Die Corona-News des Tages
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. Es geht unter anderem ums Impfen in Arztpraxen.
Mittwoch, 10. März 2021
9:23 Uhr
Spahn setzt Vertrauen in Ärzte bei Impfreihenfolge
Vor dem für April geplanten Start der Corona-Impfungen in Arztpraxen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Ärzteschaft sein Vertrauen bei der Einhaltung der Impfreihenfolge ausgesprochen. „Ich habe ein sehr hohes Vertrauen in die Ärztinnen und Ärzte, dass sie zuerst diejenigen Patienten impfen werden, die auch am meisten gefährdet sind“, sagte Spahn am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Priorisierung bei der Impfstoffvergabe sei weiterhin notwendig. „Menschenleben retten ist keine Bürokratie.“
Zur Menge der Impfstoffe, die dann in den Praxen verfügbar sein soll, sagte Spahn: „Die Impfmengen werden nicht gleich auf 20 Millionen im Monat oder gar auf 10 Millionen in der Woche wachsen.“ Im April werde es zwar deutlich mehr Impfungen geben, aber noch nicht in dieser Größenordnung. Die Impfungen könnten in den Praxen der Hausärzte dann flexibler erfolgen. „Die Ärztinnen und Ärzte kennen ja ihre Patienten und wissen ja, wer zuerst zu impfen ist.“ Nächster Schritt seien dann Impfungen in Betrieben durch Betriebsärzte. (dpa)
6:30
Hoffnung auf Piks vom Hausarzt – Ministerrunde berät über Details
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen an diesem Mittwoch den genauen Zeitpunkt für den Start der Corona-Impfungen in Deutschlands Hausarztpraxen bestimmen. Am Montag hatte sich die Gesundheitsministerkonferenz bereits auf den Zeitraum Anfang April geeinigt. Die Fachminister wollen nun beraten, wie die erwarteten Impfstoffdosen auf die Impfzentren und die Praxen verteilt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin aus Kreisen der Gesundheitsminister erfuhr. Der bürokratische Aufwand für die Arztpraxen soll auf ein Minimum reduziert werden.
Bislang erfolgen die Impfungen vorrangig in Impfzentren, zudem gibt es mobile Impfteams. In einigen Bundesländern laufen Modellprojekte für Impfungen in Praxen. Bisher sind nur gut drei Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft. 6,4 Prozent haben eine erste Impfung erhalten. Etwa 7,9 Millionen Impfdosen wurden seit Start der Impfungen kurz vor dem Jahreswechsel verabreicht.
Bislang steht eine begrenzte Anzahl von Impfdosen zur Verfügung, das soll sich aber in wenigen Wochen ändern. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hält es für möglich, dass in Deutschland ab April 20 Millionen Menschen monatlich gegen das Coronavirus geimpft werden können. Eine Erstimpfung für die erwachsene Bevölkerung könne schon in der ersten Juni-Hälfte, die weitgehende Immunisierung Anfang August abgeschlossen sein, sagte Gassen der „Welt“. Voraussetzung dafür sei ein rascher Nachschub an Impfstoffdosen. KBV-Vize Stephan Hofmeister sagte der „Bild“-Zeitung: „Das Impfen in den Arztpraxen wird der eigentliche Game Changer sein. Arzt und Patient kennen sich, es herrscht Vertrauen, das zahlreiche Menschen zur Impfung bewegen könnte.“ Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte als Ziel formuliert, allen Bürgern bis zum Ende des Sommers am 21. September ein Impfangebot zu machen.
Auch Betriebsärzte könnten beim Impfen eine wichtige Rolle spielen. Die bundesweit rund 12.000 Werksmediziner könnten „pro Monat etwa fünf Millionen Beschäftigte impfen“, sagte die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Anette Wahl-Wachendorf, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Im Unterschied zu Hausärzten, die sich auch um akute Krankheitsfälle kümmern müssen, seien Betriebsärzte vor allem mit Vorsorgeuntersuchungen befasst. „Bis zu 80 Prozent dieser Untersuchungen lassen sich um einige Woche verschieben, um dem Impfen Vorrang zu geben“, sagte Wahl-Wachendorf.
Eine Priorisierung sollte es dann nach Ansicht der niedergelassenen Ärzte bei den Impfungen in Praxen bald nicht mehr geben. „Sobald wir ausreichend Impfstoff für alle haben, sollten Haus- und Fachärzte auch selbst über die Impfreihenfolge entscheiden dürfen. Sie wissen am besten, welche ihrer Patienten besonders gefährdet sind“, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt der „Rheinischen Post“. „Zu viele Vorgaben und Prüfverfahren halten uns nur unnötig auf. Das sollten wir unbedingt vermeiden“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Auch Reinhardt erwartet einen Schub bei den Impfungen ab April. „Die Praxen versorgen die Bevölkerung jedes Jahr millionenfach und in kürzester Zeit mit Impfungen gegen die saisonale Grippe. Die Strukturen und das Know-how sind also vorhanden, um schnell und in hoher Frequenz mit dem Impfen zu beginnen. Die Praxen sind startklar.“ (dpa-AFX)
5:24
STIKO-Chef Mertens: Sputnik V „guter Impfstoff“
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V gelobt. „Das ist ein guter Impfstoff, der vermutlich auch irgendwann in der EU zugelassen wird. Die russischen Forscher sind sehr erfahren mit Impfungen. Sputnik V ist clever gebaut“, sagte Mertens der „Rheinischen Post“.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA prüft die Zulassung von Sputnik V noch. In der EU sind bisher die Vakzine der drei Hersteller Pfizer/Biontech, Moderna und Astrazeneca zugelassen. Am 11. März will die EMA voraussichtlich auch die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Johnson&Johnson empfehlen.
Mertens wollte keine Prognose abgeben, wann alle, die das wollen, in Deutschland geimpft sind. „Ungerne“, sagte er auf eine entsprechende Frage. „Ich hoffe zumindest darauf, dass wir die Lage bis Herbst so weit im Griff haben, dass der Effekt der Impfungen deutlich sichtbar wird“, sagte der STIKO-Chef. Schon jetzt sei ein massiver Abfall von schweren Erkrankungen und Todesfällen in den Alten- und Pflegeheimen festzustellen.
Mertens zeigte sich zudem „sicher“, dass es auch bald Corona-Impfstoff für Kinder geben werde. Derzeit untersuchten die Hersteller in Studien, wie ihre Mittel bei Kindern wirkten. Bei einer zeitlichen Prognose blieb der Stiko-Chef vorsichtig. „Ich bin mir nicht sicher, ob das dieses Jahr noch etwas wird“, sagte er. „Vielleicht können wir Ende des Jahres mit der Impfung der Kinder beginnen.“ (dpa-AFX)
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