Bundesweite Inzidenz jetzt bei 95,6 – knapp 5000 mehr neue Fälle als in Vorwoche
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Laut RKI-Chef Wieler befinden wir uns bereits in der dritten Welle. FDP-Vize Wolfgang Kubicki kritisiert unterdessen das deutsche Corona-Management. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 19. März
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Haseloff will Unterkünfte in Sachsen-Anhalt zu Ostern öffnen
07.43 Uhr: Sachsen-Anhalt will seinen Bürgern zu Ostern Urlaub im eigenen Bundesland ermöglichen. Die Einwohner Sachsen-Anhalts sollten innerhalb des Bundeslandes sowohl reisen als auch Unterkünfte buchen können, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der "Bild-Zeitung (Freitagsausgabe). "Ich kann doch niemandem erklären, warum der gleiche Hausstand, der ohnehin zusammen wohnt, sich nicht mit den Kindern ins Auto setzen und in eine Ferienwohnung im eigenen Bundesland fahren darf", sagte Haseloff zur Begründung.
Der CDU-Politiker warnte davor, die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung durch nicht nachvollziehbare Regeln zu verspielen. "Wenn wir Regeln machen, die keiner versteht und viele ignorieren, erreichen wir auch nichts", sagte Haseloff. Neben Ferienwohnungen will Haseloff den Einwohnern seines Bundeslandes der "Bild"-Zeitung zufolge auch das Reisen in Wohnmobilen erlauben.
Am Montag beraten die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Fortführung der Corona-Maßnahmen und die Möglichkeit weiterer Lockerungen. Aus den Ländern kamen trotz steigender Infektionszahlen zuletzt Rufe nach weiteren Öffnungsschritten, die durch strenge Schutzkonzepte abgesichert werden sollten.
7-Tage-Inzidenz laut RKI jetzt fast bei 100 – Zahl der Neuinfektionen stark gestiegen
06.19 Uhr: Erneut ist die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner stark angestiegen: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bundesweit bei 95,6. Am Donnerstag hatte sie noch bei 90, am Mittwoch bei 86,2 gelegen. Außerdem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland binnen eines Tages 17.482 Corona-Neuinfektionen – das sind etwa 5000 mehr als vor genau einer Woche. dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 226 weitere Todesfälle registriert. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 12 834 Neuinfektionen und 252 neue Todesfälle verzeichnet.
Vor vier Wochen, am 19. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 56,8 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stieg sie jedoch wieder an, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.629.750 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.401.700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 74.358.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 1,12 (Vortag 1,06). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 112 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Biontech-Gründer werden heute mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Freitag, 19. März, 06.03 Uhr: Für ihre Verdienste bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie erhalten die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin am Freitag (11.30 Uhr) das Bundesverdienstkreuz. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die beiden Wissenschaftler und Unternehmer mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auszeichnen. Dabei handelt es sich um eine hohe Stufe des Bundesverdienstkreuzes. dpa/Biontech/dpa Die Gründer des Corona-Impfstoff-Herstellers Biontech, Ugur Sahin (r) und seine Frau Özlem Türeci,.
Die beiden Forscher und Unternehmensgründer verbänden medizinische Grundlagenforschung mit deren Übersetzung in eine praktische Nutzung, teilte das Bundespräsidialamt mit. "Dank ihrer weltweit anerkannten Kompetenz im Bereich der mRNA-Technologien und ihres unermüdlichen Einsatzes gelang ihnen innerhalb kürzester Zeit die Entwicklung und Zulassung eines Impfstoffes gegen Covid-19. Sie leisteten damit einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie."
Corona-Zahlen am Donnerstag: 17.912 Neuinfektionen, 253 Todesfälle
20.46 Uhr: Die Bundesländer haben am Donnerstag binnen 24 Stunden 17.912 Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie aus einer Auswertung von FOCUS Online hervorgeht. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen um fast 4000 höher als am Donnerstag der Vorwoche, als die Länder 13.928 Neuinfektionen gemeldet hatten. Insgesamt liegt die Zahl der laborbestätigten Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie damit bei 2.619.548. Der klar ansteigende Trend bei den Neuinfektionen setzt sich damit fort.
