CDU-Spitze sieht noch keine Corona-Trendwende: Warnung vor falschen Signalen
Coronavirus-Ausbruch in Deutschland: 456 Menschen sind bereits gestorben, 58.654 sind mit dem Coronavirus infiziert. Weltweit wurden bereits mehr als 500.000 Fälle registriert. Mittlerweile verzeichnen die USA mit über 115.500 Fällen die meisten Corona-Fälle weltweit. Alle Informationen zur Corona-Krise finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
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CDU-Präsidium warnt: Jetzt nicht über Beendigung von Corona-Maßnahmen diskutieren
Topmeldung (11.51 Uhr): Die Mitglieder des CDU-Präsidiums waren sich in der heutigen – digitalen – Sitzung einig: Im Kampf gegen die Corona-Krise sei die Trendwende noch nicht erreicht. Erst, wenn die Verdopplungszeit der Infizierten bei zehn Tagen liege, sei eine wichtige Etappe der Entspannung erreicht. Ein ähnliches Signal hatte Bundeskanzerlin Angela Merkel (CDU) am Wochenende in ihrem Audio-Podcast gesetzt. Nach Informationen von FOCUS Online warnten mehrere Mitglieder der Runde davor, schon jetzt konkret über die Beendigung der Maßnahmen zu diskutieren und den Eindruck zu erwecken, sie stehe unmittelbar bevor. Die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer sagte, Corona habe „Deutschland und ganz Europa fest im Griff“.
Die Präsidiumsmitglieder erfuhren, dass weitere Gespräche mit dem Bundesinnenministerium geplant sind, um Regeln zu finden, damit dringend benötigte Arbeitskräfte aus dem Ausland wie Erntehelfer und Pflegekräfte in Deutschland arbeiten können. Auf der Website „daslandhilft“ hätten sich binnen kürzester Zeit 36.000 Menschen gemeldet, die aktiv sein wollen.
Berliner Corona-Klinik offenbar kurz vor Fertigstellung
Topmeldung (10.51 Uhr): Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rechnet mit der Eröffnung der neu errichteten Corona-Klinik für bis zu tausend Patienten im April oder Mai. Die Vorbereitungen liefen "ganz gut", sagte Kalayci am Sonntagabend im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Sie denke, "dass wir April, Mai dann auch starten können". Kalayci wies darauf hin, dass die Lage in der Hauptstadt derzeit "noch bewältigbar" sei.
Das Behandlungszentrum für Corona-Patienten soll in einer Messehalle entstehen und im Fall eines Engpasses genutzt werden. Für den Betrieb werden nach Angaben von Projektkoordinator Albrecht Broemme bis zu 800 Mitarbeiter benötigt. In Berlin gab es mit Stand vom Montagmorgen 2462 bestätigte Infizierte und elf Tote.
Ich brauche Hilfe Ich möchte helfen
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
Baden-Württemberg: 11.536 (128 Todesfälle)
Bayern: 13.263 (110 Todesfälle)
Berlin: 2462 (11 Todesfälle)
Brandenburg: 833 (4 Todesfälle)
Bremen: 290 (2 Todesfälle)
Hamburg: 2078 (4 Todesfälle)
Hessen: 2943 (11 Todesfälle)
Mecklenburg-Vorpommern: 356 (1 Todesfall)
Niedersachsen: 3783 (27 Todesfälle)
Nordrhein-Westfalen: 13.630 (110 Todesfälle)
Rheinland-Pfalz: 2545 (18 Todesfälle)
Saarland: 726 (7 Todesfälle)
Sachsen: 1816 (10 Todesfälle)
Sachsen-Anhalt: 650 (2 Todesfälle)
Schleswig-Holstein: 1007 (6 Todesfälle)
Thüringen: 736 (5 Todesfälle)
Gesamt: Stand 29.03., 20.20 Uhr: 58.654 (456 Todesfälle)
Stand vom Vortag: 28.03., 19.15 Uhr: 54.212 (397 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Gesundheitssystem kollabiert Mitte April, wenn wir die Vorgaben nicht beherzigen
Mehr Informationen im News-Ticker:
Zu wenig Schutzkleidung und Atemmasken: Marburger Bund fordert Produktion in Deutschland
10.37 Uhr: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund sieht Deutschland in der Corona-Krise noch deutlich entfernt von Zuständen wie in Italien oder Spanien. «Wir haben zurzeit noch Intensivkapazitäten und auch reichlich Kapazitäten auf den Normalstationen», sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem Sender SWR2. Wenn die Zahlen jedoch unvermindert weiter ansteigen sollten, dann seien auch die Kapazitäten in Deutschland irgendwann ausgeschöpft.
