Christian Drosten warnt vor Omikron: Deutschland ist noch nicht bereit dafür
Top-Virologe Christian Drosten fürchtet die kommende Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron in Deutschland. Drosten kommentierte einen Twitter-Beitrag eines Journalisten, der vor einer „Omikron-Wand“ warnte. Es sind keine guten Nachrichten, die Drosten hat.
Christian Drosten hat auf Twitter noch einmal eindringlich vor der neuen Omikron-Variante in Deutschland gewarnt. Drosten reagierte auf einen Beitrag des "Zeit"-Journalisten Christian Endt. Dieser hatte anhand einer Grafik gezeigt, wie sich das Omikron-Virus in Deutschland ausbreiten und schon rund um die Weihnachtstage dominant sein könnte. Dabei griff der Journalist auf Daten aus anderen Ländern wie Dänemark und Großbritannien zurück.
Endt schrieb, dass die "Fallzahlen bald sehr schnell ansteigen", falls Omikron tatsächlich so schnell vorherrschend würde. Sein Fazit: "Da kommt keine [Anm. der Redaktion: fünfte] Welle, sondern eine Wand."
Man wisse noch nicht genug über die bisherige Ausbreitung der Mutante in Deutschland. Aber, Endt schreibt: "Es spricht nichts dafür, dass sich Omikron hier völlig anders verhält als in Südafrika, England und Dänemark. Wir müssen uns daher auf eine massive Welle an Neuinfektionen einstellen, steiler als jede zuvor." Weitere Produkte auf BestCheck.de
Christian Drosten: "Deutschland ist wegen der Impflücke noch nicht bereit"
Top-Virologe Drosten schrieb dazu: "Ich stimme mit diesem Thread und Artikel vollkommen überein." Deutschland habe gegenüber Großbritannien zudem das "Sonderproblem" vieler Ungeimpfter beziehungsweise noch nicht genesener Personen im Alter von über 60. Die Impflücke sei das große Problem in Deutschland.
Drosten kommt zu dem Schluss: "Omikron ist ein Postpandemievirus. Deutschland ist wegen der Impflücke noch nicht bereit für die endemische Situation."
Endemische Situation? Eigentlich wäre das der Weg aus der Pandemie
Was genau Drosten damit meint: Grundsätzlich gilt Omikron als mildere Variante. Vor allem für Menschen mit gutem Impfschutz (Booster) oder frischem Genesenenstatus sollte die Mutante deshalb kein großes Problem sein. Auch deshalb spekulieren Experten bereits, ob Omikron grundsätzlich der Passierschein aus der Pandemie ist.
Eine endemische Situation, von der Drosten spricht, wäre dann erreicht, wenn Covid-19 eines Tages nicht mehr ist als eine immer wiederkehrende Erkältungskrankheit. Doch so lange viele Menschen in Deutschland – insbesondere in der Risikogruppe über 60 – ungeschützt sind, wird auch Corona beziehungsweise Omikron ohne Gegenmaßnahmen hart zuschlagen und ob der schieren Zahl an Ansteckungen zu hohen Belastungen für die Kliniken und auch hohen Todeszahlen führen.
Mittlerweile sind in Deutschland 70 Prozent der Menschen mindestens zweimal geimpft. Experten gehen allerdings davon aus, dass gegen Omikron eine Impf-Quote von 85 bis 90 Prozent nötig sein wird.Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online
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