Zudem wurden aus den Ländern innerhalb eines Tages 253 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet und damit weniger als vor einer Woche. Vergangenen Donnerstag meldeten die Länder noch 310 Todesfälle – 57 mehr als heute. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten erhöhte sich am Donnerstag nach Angaben des DIVI-Intensivregisters im Vergleich zum Vortag um 36 auf 2895 Patienten.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg 338.990 (+1999), 8509 Todesfälle (+32)
- Bayern 465.296 (+3037), 12.908 Todesfälle (+23)
- Berlin 137.038 (+629), 2967 Todesfälle (+11)
- Brandenburg 81.353 (+489), 3207 Todesfälle (+15)
- Bremen 19.419 (+148), 391 Todesfälle (+5)
- Hamburg 56.266 (+389), 1337 Todesfälle (+0)
- Hessen 201.865 (+1554), 6108 Todesfälle (+14)
- Mecklenburg-Vorpommern 27.483 (+196), 823 Todesfälle (+6)
- Niedersachsen 179.989 (+1613), 4670 Todesfälle (+24)
- Nordrhein-Westfalen 567.940 (+4142), 13.803 Todesfälle (+42)
- Rheinland-Pfalz 108.670 (+595), 3243 Todesfälle (+12)
- Saarland 30.495 (+109), 927 Todesfälle (+0)
- Sachsen 206.715 (+1307), 8177 Todesfälle (+14)
- Sachsen-Anhalt 66.873 (+593), 2648 Todesfälle (+7)
- Schleswig-Holstein 46.383 (+289), 1399 Todesfälle (+5)
- Thüringen 84.863 (+916), 3150 Todesfälle (+24)
Gesamtstand (18.03.2021, 20.30 Uhr): 2.619.548 (+17.912), 74.267 (+253)
Vortag (17.03.2021, 20.30 Uhr): 2.601.636 (+14.713), 74.014 (+251)
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.392.600 (+9000). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 152.681.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,12 (Vortag: 1,06)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2859 (+8)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1.572 (- 32)
NRW gibt offizielle Erlaubnis: Kreis Düren darf Schulunterricht vor Ort wieder einschränken
20.11 Uhr: Die nordrhein-westfälische Landesregierung erlaubt erstmals in der dritten Corona-Welle einem Kreis, den Präsenzunterricht in den Schulen wieder einzuschränken. Im Kreis Düren kehren die weiterführenden Schulen mit Ausnahme der Abschlussklassen in der kommenden Woche zum Distanzunterricht zurück, teilten der Kreis und die Staatskanzlei am Donnerstagabend mit. Die Landesregierung habe einen entsprechenden Antrag des Kreises genehmigt.
Inzidenz nahe 300: Kreis in Baden-Württemberg erlässt tagsüber geltende Ausgangsbeschränkung
19.58 Uhr: Der Corona-Hotspot Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von annähernd 300 wird eine tagsüber geltende Ausgangsbeschränkung erlassen. "Der Schutz der Bevölkerung hat oberste Priorität, von daher müssen wir die Kontaktbeschränkungen noch einmal verschärfen und die Ausgangssperre tagsüber erlassen", teilte Landrat Gerhard Bauer am Donnerstagabend mit. Die Regelung solle ab Samstag in Kraft treten.
Das Verlassen der Wohnung sei dann nur noch aus triftigem Grund – wie etwa zum Einkaufen, dem Weg zur Arbeit oder Bewegung an der frischen Luft – erlaubt. Zu den genauen Uhrzeiten, zu dem die Regelung greifen sollte, machte der Landkreis zunächst keine Angaben.
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche betrug im Kreis Schwäbisch Hall am Donnerstag (Stand: 16.00 Uhr) 292,7. Das ist der mit Abstand höchste Wert im Südwesten.
Ministerium: Nächste Öffnungsschritte in ganz Bayern auf Eis gelegt
17.55 Uhr: Angesichts wieder steigender Corona-Zahlen wird es in Bayern am kommenden Montag keine weiteren Öffnungsschritte geben: Theater, Kinos, Konzertsäle und die Außengastronomie müssen damit landesweit geschlossen bleiben. Bis auf Weiteres werde das Einvernehmen zu weiteren Öffnungsschritten nicht erteilt, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Neuer Rekord in Brasilien: 90.000 registriere Neuinfektionen in 24 Stunden
16:49 Uhr: Brasilien hat inmitten einer außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie einen neuen Tageshöchststand bei Neuinfektionen registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend (Ortszeit) 90 303 Covid-19-Infektionen in den vergangenen 24 Stunden. Der Höchstwert lag bislang bei 87 843 neuen Fällen am 7. Januar.
Insgesamt haben sich damit im größten Land in Lateinamerika 11 693 838 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 284 775 sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland. Diego Vara/REUTERS Corona-Pandemie: Brasilien fürchtet den Kontrollverlust
Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Nur in den USA sind die Zahlen noch höher. Laut der Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" (Fiocruz) erlebt Brasilien den "größten Gesundheits- und Krankenhauskollaps der Geschichte". Demnach ist die Auslastung der öffentlichen Intensivbetten für Covid-19-Patienten in 24 von 26 Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt Brasília 80 Prozent oder mehr.
