ARZ Haan gründet Digitaltochter

Angesichts des anhaltenden Wettbewerbsdrucks imAbrechnungsmarkt und der bevorstehenden Einführung elektronischer Rezepte gehtdas ARZ Haan neue Wege: Anfang Januar hat das Rechenzentrum für Apotheker undsonstige Leistungserbringer eine neue Digitaltochter ins Leben gerufen. Mit ihrwill das Unternehmen neue Geschäftsfelder erschließen und Kunden gewinnen.

Das Geschäft mit der Abrechnung vonRezepten ist hart umkämpft. Zahlreiche Anbieter buhlen um Apotheker und sonstigeLeistungserbringer, um für diese die Rechnungsstellung gegenüber den gesetzlichenKrankenkassen für belieferte Rezepte zu übernehmen, die Abrechnung desHerstellerrabatts zu managen oder Abrechnungsgeld der Krankenkassen an dieApotheken zu überweisen.

Diesen Wettbewerb bekommt auch das ARZHaan, einer der führenden Anbieter in diesemGeschäft, zu spüren. Zwar ist das Unternehmen in den vergangenen Jahrenwirtschaftlich sehr erfolgreich gewesen, wie Philipp Siebelt, Sprecher desVorstands, gegenüber DAZ.online sagt. 2017 erreichte der Gewinn nach Steuernmit gut 6 Millionen Euro einen Rekordwert, 2018 dürfte dieser sogar nochetwas besser ausfallen, lässt der Manager durchblicken. Andererseits weist erdarauf hin, dass in den vergangenen Jahren zwar die Zahl der Kunden gestiegen sei,die Marge pro Kunde aber zurückgegangen sei. Siebelt: „Es ist kein Geheimnis,dass es in der Abrechnungsbranche einen deutlichen Margendruck gibt. Das giltinsbesondere in der Apothekenabrechnung.“

E-Rezept wird zu starken Veränderungen in der Branche führen

Dazu wird sich in den nächsten Jahrendie Einführung des elektronischen Rezeptes gesellen. Dabei, so Siebelt, werdees zu „starken Veränderungen“ in der Abrechnungsbranche kommen.

Um diese Entwicklung in einezukunftsträchtige und profitable Richtung zu lenken, hat das ARZ Haan am 1.Januar 2019 im Düsseldorfer Factory Campus eine neue Tochterfirma namens ARZ DigitalGmbH gegründet. Die beschäftigt aktuell fünf Mitarbeiter, die Geschäftsführung hatebenfalls Siebelt inne. Nach Angaben des Mutterunternehmens soll der neueSpross innerhalb der ARZ-Gruppe als „digitaler Impulsgeber“ fungieren und die „Weiterentwicklungdes Gesundheits- und Abrechnungsmarktes“ antreiben. Ziel der Gesellschaft seizum einen die konsequente Überführung des Kerngeschäfts der ARZ-Gruppe in diedigitale Welt und zum anderen der Aufbau neuer Geschäftsfelder.

Was das konkret bedeutet, erläutertSiebelt an einem Beispiel: So werde die Digitaltochter noch im ersten Quartal2019 eine Plattform im Bereich „besondere Versorgung“ beziehungsweise Selektivverträgeaufbauen. „Dabei geht es darum, Ärzte, Krankenkassen und die Industriebeziehungsweise Hersteller miteinander zu vernetzen. Ein Arzt soll dadurchbeispielsweise einfach und schnell erfahren, ob er eine besondere Leistung füreinen Patienten abrechnen kann, oder ob ein spezielles medizinisches Gerät oderTeil finanziert wird“, so Siebelt gegenüber DAZ.online.

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