Chemotherapie kann Metastasenbildung auslösen
Chemotherapie: Krebs schrumpft, kann aber Metastasen bilden
Bei einer Krebserkrankung gibt es aus schulmedizinischer Sicht kaum eine andere Wahl als die Chemotherapie. Oft wird sie mit Operationen und/oder Bestrahlungen kombiniert. Wissenschaftler des New York’s Albert Einstein College of Medicine zeigten im Juli 2017 jedoch, dass die Chemotherapie nur eine sehr kurzfristige Lösung darstellt – und ziemlich gefährlich werden kann.
Zwar schrumpft der Tumor unter einer Chemotherapie sehr oft, doch können die Medikamente gleichzeitig dafür sorgen, dass der Krebs in den Blutkreislauf streut, was zu einer Metastasenbildung führen kann. Ein einmal metastasierender Krebs aber gilt als nur noch schwer behandelbar. Sobald er in anderen Organen – wie der Leber, den Lungen oder den Knochen – Metastasen gebildet hat, wird er als viertes und damit letztes Stadium bezeichnet. Die in der Studie verwendeten Chemotherapeutika waren Paclitaxel nach Doxorubicin plus Cyclophosphamid.
Bei Chemotherapie Krankheitsverlauf engmaschig kontrollieren
Studienleiter Dr. George Karagiannis betont, dass die neuen Erkenntnisse natürlich niemanden davon abhalten sollten, eine entsprechende Therapie durchführen zu lassen, doch sollte die Krebsentwicklung bei Patienten, die eine Chemotherapie erhalten, ganz genau überprüft werden. Eine Möglichkeit sei, schon nach wenigen Dosen einer Chemotherapie eine kleine Gewebeprobe des Tumors zu entnehmen. Sollte man nun erhöhte Krebsmarker erkennen, empfehlen Karagiannis und Kollegen, erst zu operieren und nach der Operation mit der Chemotherapie fortzufahren.
Ehemals gesunde Zellen fördern das Überleben des Krebses
Eine Chemotherapie kann oral mit Tabletten verabreicht werden oder aber auch intravenös. Das Medikament gelangt in den Blutkreislauf und breitet sich im gesamten Körper aus. Man glaubt, damit auch Krebszellen erreichen zu können, die sich bereits vom Primärtumor entfernt haben. Doch genau das scheint nicht immer zu klappen. Karagiannis’ Studie ist auch nicht die erste, die zeigen konnte, dass Chemotherapien Metastasen triggern können.
Schon im Jahr 2012 erschien eine Untersuchung vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle. Damals stellten die Wissenschaftler fest, dass Chemotherapien gesunde Zellen dazu ermuntern, das Tumorwachstum zu unterstützen. Wenn gesunde Zellen von den Chemomedikamenten beschädigt werden, schütten sie ein Protein aus, dass sich WNT16B nennt und das Überleben der benachbarten Krebszellen sichert.
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis
„Dieser Anstieg des WNT16B-Spiegels war für uns vollkommen unerwartet“, erklärte Dr. Peter Nelson, Professor der Humanbiologie. Eine Chemotherapie sei in der Theorie perfekt dazu geeignet, Krebszellen auszurotten, so Nelson. Mische man in einer Petrischale im Labor Tumorgewebe mit den Chemomedikamenten, dann sterbe der Krebs. Das Problem sei lediglich, dass die Chemodosis, die für eine solch gründliche Ausmerzung des Krebses sorgen würde, auch für den Patienten tödlich wäre.
Also muss man in der Praxis dem Patienten geringere Dosen geben. Das aber hat die bekannten Nachteile zur Folge: Nicht alle Krebszellen sterben – und jene, die überleben, entwickeln eine Resistenz gegenüber weiteren Chemotherapien. Gleichzeitig wird die gefürchtete Metastasierung erleichtert. Hat der Krebs jedoch erst einmal andere Organe erreicht, dann wird er als schwer therapierbarer Krebs im Endstadium bezeichnet. Auch steigt die Gefahr, dass sich der Krebs an Stellen niederlässt, die per Operation nicht mehr erreichbar sind.