Präsident Jair Bolsonaro, der das Coronavirus von Anfang an verharmlost hatte, zieht mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel. Am Montag kündigte der Rechtspopulist einen neuen Gesundheitsminister an – es ist der vierte in der Pandemie. Kommentatoren wie Gerson Camarotti zufolge war das Hauptziel Bolsonaros, sich selbst von Abnutzungserscheinungen in der Pandemie zu distanzieren. Nach einer Umfrage des Instituts "Datafolha" bezeichneten zuletzt 54 Prozent der Befragten das Corona-Management Bolsonaros als schlecht oder sehr schlecht.
Bericht: Grundschulen in BaWü führen Maskenpflicht ein
15.37 Uhr: An den Grundschulen in Baden-Württemberg soll ab der kommenden Woche eine Maskenpflicht gelten. Das berichtet der "SWR" und beruft sich auf Regierungskreise. In den Klassenstufen 5 und 6 soll zudem Wechselunterricht möglich werden, um die Hygiene-Mindestabstände zwischen den Schülerinnen und Schülern sicherzustellen.
Dis Diskussion um eine Maskenpflicht für Grundschüler hatte zuletzt an Brisanz gewonnen, da unter anderem die Schulleitervereinigung "die blauen OP-Masken" als verpflichtend für Grundschüler ansah und eine Pflicht forderte. dpa/Gregor Fischer/dpa Schülerinnen und Schüler tragen Maske im Unterricht.
Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sprach sich bislang gegen eine Maskenpflicht für Grundschulkinder aus und begründet das mit medizinischen Studien, die auf eine geringere Ansteckungsgefahr hinwiesen. Virologen seien der Einschätzung, dass Kinder im Alter bis zehn oder zwölf Jahren keine Treiber der Pandemie seien, so Eisenmann.
Nach Corona-Ausbruch in Kindergarten: 7-Tage-Inzidenz in Schrozberg steigt auf über 1000
12.54 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Kindergarten in Schrozberg (Landkreis Schwäbisch Hall) ist die kleine Gemeinde zu einem der bundesweit am stärksten belasteten Hotspots geworden. Die Sieben-Tage-Inzidenz schoss innerhalb weniger Tage auf einen vergleichbar astronomischen Wert von 1065,5 Fälle (Stand Mittwoch) pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 62 Neuinfektionen in der 5800 Einwohner-Kommune registriert, wie der Landkreis mitteilte. dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.
In dem mittlerweile geschlossenen Kindergarten mit rund 60 Kindern waren Anfang der vergangenen Woche reihenweise Erzieherinnen erkrankt. Weitere Großausbrüche sind nach Angaben der Schrozberger Verwaltung nicht bekannt.
Auch Crailsheim (Landkreis Schwäbisch Hall) bleibt weiter stark belastet: Dort wurde die Inzidenz am Mittwochabend mit 521,2 angegeben, allerdings ist Crailsheim auch deutlich größer als Schrozberg. In der Stadt hatten Ausbrüche in Kindergärten und einer Unterkunft für Flüchtlinge sowie in mehreren Betrieben für den deutlichen Anstieg gesorgt. Der Landkreis Schwäbisch Hall gehört mit einer Inzidenz von 270,9 zu den Hotspot-Regionen in Deutschland.
Polizei hebt in Halle illegale Corona-Glücksspielhalle aus
12.30 Uhr: In Sachsen-Anhalt hat die Polizei am Mittwochabend eine illegale Corona-Spielhölle ausgehoben. Das berichtet die „Bild“. Demnach hätten die vermummten Spezialkräfte die Glücksspielhalle gegen 20 Uhr gewaltsam geöffnet. Acht Gäste hätten dort an 15 Spielautomaten gezockt. Bei dem Einsatz seien auch Drogen sichergestellt worden, bestätigte eine Sprecherin dem Blatt.
Nun ermittelt die Polizei gegen den Chef der illegalen Corona-Spielhölle. Da der 51-Jährige seine Spielhalle nicht angemeldet hat, führe er auch keine Umsatz- und Vergnügungssteuer ab, so der Bericht. Zusätzlich droht ihm eine Strafe wegen Verstoßes gegen die Corona-Maßnahmen. Auch die acht Gäste werden sich wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung verantworten müssen.
