1500 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche – Inzidenz steigt auf 56,4

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Neuinfektionen in Deutschland liegen am Montag bei 3668. Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 56,4. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 23. August

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Spahn will 50er-Inzidenz aus Gesetz streichen

09.14 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie die Messgröße eines Inzidenzwerts von 50 aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen. "Die 50er-Inzidenz im Gesetz, die hat ausgedient", sagte der CDU-Politiker am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Der Wert – nicht mehr als 50 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen – habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten.

Im Infektionsschutzgesetz sind bei bestimmten Zahlen von neuen Corona-Fällen besondere Maßnahmen vorgesehen. Einige Bundesländer sind von der Fokussierung auf die Inzidenz jedoch schon abgerückt. "Deswegen ist mein Vorschlag, jetzt auch diesen Maßstab, diese 50er Inzidenz, aus dem Gesetz zügig zu streichen», sagte der Minister. Darüber könnte der Bundestag noch vor der Wahl am 26. September entscheiden. «Der neue Parameter ist dann die Hospitalisierung", so Spahn. Damit ist die Zahl der Covid-19-Patienten gemeint, die im Krankenhaus liegen.

1500 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche – Inzidenz steigt auf 56,4

Montag, 23. August, 06.11 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 56,4 – am Vortag hatte der Wert 54,5 betragen, vor einer Woche 36,2. Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland wieder die 100er-Inzidenz gerissen – der Wert liegt dort nun bei 103,3.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3668 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.30 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2126 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden vier Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls vier Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.871.865 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.702.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.980.

Lauterbach schlägt Alarm wegen ansteigender Infektionszahlen: „NRW verliert die Kontrolle“ – dann fordert er 3G-Regel für Bahnfahrten

20.48 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach blickt sorgenvoll auf die steigenden Infektionszahlen im Bundesland Nordrhein-Westfalen: „NRW verliert die Kontrolle.“ In Leverkusen, dort wo Lauterbach seinen Bundestagswahlkreis hat, liege die Inzidenz schon bei 190. Der SPD-Politiker warnt: „Wenn wir bis zur Bundestagswahl so weitermachen, werden in den nächsten fünf Wochen zu viele Menschen schwer erkranken.” Um zu verhindern, dass es soweit komme, müsse man nun „überall wo möglich auch die 2-G-Regel anwenden.”

Die 2-G-Regel sieht vor, dass für ungeimpfte Getestete andere Regeln gelten als für Geimpfte und Genesene. Das bedeutet, dass ungeimpfte Menschen selbst mit negativem Testergebnis keinen Zugang zu Restaurants oder etwa Veranstaltungen bekommen. Bei den letzten Bund-Länder-Beratungen hatte sich die Regierung jedoch gegen diese Vorgehensweise entschieden. Mit einer 7-Tage-Inzidenz von aktuell 99 ist NRW das Bundesland mit der höchsten Inzidenz.

In einem weiteren Tweet sprach sich Lauterbach dann für die 3G-Regel bei Bahnfahrten aus. "Lange Bahnfahrten, z.B. im Abteil, können bei der Delta-Variante zur Ansteckung führen. So können ungeimpfte Infizierte sogar Geimpfte gefährden", schrieb er dazu. Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Ein Arzt macht einen Abstrich für einen Corona-Test.

RKI registriert 8092 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 51,6

Samstag, 21. August, 07.07 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen bei 51,6 – und damit erstmals seit Mai wieder über 50. Am Vortag hatte die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner noch bei 48,8 gelegen, vor einer Woche bei 32,7. Einen Wert von über 50 hatte die zur Einschätzung der Infektionslage wichtige Kennziffer zuletzt am 25. Mai (58,4) erreicht, der tiefste Wert des Sommers war Anfang Juli (4,9 am 3. und 6. Juli) gemeldet worden.

Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Ein Arzt macht einen Abstrich für einen Corona-Test.  

Nach Einschätzung des RKI hat in Deutschland die vierte Welle der Corona-Pandemie begonnen. Von Infektionen betroffen seien vor allem jüngere Menschen, hieß es im Wochenbericht des Instituts vom Donnerstag. Die Corona-Inzidenz werde trotz der Impfungen auch im Herbst und Winter ein wichtiger Wert zur Einschätzung der anstehenden Belegung von Intensivbetten bleiben, hatten Experten kürzlich erläutert. Ab 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sei wieder "eine erhebliche Belastung der Intensivstationen" mit mehr als 3000 Intensiv-Patienten zeitgleich zu erwarten, sofern die Impfquote nicht noch deutlich gesteigert werde, heißt es in der vergangene Woche vorgestellten Analyse.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 8092 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus den Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5644 Ansteckungen gelegen.

