Larissa Wasserthal im Interview: 8 Schritte für ein glücklicheres Leben
Heutzutage ist das Streben nach Perfektion, Einfluss, dem perfekten Körper oder den 100.000 Followern auf Instagram, das was eine Leistungsgesellschaft ausmacht.
Was viele dabei aber wirklich vergessen, sind die Dinge, die nachhaltig glücklich machen.
Die Dinge, die ein Gefühl von „Angekommensein“ und innerer Ruhe vermitteln.
Und wer hätte das gedacht: In der Regel sind das nicht die materiellen Anschaffungen oder der teure Luxus-Urlaub oder die perfekt inszenierten Highlights in den sozialen Netzwerken.
Das Streben nach Perfektion und Selbstoptimierung baut Druck auf. Das lässt zum ständigen Vergleichen hinreißen. Einem Vergleich, der hinkt und den viele oft verlieren.
Im Interview verrät Life-Coach und Happiness-Alchemista Larissa Wasserthal, wie sich diese negativen Verhaltensmuster mit acht einfachen Schritten dauerhaft durchbrechen lassen und man sofort in ein glücklicheres Leben starten kann.
Der Beginn vom Glücklichsein ist das Unglücklichsein
Larissa Wasserthal ist eine internationale Trainerin, Speakerin und Management-Coach. Ihr neustes Buch mit dem Titel „Denk dich unglücklich“ beschäftigt sich genau mit dem Gegenteil von Happiness.
Klingt erstmal skurril, aber sie ist davon überzeugt: „Glück ist es, zu wissen, was dich unglücklich macht“.
Oft spielt die eigene Wahrnehmung eine entscheidende Rolle. Man fokussiert sich eher auf die Dinge, die man noch nicht erreicht hat, noch nicht besitzt oder noch nicht kann.
Ein kleines Besipiel veranschaulicht das: Ein weißes Blatt nehmen und irgendwo einen kleinen schwarzen Punkt hinmalen. Was siehst du?
Den schwarzen Punkt? Dann helfen diese acht folgenden Punkte, die Aufmerksamkeit neu zu fokussieren.
1. Klarheit schaffen
Zunächst den Fokus auf die Aufmerksamkeit lenken und identifizieren: Wem oder was schenkst du deine Aufmerksamkeit und warum? Das ist der erste Schritt zu mehr Klarheit über die aktuelle Situation.
2. Bewertung
Das Buch „Denk dich unglücklich“ soll dabei helfen, die beschriebenen Muster bei sich selbst zu erkennen.
Larissa Wasserthal empfiehlt, auf einer Skala von 1 bis 10 für sich festzulegen, wie sehr das angesprochene Verhalten auf das eigene Leben und die eigenen Persönlichkeit zutritfft.
3. Nicht mehr vergleichen
Nicht mehr vergleichen! Klingt einfacher als es ist, da viele bereits in der Kindheit lernen sich zu vergleichen – mit anderen Kindern oder den Geschwistern.
Einmal in seinen Gedanken verankert, bleibt diese Tendenz bis ins Erwachsenenalter bestehen und ein großer Faktor auf dem Weg des Unglücklichseins.
Larissa Wasserthal empfiehlt ihren Klienten daher, sich nicht mehr mit anderen zu vergleichen, sondern ausschließlich mit sich selbst.
Es macht überhaupt keinen Sinn, das erste Kapitel des eigenen Buches mit Kapitel 18 eines anderen zu vergleichen.
4. Belohnen statt sanktionieren
Beim Vergleich mit sich selbst ist es außerdem wichtig, Ziele oder Vorhaben, die nicht erreicht wurden, nicht direkt hart zu sanktionieren.
Besser: Die Situation erstmal als gegeben hinnehmen und überlegen, ob es die Möglichkeit gibt, ab jetzt etwas daran zu ändern.
Heißt also: Druck raus, Haken machen und den Fokus weg von der Vergangenheit, an der nichts mehr geändert werden kann.
Lieber auf die Dinge fokussieren, die noch in deiner Hand liegen und an denen du aktiv arbeiten kannst.
5. Glücklichsein nicht in die Zukunft verschieben
Smarte Ziele setzen und sich auch für kleine Zwischenziele belohnen. Viele tendieren dazu, das Glücklichsein in die Zukunft zu verschieben: „Wenn ist erst 10 Kilo abgenommen habe, dann…“.
„Das ist Schwachsinn“, sagt die Happiness-Alchemista.
Denn mit dieser Suggestion betrügst du dich selbst. Denn auch wenn man das Ziel dann erreichen hat, ist man meistens nicht zufriedener, man wäre stattdessen gern noch glücklicher, wohlhabender, geliebter, dünner usw.
Dieser Drang der Selbstoptimierung in Kombination mit dem Vergleichen ist ein Fass ohne Boden.
6. Schwarz und Weiß ist nicht – Bunt lautet die Devise
Nicht mehr generalisieren, das führt zu Verzerrung! Stupides Schwarz-Weiß-Denken ist ab jetzt Teil der Vergangenheit, so kommst du raus aus der Opferrolle.
„Mache dir Gedanken über deine Gedanken und lenke die Aufmerksamkeit bewusst auf die positiven Dinge und Erfolge des Tages. Der Sucher sucht. Der Finder findet.“
7. Dankbarkeitstagebuch führen
Als wahre Wunderwaffe bezeichnet Wasserthal die Dankbarkeit, da du nicht dankbar und negativ zur gleichen Zeit sein kannst. Sie empfiehlt, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen, auch an Tagen, an denen du dich unglücklich fühlst.
Dabei solltest du versuchen, nicht nur an der Oberfläche zu kratzen, sondern hinterfragen, wofür du wirklich tief dankbar bist.
8. Sprich anders mit dir selbst
Streiche Phrasen wie „Ich versuche „oder „Ich muss“ aus deinem Wortschatz und ersetze sie durch aktive und positive Bekenntnisse wie „Ich werde“ oder „Ich darf“.
Wie lange dauert es, negative Glaubenssätze zu durchbrechen?
Das lässt sich so nicht pauschalisieren. Es kommt vor, dass sich innerhalb von wenigen Minuten die erste negativen Gedanken auflösen. Meist beginnt Wasserthal ihre Coachings mit der Frage: „Weißt du das oder glaubst du das?“
Schon diese simple Frage kann für unheimlich viel Klarheit sorgen.
Hinter den meisten tiefgriefenderen Problemen liegt mangelndes Selbstwertgefühl und fehlende Selbstliebe. Das erfordert ein fundiertes Arbeiten mit einem Experten – die Sympathie zu diesem ist dabei existenziell.
Aber letztendlich bist du die einzige Person, die dir geben kann, was du brauchst, denn: „Theoretisch kannst du praktisch alles!“
Stefanie Naumann
*Der Beitrag „Larissa Wasserthal im Interview: 8 Schritte für ein glücklicheres Leben“ wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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