Probleme sieht Johna derzeit vor allem bei Schutzkleidung. «Wir sehen dieses Problem der knappen Schutzkleidung, der knappen Atemmasken jetzt seit vier Wochen auf uns zukommen.» Man habe sich darauf verlassen, dass man reichlich beliefert werde. «Leider hat das aber bisher nicht stattgefunden. Es sind sehr viele Tropfen auf den heißen Stein passiert.» Die einzige Lösung sei, dass die Schutzkleidung in Deutschland produziert werde.
40 Menschen in Altenheim bei Oldenburg infiziert
9.26 Uhr: Nach dem Tod von 15 Menschen mit Coronavirus-Infektion in einem Alten- und Pflegeheim in Wolfsburg kämpft ein weiteres niedersächsisches Pflegeheim mit Infektionen. Tests hätten bestätigt, dass 23 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 17 Mitarbeiter eines Altenheims in Wildeshausen im Landkreis Oldenburg mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert seien, teilte der Landkreis mit. Das Gesundheitsamt habe alle 51 Bewohner und 44 Mitarbeiter getestet, nachdem ein 89-Jähriger mit schweren Vorerkrankungen und Coronavirus-Infektion gestorben sei. Bei allen Erkrankten in der Seniorenresidenz seien bislang milde Verläufe festgestellt worden.
Das Ausmaß der Erkrankungen deute darauf hin, dass das Virus nicht erst vor kurzem in das Heim eingeschleppt worden sei, teilte der Landkreis mit. Die infizierten Bewohner bleiben den Angaben zufolge für zwei Wochen in ihren Zimmern und werden von ebenfalls positiv getesteten Mitarbeitern versorgt – strikt getrennt von negativ getesteten Bewohnern, die in Einzelzimmern untergebracht seien und von negativ getesteten Mitarbeitern versorgt würden. Das Gesundheitsamt ermittele die Kontaktpersonen der Infizierten.
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Ärzte und Pfleger verpflichten, Geräte sicherstellen – NRW plant Epidemie-Gesetz
06.21 Uhr: Als Reaktion auf die aktuelle Corona-Pandemie und als Vorbereitung für weitere Krankheitswellen plant die Landesregierung Nordrhein-Westfalens ein außergewöhnliches Gesetz. In dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird unter anderem das Verpflichten von Ärzten thematisiert. Außerdem sollen die Behörden berechtigt werden, medizinisches Material sicherzustellen. An Haupt- und Realschulen könnten die Abschlussprüfungen dieses Jahr laut dem Gesetzentwurf ausfallen.
Das geplante Gesetz bezieht sich auf die aktuelle Corona-Krise, aber auch eventuell folgende Epidemien. In einem solchen Fall soll es den Behörden unter anderem erlaubt sein, Krankenhäuser zur Schaffung von Behandlungskapazitäten zu zwingen. Das Gesetz würde die Behörden zudem berechtigen, medizinisches Material und Geräte bei Firmen sicherzustellen – und zu einem normalen Preis abzukaufen. Ärzte, Pfleger und Rettungskräfte könnte man verpflichten, mit gegen die Epidemie zu kämpfen – sollte es einen erheblichen Mangel an Personal geben.
