Dosieraerosole mit Zählwerk – erhöhte Gefahr der Atemnot  

Woher weiß man, wie viele Dosen zur Inhalation das Dosieraerosol noch enthält? Manche Hersteller lösen diese Frage mittels Dosiszählwerken. Nun informiert die AMK allerdings über das Risiko einer schlechteren Symptomkontrolle – bei Asthma oder COPD –, wenn Patienten mit den Inhalatoren Foster, Inuvair oder Trimbow mit Dosiszählwerk inhalieren. Der Grund: Die Düsen verstopfen. Wie kommt es dazu? Und was rät die AMK? Insbesondere sollten Apotheker auf die maximale Verwendbarkeitsdauer hinweisen.

Bei Pulverinhalatoren kennt man sie schon lange: Zählwerke, die angeben, wie viele Dosen der Asthma- oder COPD-Inhalator noch enthält. Bei Dosieraerosolen waren Patienten hingegen lange Zeit auf ihre Erfahrung, ihr Gefühl oder eine sorgfältige Dokumentation angewiesen, um abzuschätzen, wie oft sie noch inhalieren können und wann sie sich um Nachschub in der Apotheke kümmern müssen. Mittlerweile haben manche Hersteller auch Zählwerke bei Dosieraerosolen realisiert – seit Vermarktung von Foster®, Inuvair® und Trimbow® als Dosieraerosol mit Dosiszählwerk beobachtet die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) jedoch vermehrt Spontanberichte aus Apotheken. Der Grund: eine verschlechterte Symptomkontrolle der Patienten durch verstopfte Düsen beim Dosieraerosol. Bei Pulverinhalatoren ist der AMK bereits bekannt, dass eine sensorische Rückmeldung eine höhere Spontanberichtsrate bedingen könnte, bei Dosieraersoloen hat die AMK dies jedoch eigenen Angaben zufolge nicht erwartet.

Mehr Meldungen seit Einführen des Zählwerks

Die AMK erreichten im Zeitraum von 2013 bis Ende 2019 insgesamt 478 Verdachtsfälle über Risiken zu den Dosieraerosolen Foster®, Inuvair® und Trimbow®, einschließlich ihrer Importe (11 Prozent). Foster® und Inuvair® mit den Wirkstoffen Beclometason und Formoterol werden zur Behandlung von Patienten mit Asthma und COPD (nur Foster® 100/6 Mikrogramm Druckgasinhalation und Inuvair® 100/6 Mikrogramm Druckgasinhalation) eingesetzt. Trimbow® dient der Behandlung einer COPD, es ist das erste Dosieraerosol, das eine fixe Dreierkombi aus Glycopyrroniumbromid, Formoterol und Beclometason kombiniert.

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Über die Hälfte der Meldungen (277), die bei der AMK eingingen, bezogen sich auf einen gestörten Auslösemechanismus. Insgesamt entfielen 64 Berichte auf Nebenwirkungsverdachtsfälle, wobei diese in 18 Fällen (13 allein in 2019) im engen zeitlichen Zusammenhang mit einer Fehlfunktion des Dosieraerosols auftraten. Die Patienten beobachteten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Funktionsproblemen, wenn die Dosieraerosole durchschnittlich noch 53 Sprühstöße enthielten. Dreimal wurde der Zählerstand nicht berichtet.

Anfang des Jahres hatte bereits das Arzneitelegramm in „Unvollständige Wirkstoffabgabe aus Foster (Formoterol plus Beclometason)-Inhalat“ über ein Nachlassen der Wirkung des Foster Dosieraerosols berichtet, obwohl vom Zählwerk noch mehr als zehn Restdosierungen angezeigt werden. Bei Anzeige von fünf Restdosierungen sei keine Wirkstoffabgabe mehr auslösbar gewesen.

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