Metastasierung verdreifacht durch Chemo
Ebenfalls im Jahr 2012 erschien im Fachmagazin Cancer Cell eine Studie mit denselben Ergebnissen: Sog. Angiogenesehemmer, die bei Chemotherapien eingesetzt werden, konnten die Tumore zwar schrumpfen lassen, haben aber gleichzeitig die Rate der Metastasierung verdreifacht (zumindest bei Mäusen).
Angiogenesehemmer (z. B. Imatinib und Sunitinib) stören die Blutversorgung des Tumors; er wird quasi ausgehungert. Doch zerstören diese Medikamente dabei bestimmte Zellen, die sich entlang der im Tumor verlaufenden Blutgefässe befinden (die sog. Perizyten). Diese Zellen würden im Normalfall verhindern, dass sich der Krebs ausbreitet, so die Forscher rund um Raghu Kalluri von der Harvard Medical School in Boston. Durch die Chemotherapie ist der Schutzwall aus Perizyten jedoch nicht mehr dicht. Krebszellen können sich nun vom Tumor lösen, durch den Körper wandern und nach neuen Orten für neue Tumoren (Metastasen) Ausschau halten.
Bestimmte Krebszellen schützen vor Ausbreitung des Krebses
Auch bei menschlichen Brustkrebspatientinnen konnte der schützende Effekt der Perizyten gezeigt werden. Denn Gewebeproben ergaben, dass grosse Tumoren weniger Metastasen bildeten, wenn sie über viele Perizyten verfügen, während kleine Tumoren, die nur wenige Perizyten haben, stärker metastasierten. Die Zahl der Perizyten könne somit auch ein Marker für die Überlebenschancen eines Patienten sein. Je mehr Perizyten vorhanden seien, umso bessere Überlebenschancen hat man, erklärt Kalluri.
Um nun zu verhindern, dass die Krebszellen aufgrund eines Perizytenmangels auf Wanderschaft gehen, setzte man spezielle Mittel ein, die genau das schaffen. Sie sorgten bei den betreffenden Mäusen dafür, dass die Krebszellen schön an Ort und Stelle blieben. Ein erster Schritt in Richtung einer Lösung ist somit getan.
Je mehr Entzündung, desto höher die Gefahr der Metastasierung
Krebs geht mit chronischen Entzündungsprozessen einher, was man an den typischen Entzündungsmarkern feststellen kann (CRP, Zytokine (z. B. Interleukin-6) etc.) – so die The-Oncologist-Septemberausgabe 2013. Viele Krebssymptome sind auch in der Hauptsache die Folgen der chronischen Entzündungen und nicht des Tumors an sich, z. B. Schmerz, Müdigkeit, Energiemangel, Schwäche, Appetitlosigkeit etc. Würde man also die Entzündungsprozesse lindern oder stoppen können, ginge es den Patienten bedeutend besser.
Stattdessen verordnet man eine Chemotherapie, die nun die bestehenden Entzündungen tüchtig anfacht und verstärkt, wie im Juni 2014 im Magazin Onco Targets and Therapy zu lesen war. Nun sorgen die chemotherapiebedingten Entzündungen aber nicht nur dafür, dass die Symptomatik stärker wird. Sie erleichtern auch die Metastasierung des Krebses. Vier verschiedene Chemotherapeutika hatten sich die Forscher der Michigan State University vorgenommen und deren Entzündungspotential untersucht: Cisplatin, Paclitaxel, 5-Fluorouracil und Doxorubicin.