Tausende Corona-Infektionen bei EM-Finalrunde in London

19.06 Uhr: Bei der Finalrunde der Fußball-EM in London mit Zehntausenden Zuschauern und etlichen Fans rund um das Wembley-Stadion haben sich mehr als 3000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Zahlen der Gesundheitsbehörde Public Health England zu den beiden England-Spielen im Halbfinale und Finale am 7. und 11. Juli hervor, die diese am Freitag veröffentlichte. 2295 der Anwesenden in und um das Stadion sollen demnach zum Zeitpunkt der Spiele höchstwahrscheinlich infektiös gewesen sein. 3404 weitere Menschen sollen sich rund um diese Ereignisse infiziert haben.

Für den Zutritt zum Wembley-Stadion war eigentlich ein Corona-Test notwendig, allerdings mussten Besucher selbst angeben, dass dieser negativ ausgefallen war. Insbesondere beim Finalspiel von England gegen Italien hatten sich in Wembley chaotische Szenen abgespielt. Tausende waren ohne Ticket ins Stadion eingedrungen, außerdem gab es etliche gewaltsame Zusammenstöße.

Die britische Regierung war zuvor von Gesundheitsexperten kritisiert worden, auf dem Höhepunkt einer massiven Corona-Infektionswelle bei den Spielen auch auf Druck der Europäischen Fußball-Union 60.000 Zuschauer im Stadion zuzulassen. Nach der Veröffentlichung der Zahlen riefen die Verantwortlichen die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen und weiterhin aufzupassen. "Wir haben gezeigt, dass wir wieder große Sportevents und Kulturveranstaltungen auf sichere Weise abhalten können, aber es ist wichtig, dass Menschen in sehr vollen Umgebungen vorsichtig bleiben."

Wie viele Menschen sich tatsächlich im Stadion infizierten und wie viele bei Fan-Ansammlungen außerhalb, konnte das Sportministerium auf Nachfrage nicht sagen. Die Ereignisse hätten eine "signifikante Anzahl an ticketlosen Menschen in den Bereich des Wembley-Stadions angezogen, die wahrscheinlich zu dem Anstieg an Infektionen rund um das Event beigetragen haben", hieß es in der Mitteilung.

Griechische Urlaubsinseln werden Corona-Hochrisikogebiete

15.49 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Kreta und weitere griechische Urlaubsinseln ab Dienstag als Hochrisikogebiet ein. Nach Informationen von FOCUS Online gehören dazu auch die beliebten Ferienorte Kos, Mykonos, Naxos, Paros und Rhodos.

Getty Images/iStockphoto/Freeartist Die Insel Kreta ist bei Urlaubern besonders beliebt.

Bereits am Sonntag werden die Kanarischen Inseln und Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte.

Lauterbach sagt wachsende Zahl von Corona-Infektionen bei Geimpften voraus

9.04 Uhr: SPD Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht davon aus, dass die Zahl der Corona-Infektionen bei vollständig geimpften Menschen steigen wird. "Durchbruchinfektionen ereignen sich bei Personen, deren Corona-Impfung länger als sechs Monate zurückliegt", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. "Wir werden also vermutlich bald mehr Fälle sehen, sobald die Impfung bei etlichen Geimpften in Deutschland mehr als ein halbes Jahr zurückliegt."

Bei allen Impfstoffen gegen das Coronavirus steige das Risiko eines Impfdurchbruchs nach sechs Monaten an, führte der Mediziner aus. In der Regel sei die Erkrankung dann aber nicht so gefährlich wie bei Ungeimpften.

Besorgt zeigte sich Lauterbach über mögliche Langzeitfolgen: "Laut einer neuen Studie kommt es bei 19 Prozent der Menschen mit Impfdurchbrüchen zu einem Long-Covid-Problem." Zudem seien diejenigen, die sich nach einem Impfdurchbruch infizierten, genauso ansteckend wie Ungeimpfte, wenn auch nicht so lange.

Lauterbach lobte in diesem Zusammenhang die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Auffrischungsimpfungen bei besonders alten Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. "Denn es ist schlicht plausibel, dass die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung bei diesen Gruppen im Falle eines Impfdurchbruchs höher ist."

Neue Studien gingen zudem davon aus, dass die Wirkung der Impfstoffe wesentlich verlängert wird nach der dritten Injektion, der sogenannten Booster-Impfung, sagte Lauterbach. "Der Schutz wird nicht dauerhaft sein, aber doch deutlich länger als ein halbes Jahr."

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