oft mit vielen schädlichen Zusatzstoffen

In mariniertem Grillfleisch sind häufig viele unnötige Zusatzstoffe enthalten

Sommerzeit ist Grillsaison: Kaum etwas ist bei den Menschen so beliebt, wie in geselliger Runde Würste, Fleisch, Fisch oder auch Vegetarisches auf den Rost zu legen. Wer dabei auf fertig mariniertes Grillfleisch zurückgreift, sollte sich die Zutatenliste genauer ansehen. Denn viele dieser Produkte enthalten unnötige Zusatzstoffe.

Freizeit draußen genießen

Bei sommerlichen Temperaturen werden am Wochenende in vielen Gärten und Parks die Grills wieder qualmen. Die meisten Deutschen lieben es, ihre Zeit draußen in geselliger Runde zu verbringen und leckeres Essen zu genießen. Wer dabei fertig mariniertes Grillfleisch auf den Rost legt, sollte sich am besten vorher die Zutatenliste ansehen. Denn laut Verbraucherschützern enthalten viele dieser Produkte unnötige Zusatzstoffe.

Fertig mariniertes Grillfleisch aus dem Supermarkt enthält oft viele unnötige Zusatzstoffe. Diese können in manchen Fällen zu Allergien führen. (Bild: Alexander Raths/fotolia.com)

Fertig marinierte Fleischprodukte untersucht

Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat im Rahmen einer Stichprobe 41 fertig marinierte Fleischprodukte untersucht und festgestellt, dass die Hersteller oft unnötig viele Zusatzstoffe verwenden.

Wie die Experten in einer Mitteilung schreiben, können Verbraucher diese Stoffe mit einem Blick auf die Verpackung zumindest leicht ausmachen.

Doch Herkunft und Qualität des Fleischs können sie häufig nur schwer erkennen.

Erhöhtes Risiko für Allergien

„Ein Blick auf das Etikett lohnt, denn zumindest 13 von 41 verpackten Grillfleisch-Produkten in unserer Stichprobe kommen ohne Zusatzstoffe aus“, erklärt Silke Vollbrecht, Lebensmittelexpertin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Ihr Team untersuchte die Zutatenlisten von gewürzten und marinierten Steaks, Spießen sowie Spareribs.

Bei den übrigen Erzeugnissen setzten die Produzenten insbesondere Verdickungsmittel, Antioxidationsmittel, Stabilisatoren und Säureregulatoren ein – alles Stoffe, die Fertigprodukten zu einer längeren Haltbarkeit verhelfen, konservierend wirken oder die Konsistenz bewahren.

„Mit dem Einsatz von Zusatzstoffen können Hersteller auch über eine geringere Qualität des Produkts hinwegtäuschen“, so die Lebensmittelexpertin.

Grundsätzlich steigert der Verzehr von Zusatzstoffen das Risiko, allergisch zu reagieren oder Allergien zu entwickeln. Daher rät die Expertin, auf Produkte mit Zusatzstoffen zu verzichten.

Oft wird auch Zucker zugesetzt

Erkennen können Konsumenten diese in der Zutatenliste auf der Verpackung durch eine E-Nummer oder den Namen des Zusatzstoffs.

Auch an der Frischetheke muss darüber informiert werden: am Produkt selbst oder in einer einsehbaren Übersicht.

Manche Hersteller setzen den Marinaden außerdem Zucker zu. „Ein untersuchtes Produkt enthielt gleich sieben verschiedene Zuckerarten“, so Silke Vollbrecht.

Wer sicher sein will, was enthalten ist, mariniert sein Grillfleisch am besten selbst. Aus Öl, Salz, Pfeffer und mediterranen Kräutern lässt sich frisches Fleisch auch ganz ohne E-Nummern würzen.

Herkunft des Fleisches ist nicht immer zu erkennen

Herkunft und Qualität der Produkte sind laut der Verbraucherzentrale deutlich schwieriger zu erkennen als Zusatzstoffe. „Die gesetzlichen Regelungen zur Kennzeichnung sind für Verbraucher oft undurchsichtig“, kritisiert Vollbrecht.

Zwar ist bei verpacktem Frischfleisch eine Herkunftsangabe verpflichtend – nicht aber bei küchenfertig verarbeitetem. Schon die Zugabe von Salz oder Marinade führt also dazu, dass Verbraucher nicht erfahren, woher das Fleisch stammt.

Wenn Verbraucher ihr Fleisch an der Frischetheke kaufen, können sie nur auf einen freiwilligen Hinweis des Händlers zur Herkunft hoffen.

An der Frischtheke muss in der Regel nur Rindfleisch Herkunftsangaben aufweisen. Doch entfällt die Kennzeichnungspflicht, sobald dieses in irgendeiner Weise verarbeitet oder mit anderem Fleisch gemischt wurde.

Aufgetautes Fleisch

„Mariniertes wird nicht selten aus aufgetautem Fleisch hergestellt“, sagt Vollbrecht.

„Bei Rind- und Schweinefleisch müssen die Hersteller aber keinen Hinweis ‚aufgetaut‘ auf der Verpackung machen – dieser ist lediglich bei unverarbeiteter Ware verpflichtend“, erklärt die Lebensmittelexpertin.

Geflügelfleisch darf aufgrund des gesundheitsgefährdenden Risikos aber niemals aufgetaut verkauft werden.

Vegetarisch grillen

Gesundheitsexperten zufolge sind auf Fleisch häufig auch Kolibakterien zu finden, die zu Durchfallerkrankungen führen können.

Daher wird auch oft dazu geraten, auf alternatives Grillen mit Gemüse und Tofu zu setzen.

Zu beachten ist hier, dass man Gemüse wie zum Beispiel Paprika, Pilze oder Lauch besser nach dem Grillen salzen sollte, da es ansonsten zu viel Wasser verliert und dadurch sehr weich wird.

Und vegetarische Fleischersatzprodukte wie Tofuwürstchen sollten besser nicht mitten auf den Grill gelegt werden, da sie hitzeempfindlicher sind.

Hier finden Sie noch weitere Tipps und Tricks zum gesunden Grillen. (ad)

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