GKV-Arzneimittelausgaben steigen wieder

Im Jahr 2020 ging es in den Apotheken auf und ab: Die Pandemie sorgte in einigen Monaten dafür, dass nur wenige Versicherte ihre Rezepte einlösten, in anderen wiederum kamen sie geballt. Vor diesem Hintergrund sind auch die im August 2021 um 16,7 Prozent gestiegenen GKV-Ausgaben zu sehen. Ein allgemeiner Trend des vergangenen Jahres setzt sich bisherigen Jahresverlauf jedoch fort: Die Zahl der in den Apotheken eingelösten Rezepte sinkt.

Im August 2020 waren deutlich weniger Menschen zum Arzt gegangen als vor der Pandemie. Das sorgte dafür, dass sowohl die GKV-Arzneimittelausgaben (- 0,7 Prozent) als auch die Rezeptzahlen (-6,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat gesunken waren. In diesem Jahr war dagegen wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Laut der jüngsten Frühinformation des Deutschen Apothekerverbands (DAV) lag das Plus bei den Arzneimittelausgaben (ohne Impfstoffe) im August 2021 bei 16,7 Prozent. Sie beliefen sich auf 3,6 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es nur rund 3,1 Milliarden Euro gewesen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass der Mehrwertsteuersatz damals zeitlich begrenzt bei 16 statt 19 Prozent lag. Die Rezeptzahl erhöhte sich gegenüber dem August des Vorjahres hingegen nur um 4,5 Prozent.

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Für den Gesamtzeitraum Januar bis August 2021 ergibt sich den DAV-Informationen zufolge ein durchschnittliches Plus bei den GKV-Arzneimittelausgaben von 10,6 Prozent – seit April liegen die Wachstumsraten im zweistelligen Bereich. Schätzungsweise zwei Prozentpunkte hiervon dürften auf hochpreisige Hämophilie-Präparate entfallen – denn diese sind seit September 2020 apothekenpflichtig. Die für das Apothekenhonorar bedeutsame Anzahl der eingelösten GKV-Rezepte verringerte sich im Acht-Monatszeitraum um 2,3 Prozent.

Die Impfstoffausgaben erhöhten sich im August 2021 um 16,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Absolut lagen die Ausgaben in diesem Monat bei 139 Millionen Euro. Über die ersten acht Monate des Jahres ist bei Impfstoffen ein durchschnittlicher Rückgang von 4,9 Prozent zu verzeichnen. Laut DAV zeigen erste Hintergrundanalysen für das erste Halbjahr 2021, dass deutlich weniger Vakzine gegen Pneumokokken und Kombinationsimpfstoffe für Standard-Auffrischimpfungen abgegeben worden sind. Nicht berücksichtigt sind COVID-19-Vakzine, denn für diese muss die GKV nicht aufkommen. 

In den Zahlen des DAV sind die Einsparungen der GKV durch Rabattverträge nicht enthalten.

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