Bundesweite 7-Tage-Inzidenz laut RKI bei 90 – deutlich mehr Neuinfektionen als in der Vorwoche
10.36 Uhr: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner hat erneut einen großen Sprung nach oben gemacht: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag bundesweit bei 90 – und damit erneut deutlich höher als am Vortag (86,2). Vor einer Woche (11.03.) hatte sie noch bei 69,1 gelegen. Einen Wert von 90 hatte es zuletzt am 2. Februar gegeben. Danach war die Inzidenz noch einige Zeit gesunken, ein Tiefstand wurde mit 56,8 am 19. Februar erreicht. Seither geht es mit dem Wert wieder merklich aufwärts.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 17.504 Corona-Neuinfektionen – gut 3000 mehr als am Donnerstag der Vorwoche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 272 weitere Todesfälle verzeichnet. Das Infektionsgeschehen schlägt sich stets verzögert in den Todeszahlen nieder, weil zwischen Nachweis der Infektion und dem Tod häufig mehrere Wochen liegen. Die Daten geben den Stand von 09.40 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 14.356 Neuinfektionen und 321 neue Todesfälle verzeichnet. dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpabild Ein Abstrichstäbchen wird in einer ambulanten Corona-Test-Einrichtung gehalten.
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.612.268 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 74 132.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 1,06 (Vortag 1,06). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Ministerpräsident Weil: "Müssen doch nicht sehenden Auges weitere Risiken eingehen"
10.25 Uhr: Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) hat die Bundesregierung für ihre Entscheidung zur Lockerung der Corona-Risikoeinschätzung für Mallorca scharf kritisiert. "Wir haben durch die Virusmutationen eine richtig schwierige Situation. Da müssen wir doch nicht sehenden Auges weitere Risiken eingehen", sagte Weil der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Donnerstag. Er könne Bürger nur auffordern, auf Osterurlaub lieber zu verzichten.
Lockerungen für die Tourismusbranche in Niedersachsen hält Weil derzeit für unmöglich. "Da kann ich nach jetzigem Stand niemandem Hoffnungen machen", betonte der Ministerpräsident. Derzeit gehe die Corona-Infektionskurve "deutschlandweit spürbar nach oben".
Auch mit der Entwicklung in Niedersachsen sei die Landesregierung "überhaupt nicht zufrieden", ergänzte Weil. Derzeit sei insgesamt nicht mit weiteren Öffnungsschritten zu rechnen. Er habe gehofft, ab Ostern allmählich zur Normalität zurückkehren zu können. Nun sei die Lage allerdings eine völlig andere. Es gehe darum, "einer dritten Welle die Wucht zu nehmen", sagte Weil mit Blick auf den nächsten Gipfel von Bund und Ländern zur Coronakrise am Montag.
- Hier finden Sie die aktuellen Beschlüsse nach der Bund-Länder-Konferenz im Überblick
- Der Covid-Rechner: Mit diesem Tool berechnen Sie schnell und einfach Ihr Corona-Ansteckungsrisiko
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg 336.991 (+2128), 8477 Todesfälle (+22)
- Bayern 462.259 (+2339), 12.866 Todesfälle (+19)
- Berlin 136.409 (+630), 2956 Todesfälle (+9)
- Brandenburg 80.864 (+514), 3192 Todesfälle (+20)
- Bremen 19.271 (+139), 386 Todesfälle (+3)
- Hamburg 55.877 (+393), 1337 Todesfälle (+5)
- Hessen 200.311 (+1174), 6094 Todesfälle (+35)
- Mecklenburg-Vorpommern 27.291 (+212), 817 Todesfälle (+1)
- Niedersachsen 178.376 (+1120), 4646 Todesfälle (+26)
- Nordrhein-Westfalen 563.798 (+2809), 13.761 Todesfälle (+39)
- Rheinland-Pfalz 108.075 (+662), 3231 Todesfälle (+7)
- Saarland 30.386 (+113), 927 Todesfälle (+0)
- Sachsen 205.408 (+989), 8163 Todesfälle (+18)
- Sachsen-Anhalt 66.279 (+474), 2641 Todesfälle (+14)
- Schleswig-Holstein 46.094 (+338), 1394 Todesfälle (+2)
- Thüringen 83.947 (+679), 3126 Todesfälle (+31)
Gesamtstand (17.03.2021, 20.30 Uhr): 2.601.636 (+14.713), 74.014 (+251)
Vortag (16.03.2021, 21.38 Uhr): 2.586.942 (+8490), 73.790 (+274)
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.383.600 (+9400). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 144.022.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,06 (Vortag: 1,15)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2859 (+8)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1.572 (- 32)
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