Glücklicher und zufriedener durch hohen Obst- und Gemüsekonsum

Gesteigertes Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit durch viel Obst und Gemüse

Wer viel Obst und Gemüse isst, tut damit nicht nur seiner körperlichen Gesundheit etwas Gutes, sondern steigert dadurch auch das psychische Wohlbefinden. Darauf lässt eine neue Studie aus Großbritannien schließen.

Gesunde Lebensmittel

Gesundheitsexperten empfehlen täglich mindestens fünf bis zehn Portionen Obst und Gemüse zu verzehren. Dadurch versorgt man seinen Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen und schützt sich so vor Krankheiten. Zudem können uns solche Lebensmittel glücklich machen, wie australische Wissenschaftler schon vor Jahren berichteten. Britische Forscher kamen in einer neuen Studie nun zu ähnlichen Ergebnissen.

Laut einer neuen Studie wird durch einen hohen Obst- und Gemüsekonsum das psychische Wohlbefinden gesteigert. (Bild: travelbook/fotolia.com)

Positiver Einfluss auf das Wohlbefinden

Es ist schon länger bekannt, dass unsere tägliche Ernährung eine bedeutenden Einfluss auf unser Befinden hat.

So kann beispielsweise ein hoher Verzehr von Obst und Gemüse die Zufriedenheit und das Wohlbefinden steigern, wie britische Mediziner bereits vor Jahren berichteten.

Englische Forscher kamen nun zu ähnlichen Ergebnissen. Laut ihrer im Fachmagazin „Social Science and Medicine” veröffentlichten Studie kann der Konsum von mehr Obst und Gemüse das psychische Wohlbefinden verbessern.

Veränderungen beim Obst- und Gemüsekonsum

Forscher von der University of Leeds und der University of York fanden in einer Langzeitstudie heraus, dass Veränderungen beim Obst- und Gemüsekonsum Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben.

Um zu ihren Ergebnissen zu kommen, analysierten die Wissenschaftler Daten von mehr als 40.000 Menschen in Großbritannien.

Die Studienteilnehmer mussten regelmäßig Angaben zu ihren Essgewohnheiten machen, sowie Auskunft über ihre psychische Verfassung geben. Dafür nutzten sie einen Standardtest, in dem sie ihre Gefühle und Sorgen auf einer Skala von 0 bis 3 einschätzen sollten.

Die Forscher kontrollierten auch alternative Faktoren, die das psychische Wohlbefinden beeinflussen können, wie Alter, Bildung, Einkommen, Familienstand, Beschäftigungsstatus, Lebensstil und Gesundheit sowie Konsum von anderen Lebensmitteln wie Brot oder Milchprodukten.

Schon eine zusätzliche Portion pro Tag wirkt

Wie die beiden Universitäten berichten, zeigte die Studie einen positiven Zusammenhang zwischen der Menge an konsumiertem Obst und Gemüse und dem selbst gemeldeten psychischen Wohlbefinden der Menschen.

Die Ergebnisse zeigen insbesondere, dass der Verzehr von nur einer zusätzlichen Portion Obst und Gemüse pro Tag einen ähnlichen Effekt auf das psychische Wohlbefinden haben kann wie etwa acht zusätzliche Gehtage pro Monat.

„Während weitere Anstrengungen erforderlich sind, um Ursache und Wirkung zu zeigen, sind die Ergebnisse eindeutig: Menschen, die mehr Obst und Gemüse essen, berichten von einem höheren Maß an psychischem Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit als diejenigen, die weniger essen“, erklärte Dr. Neel Ocean von der University of Leeds in einer Mitteilung.

Bessere Ernährungsgewohnheiten fördern

„Es scheint Beweise für den psychologischen Nutzen von Obst und Gemüse zu geben“, so Dr. Peter Howley von der University of Leeds.

Doch – nicht nur in Großbritannien – konsumiert ein großer Teil der Bevölkerung noch immer weniger als die empfohlenen fünf Portionen pro Tag.

„Die Förderung besserer Ernährungsgewohnheiten kann nicht nur auf lange Sicht der körperlichen Gesundheit dienen, sondern auf kurze Sicht auch das psychische Wohlbefinden verbessern“, so Dr. Howley.

Den Angaben zufolge baute die Forschung auf früheren Arbeiten in Australien und Neuseeland auf, in denen ein Zusammenhang zwischen Ernährung und psychischem Wohlbefinden gezeigt wurde. Dieser konnte nun anhand einer viel größeren Stichprobe aus dem Vereinigten Königreich überprüft werden.

Das deutsche Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) weist aber in einer Mitteilung darauf hin, dass zu bedenken ist, dass reine Beobachtungsstudien keine ursächlichen Beziehungen nachweisen können.

Laut den Forschern haben vermutlich bestimmte Inhaltsstoffe der pflanzlichen Lebensmittel einen positiven Effekt auf die Seele. So könnten etwa Antioxidantien und Abbauprodukte komplexer Kohlenhydrate auf das Gehirn einwirken und die Stimmung heben.

Allerdings wäre es auch möglich, dass durch den hohen Obst- und Gemüseverzehr ungesunde Lebensmittel seltener verzehrt werden. (ad)

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