Das Kabinett hat den Entwurf des Gesetzes am Samstag beschlossen, ein 47-seitiges Schreiben samt Begründung ging sofort an die Fraktionen. Nach dpa-Informationen will Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch den Landtag über die geplanten Maßnahmen unterrichten. Das Gesetz könnte im beschleunigten Verfahren verabschiedet werden. Mehrere Medien hatten über den Gesetzentwurf berichtet.
Trump befürchtet 100.000 Corona-Todesopfer in den USA
Montag, 30. März, 06.19 Uhr: US-Präsident Donald Trump befürchtet, dass die Coronavirus-Krise in den USA 100.000 Menschen das Leben kosten könnte. Wenn es gelinge, die Todeszahl durch die getroffenen Eindämmungsmaßnahmen auf 100.000 zu begrenzen, "dann haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht", sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. "Das ist eine furchtbare Zahl." Trump verwies auf eine am 16. März veröffentlichte Studie des Imperial College in London, die von 2,2 Millionen in den USA ausgeht – allerdings ohne Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Der Präsident begründete damit die Verlängerung der Schutzmaßnahmen seiner Regierung. dpa/Patrick Semansky/AP/dpa Trump kündigt an, dass bis zum 30. März geltende Richtlinien zur sozialen Distanzierung bis zum 30. April gelten sollen.
Trump kündigte am Sonntag an, dass bis zum 30. März geltende Richtlinien zur sozialen Distanzierung bis zum 30. April gelten sollten. Trump hatte kürzlich noch den Willen geäußert, in den USA zum Ostersonntag am 12. April in den Normalbetrieb zurückzukehren. Am Sonntag sagte er: "Wir können erwarten, dass wir bis zum 1. Juni auf dem Weg der Besserung sein werden."
Ukraine: Heimkehrer fliehen vor Zwangsquarantäne aus Terminal
23.31 Uhr: Weil sie wohl nicht in Zwangsquarantäne wollten, sind in der Ukraine Passagiere aus einem Flughafenterminal der Hauptstadt Kiew geflohen. Die aus Thailand mit einem Sonderflug auf dem Fluhafen Kiew-Boryspil eingetroffenen Ukrainer sollten für zwei Wochen in Hotels – und das auch noch selbst zahlen, wie örtliche Medien am Sonntag berichteten. Über den Verbleib der Menschen war zunächst nichts bekannt. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor eine zwangsweise Beobachtung aller Heimkehrer angekündigt.
Damit soll die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Kiew hat bereits seit knapp zwei Wochen die Grenzen für Ausländer geschlossen und alle regulären Verbindungen per Flugzeug und Bahn eingestellt. Die Regierung wurde jedoch wegen fehlender Quarantänemaßnahmen für Heimkehrer kritisiert. Alle, die seit Samstag einreisen, müssen nun in eine zweiwöchige Quarantäne.
In den vergangenen zwei Wochen kehrten mehrere Zehntausend Ukrainer vor allem aus Hochrisikogebieten wie Italien, Spanien und Deutschland zurück. In dem osteuropäischen Land sind nach offiziellen Angaben bisher 475 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Zehn Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19.
New York baut erstes behelfsmäßiges Corona-Krankenhaus
22.35 Uhr: In New York wird das erste behelfsmäßige Krankenhaus im Central Park aufgebaut. Wie Bilder zeigen, bauen Hilfskräfte derzeit in der Nähe des Mount Sinai Krankenhauses mehrere große Zelte auf, um das Krankenhaus zu entlasten. dpa In New York wird das erste behelfsmäßige Krankenhaus im Central Park, in der Nähe vom Mount Sinai Krankenhaus, aufgebaut
In den USA sind der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore zufolge mittlerweile mehr als 125.000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. 56 Prozent aller neuen Infektionen würden in New York festgestellt, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, am Sonntag dem TV-Sender CNN.
Fauci hält es für möglich, dass zwischen 100.000 und 200.000 Menschen sterben könnten, und rechnet mit Millionen Corona-Fällen in den USA.
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