Deutsche Bank: Zur Rose mit Umsatzverdopplung bis 2022
Der Schweizer Arzneimittelversender Zur Rose Group willseine dominierende Stellung in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Eineentscheidende Rolle sollen dabei die vor allem in Deutschland tätige TochterDocMorris und die Einführung des E-Rezeptes spielen. Der Umsatz dürfte sich bis2022 auf 2,5 Milliarden Franken mehr als verdoppeln, der Rx-Anteil sich deutlicherhöhen, rechnet die Deutsche Bank vor. Analysten des Kreditinstitutes sehenfür Zur Rose und DocMorris auch Vorteile gegenüber dem Wettbewerber ShopApotheke.
Mit Marktanteilen von mehr als 32 Prozent im deutschen wieauch im schweizerischen Arzneimittel-Versandgeschäft spielt derPharmahandelskonzern Zur Rose in diesem Segment bereits heute die dominierendeRolle. Doch dabei soll es nicht bleiben. Der Schweizer Konzern will in nächsterZukunft nochmal richtig Gas geben und seine Dominanz weiter ausbauen. Dabeidürfte das Unternehmen deutlich stärker wachsen als der Markt. Das erläutertedie Konzernleitung jetzt während einer Roadshow gegenüber Investoren in Paris.Dabei handelt es sich um übliche Gespräche, die börsennotierte Unternehmen inregelmäßigen Abständen führen, um die Investoren über den aktuellen Stand desUnternehmens und die weitere Entwicklung zu informieren. Ziel solcher Gesprächeist es, das Vertrauen der Geldgeber zu wahren beziehungsweise neue Investorenzu gewinnen.
Auch die Deutsche Bank war bei der Pariser Roadshow dabei.Deren Analysten kommen nun zu dem Ergebnis, dass Zur Rose außergewöhnlich gutpositioniert ist, um von dem strukturellen Wandel hin zum Online-Pharmageschäftzu profitieren. Dabei seien die Potenziale dieses Segmentes bei Weitem noch nichtausgeschöpft. So würden bislang in Kontinentaleuropa nur 4 Prozent derOTC-Produkte online vertrieben, im Rx-Bereich seien es weniger als 2 Prozent.Die Analysten setzen diese Werte im Vergleich zum Geschäft mit Elektronikartikeln– dort würden bereits 25 Prozent online verkauft.
Zur Rose kommt laut Deutsche Bank in diesem Prozess seine starkeStellung bei den Kunden und die Größe des gesamten kontentaleuropäischen Arzneimittelmarkteszugute, der ein Volumen von etwa 165 Milliarden Euro hat. Für die Schweizer sprecheauch, dass die Markteintrittshürden in im Onlinesegment hoch seien und dieGefahr von plötzlich aufkommenden Wettbewerbern damit vergleichsweise gering.
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Im deutschen Arzneimittelmarkt, den die Deutsche Bank miteinem Volumen von 45 Milliarden Franken (zirka 40,5 Milliarden Euro) beziffert,erwirtschaftet das Unternehmen über die Tochter DocMorris 56 Prozent seines Konzernumsatzesvon zuletzt 1,2 Milliarden Franken. Während sich dieser Markt heute in etwagleichmäßig auf OTC und Rx-Produkte verteilt, dürften sich die Gewichte zumEnde des Geschäftsjahres 2020 durch die Einführung des E-Rezeptes zumRx-Bereich hin verlagern, wo die Margen höher sind als bei OTC-Produkten. Außerdemsollten mit dem E-Rezept die Einkaufsmengen steigen.
Die deutschen Rx-Onlineverkäufe, auf die derzeit etwa 1,3Prozent der Arzneimittel-Umsätze entfallen, dürften damit nach den Worten der Deutsche-Bank-Analystenauf mittlere Sicht auf etwa 5 Prozent und auf längere Sicht auf 9 Prozent steigen.Marktkenner definieren mittlere Sicht mit etwa ein bis zwei Jahren, die längereSicht mit drei bis fünf Jahren. Im Klartext hieße dies, dass derRx-Onlinehandel bereits 2022 bei etwa 9 Prozent liegen könnte und auch ZurRose dann in dieser Größenordnung rangieren würde. Zum Vergleich: In Ländernwie Schweden und der Schweiz, die bereits E-Rezepte eingeführt haben, werden mehrals 10 Prozent der Rx-Umsätze per Onlinehandel erzielt. Bei jährlich etwa 500Millionen Verschreibungen in Deutschland könnten damit bis zu 50 MillionenRx-Rezepte online abgewickelt werden, so die Deutsche-Bank-Analysten.
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