Vier Chemotherapeutika
Cisplatin beispielsweise – eines der als am wirksamsten geltenden und entsprechend häufig eingesetzten Krebsmedikamente – kann laut zahlreicher Studien oxidativen Stress und Entzündungen hervorrufen, wodurch insbesondere die Nieren geschädigt werden. Gab man den Patienten (Ratten) pflanzliche Wirkstoffe, wie Rutin oder Luteolin sanken die Entzündungsmarker signifikant.
Paclitaxel wird ebenfalls häufig eingesetzt und löst gleich über mehrere Mechanismen Entzündungsprozesse aus. Gleichzeitig erhöht es die Expression (Aktivität) von Genen, die für die Metastasierung und Ausbreitung des Krebses wichtig sind.
5-Fluorouracil (5-FU) wird bei Darm- oder Brustkrebs, aber auch bei vielen anderen Krebsarten eingesetzt. Allerdings werden die Tumoren gern resistent gegen das Mittel. Es schadet ausserdem dem Darm und führt dort zu Darmschleimhautentzündungen. Zahlreiche Entzündungsmarker schnellen nach 5-FU-Gabe in die Höhe. Die Gabe von Emu-Öl, ein Fett mit stark entzündungshemmendem Effekt konnte die 5-FU-bedingte Entzündung offenbar teilweise unterdrücken. Etliche Berichte gaben ferner an, dass die Behandlung mit 5-FU jene Marker aktiviere, die eine Metastasierung anzeigen.
Doxorubicin wirkt sich insbesondere auf das Herz toxisch aus, was seinen Einsatz beträchtlich einschränkt. Auch dieses Mittel führt zu zahlreichen Entzündungsprozessen und erhöht verschiedene Entzündungsmarker, was nun wiederum die Chance für einsetzende Metastasierungen erhöhen könnte.
Chemotherapie bedacht einsetzen, um Metastasenbildung zu vermeiden
Bei einer Krebstherapie ist es somit wichtig, genau abzuwägen, wann welche Massnahme zum Einsatz kommen kann. In jedem Fall sollten mehrere Meinungen von unterschiedlichen Onkologen eingeholt werden. Denken Sie ausserdem daran, nach entzündungshemmenden Massnahmen zu fragen, um die mit der Chemotherapie einhergehenden Entzündungen lindern zu können.
Wenn Ihr Onkologe keinen Rat weiss, wenden Sie sich an einen ganzheitlich tätigen Arzt oder Heilpraktiker für Onkologie. Dieser kann Ihnen auch wichtige Informationen zu möglichen Alternativen oder begleitenden naturheilkundlichen Therapien geben.
Und wenn der erste Arzt Sie nicht unterstützen möchte, bleiben Sie hartnäckig. Suchen Sie einen zweiten, dritten oder auch einen vierten Arzt auf. Lesen Sie Käthes Geschichte über ihre Selbstheilung vom Hodgkin Lymphom. Nie gab sie auf, auch wenn sie von Seiten der Ärzte so gut wie keine Unterstützung erhielt – weder bei der Diagnose noch bei der Suche nach einer passenden Therapie. Nach ihrer ersten Chemotherapie wurde sie als geheilt entlassen. Doch der Krebs kehrte mit aller Macht zurück. Jetzt wollte Käthe keine Chemotherapie mehr. Stattdessen heilte sie sich selbst. Natürlich bedeutet dieses Beispiel nicht, dass Sie genau wie Käthe vorgehen müssten. Ihre Geschichte soll nur zeigen, wie hartnäckig man bleiben muss, wenn man für sich selbst die beste Lösung finden möchte.
Eines können Sie jedoch auch ohne ärztlichen Rat umsetzen: sich gesund ernähren und gesund leben! Wählen Sie dabei eine vitalstoff- und antioxidantienreiche, naturbelassene, basenüberschüssige, vollwertige und entzündungshemmende Ernährungsform, wie wir sie hier beschrieben haben: Gesunde Ernährung – Die 25 Regeln und hier: Vegane Ernährung und Krebs
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