Eindringliche Werbung für Vollversorger

Mit einerStudie unterstreichen die vollversorgenden pharmazeutischen Großhändler ihreLeistungsfähigkeit. Sie werben für ihr Geschäftsmodell und zeigen zugleich dievielfältigen Herausforderungen für das Modell. Darum müssten die Leistungenangemessen honoriert werden.

Vorzehn Jahren fasste die Studie „Profil und Effizienz des vollversorgendenpharmazeutischen Großhandels“ die Arbeit des Pharmagroßhandels zusammen. Nunlegte der Großhändlerverband Phagro die Nachfolgearbeit „Der vollversorgendepharmazeutische Großhandel – Profil, Rahmenbedingungen und Systemvergleich“vor. Erstellt wurde sie vom Institut für Handelsforschung an der UniversitätKöln in Zusammenarbeit mit Prof. Kaapke Projekte. Die Studie beschreibt dieLeistungen des Großhandels, bietet eine Fundgrube an Daten und verfolgt klareZiele. Sie wirbt für das Konzept der Vollversorger und erklärt, warum diese einebessere Honorierung benötigen.

Leistungenals Händler und Versorger

DieStudie zeigt die Besonderheiten der Vollversorger mit ihrem vollständigenherstellerneutralen Arzneimittelsortiment und der Belieferungspflicht. Diesorientiere sich am Versorgungsauftrag der Apotheken. Zu den Vollversorgernwerden 11 Unternehmen mit 113 Niederlassungen (Stand August 2018) gezählt. DieStudie erklärt die Arbeit des Großhandels über die Handelsfunktionen wieMarkterschließung, Lagerhaltung, Transport und Vorfinanzierung. Zugleich zeigtsie die Bedeutung für die Arzneimittelversorgung. Dazu gehören Einzel- undEilbelieferungen sowie der Umgang mit sensiblen Produkten wie Betäubungsmittelnund Kühlware. Hinzu kommen die Umsetzung der GDP-Leitlinie, die Durchführungvon Rückrufen und demnächst die Beteiligung am Securpharm-Projekt. Die Rentabilitätdes Geschäftsmodells hänge daher von der Mischkalkulation ab.

Immermehr Einerpositionen

DieLeistungen werden anhand einiger Kennzahlen demonstriert. Demnach haben dieVollversorger 2017 in jeder Apothekenbelieferung durchschnittlich 26,90verschiedene Produkte von 14,04 Lieferanten gebündelt. Die Bestellzeilenumfassten durchschnittlich 1,70 Packungen. Der Anteil der Einerbestellungenbetrug 75,6 Prozent (2009: 73,6 Prozent). Dafür seien insbesondere die vielenRabattvertragsarzneimittel verantwortlich. Der Anteil der Artikel, die sich jeNiederlassung nur bis zu sechs Mal pro Jahr umschlagen, betrug 40,5 Prozent und9,9 Prozent werden nur einmal im Jahr umgeschlagen. Im Jahr 2017 setzten dieVollversorger 30,7 Milliarden Euro um, davon 83 Prozent mit Rx-Arzneimitteln.Seit 2009 stiegen die Rx-Umsätze um 34,4 Prozent, was überwiegend durch dieHochpreiser erklärt wird. Dagegen sanken die Margen im Rx-Bereich von 5,8Prozent im Jahr 2010 auf 4,4 Prozent im Jahr 2017.

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