Corona-Pandemie: Studie zeigt ganzes Ausmaß der Durchseuchung in England
Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem: Mehr als 20 Millionen Menschen haben sich bislang weltweit mit dem Coronavirus infiziert, 218.950 davon in Deutschland.
Studie zeigt ganzes Ausmaß der Durchseuchung in England
Einer großangelegten Studie des Imperial College in London zufolge weisen etwa 3,4 Millionen der Engländer Antikörper gegen das Coronavirus auf. Das entspricht knapp sechs Prozent der Bevölkerung. Es sei wahrscheinlich, dass sie bis Ende Juni eine Coronvirus-Infektion durchgemacht hätten, teilte die Universität am Donnerstag mit.
Die Ergebnisse sollen helfen, die Pandemie zielgerichteter zu bekämpfen. Der leitende Wissenschaftler Graham Cooke warnte aber vor voreiligen Schlüssen: "Es gibt noch viele Unbekannte bei diesem neuen Virus einschließlich der Frage, inwieweit die Anwesenheit von Antikörpern einen Schutz vor künftigen Infektionen darstellt."
Die Zahl der positiv Getesteten unterscheidet sich der Studie zufolge sowohl geografisch als auch zwischen bestimmten Gruppen stark. Besonders hoch ist die Rate in London, wo sogar 13 Prozent der Menschen positiv auf Antikörper getestet wurden. Am niedrigsten ist sie hingegen im Südwesten des britischen Landesteils mit 3 Prozent. Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren wurden mehr als doppelt so oft positiv getestet (8 Prozent) wie Menschen im Rentenalter zwischen 65 und 74 Jahren (3 Prozent). Simon Dawson/PA Wire/dpa
Ebenfalls überdurchschnittlich stark betroffen sind Mitarbeiter im Gesundheitswesen und Angehörige ethnischer Minderheiten. Bei Mitarbeitern in Pflegeheimen mit Patientenkontakt lag die Rate bei 16 Prozent. Bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe wiesen sogar 17 Prozent Antikörper auf. Die ethnische Zugehörigkeit war den Wissenschaftlern zufolge selbst dann noch ein Faktor, wenn man Besonderheiten wie die Konzentration in bestimmten Berufen und eine von der weißen Bevölkerung abweichende Altersstruktur berücksichtigte.
Teilgenommen hatten an der Studie etwa 100 000 Menschen, die zwischen dem 20. Juni und 13. Juli zuhause einen Blut-Schnelltest (Entnahme aus der Fingerkuppe) vornahmen und die Ergebnisse anschließend auf einer Webseite hochluden. Die Teilnehmer der Studie wurden repräsentativ nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.
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