Belgardt schlägt vor: Zusätzliche Abschläge für Versender
ZusätzlicheAbschläge für Versender zugunsten eines Fonds für pharmazeutischeDienstleistungen von Vor-Ort-Apotheken wären eine geeignete Alternative zu denjüngsten Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, meint Dr. ChristianBelgardt, Präsident der Apothekerkammer Berlin. Damit würden Boni nicht imdeutschen Recht verankert, aber den Versendern würde es wirtschaftlicherschwert, Boni an Patienten zu gewähren.
Dr.Christian Belgardt, Präsident der Apothekerkammer Berlin, geht in seinemEditorial zum aktuellen Rundschreiben der Kammer auf die jüngsten Vorschlägevon Bundesgesundheitsminister Spahn ein. Darin bekräftigt Belgardt, dass dieApotheker weitere Vergütungselemente für ihre Honorierung brauchen. „Der Fondswäre da ein erster wichtiger Schritt“, aber er reiche nicht als Ersatz fürverlorenen Umsatz und Ertrag. Zugleich beklagt Belgardt, dass der Minister nunBoni ausländischer Versender im deutschen Recht regeln will. Damit „adelt er denjahrelangen Rechtsbruch ‚Boni für Rx‘ durch ausländische Versender“, folgertBelgardt.
Gleichlange Spieße auf der Kostenseite
Stattdessenmacht Belgardt einen anderen Vorschlag, der im Einklang mit dem EuGH-Urteilstehe. Dazu erklärt er: „Wenn denn die Gleichpreisigkeit durch einvollständiges Verbot von Boni oder ein Verbot des Versandhandels fürRx-Arzneimittel rechtlich und politisch nach Willen und Meinung des Ministersnicht durchsetzbar ist, müssen gleich lange Spieße eben auf der Kostenseite hergestelltwerden.“ Dazu sollten abhängig vom Arzneimittelpreis 2,50, 5 oder 10 Euro alszusätzlicher Abschlag erhoben werden. Die Versender würden solche Beträgederzeit als Boni an die Patienten gewähren und könnten diese durch ihrebesseren Kostenstrukturen finanzieren.
Da die Versender vieleGemeinwohlpflichten nicht erbringen, würden sie Kosten sparen, aber diesrechtfertige zugleich einen Abschlag vom Preis, weil sie nur eineingeschränktes Leistungsangebot bieten. Die zusätzlichen Abschläge sollten zumKassenabschlag von 1,77 Euro hinzukommen. Im Gegensatz zu diesem sollten sieaber nicht an die Krankenkassen fließen, sondern in den Fonds, den Spahn fürdie Finanzierung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen der Vor-Ort-Apothekenvorgeschlagen hat.
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