Gummibärchen selber machen: Kalorienarm und vegan

Ja, das geht ganz einfach – Sie können die Gummibärchen sogar selber machen: Wer Kalorien einsparen und trotzdem nicht auf die leckere Süßigkeit verzichten will, kann in nur wenigen Minuten eine zuckerreduzierte Alternative kreieren.

Diese Zutaten sind dazu nötig:

  • 100 Gramm gefrorene Früchte ohne Zuckerzusatz
  • 3 EL Wasser
  • 6 gestrichene TL Agar-Agar als Geliermittel
  • 3 EL Zitronensaft
  • 2 EL Honig, Ahornsirup oder Reissirup
  • Bei Bedarf weitere Süßungsmittel

Außerdem brauchen Sie:

  • Pürierstab
  • Gummibärchen-Form aus Silikon (alternativ geht auch eine Eiswürfelform)
  • Pipette zum Dosieren (je nach Größe der Form)

In 5 einfachen Schritten zum Gummibärchen

Bei Farbe und Geschmack kann nach Herzenslust variiert werden. Statt gefrorener Früchte eignet sich zum Beispiel auch Saft, Cola, Fruchtsirup oder sogar Glühwein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wenn Sie planen, die Gummibärchen zu verschenken, sollten diese vor dem Verpacken mit Speisestärke abgepudert werden, damit sie nicht aneinanderkleben.

Was spricht gegen die herkömmlichen Gummibärchen?

1. Der hohe Zuckergehalt

Pro Tag werden weltweit sage und schreibe 100 Millionen Gummibärchen produziert. Die bunten Süßigkeiten sind aber auch einfach zu lecker. Und ist die Tüte erst einmal angebrochen, fällt es schwer, sie nicht gleich komplett zu leeren.

Das Erschreckende: Mit einer Tüte Goldbären (300 g) verputzen wir mal so eben rund 1000 Kalorien. Das entspricht in etwa einem üppigen Mittagessen. Ein Blick auf die Nährwerttabelle verrät, wie es zu diesem hohen Wert kommt: Ein Gummibärchen besteht zu 77 Prozent aus Kohlenhydraten. Allein 46 Prozent davon sind Zucker.

Hinzu kommen 16 Prozent Wasser und 6 Prozent Gelatine. Da fehlt doch noch was, oder? Richtig: Mit gerade einmal 2 Prozent versteckt sich auch ein winziger Anteil an Fruchtsaft und Zitronensäure in den Goldbären.

Die Selfmade-Variante enthält – je nachdem welche Süßungsmittel in welcher Menge hinzugefügt werden – nur circa 15 bis 20 Gramm Zucker auf 100 Gramm.

2. Tierische Gelatine

Dass die herkömmlichen Gummibärchen keinesfalls vegetarisch oder gar vegan sind, blendet man allzu gerne aus. Fakt ist aber: Speisegelatine besteht am häufigsten aus Schweinehaut. Die katastrophalen Bedingungen, unter denen die Tiere teilweise gehalten werden, sind bekannt. Ein Grund mehr, sich eine Alternative zu suchen.

Als Gelatine-Ersatz eignet sich zum Beispiel Agar-Agar, auch Agartang oder Japanische Gelatine genannt. Die Substanz wird aus den Zellwänden einiger Algenarten aus Ostasien hergestellt. Ein halber Teelöffel ist etwa so wirksam wie vier Blatt Gelatine.

Übrigens: Seit einigen Jahren hat Haribo auch einige ausgewählte Produkte im Sortiment, die mit Hilfe von Stärke oder Agar-Agar erzeugt werden und somit vegan sind.

3. Nachhaltig und fair? Fehlanzeige!

Dass die Bärchen glänzen und nicht zusammenkleben, haben sie dem sogenannten Carnaubawachs zu verdanken, der als Lebensmittelzusatzstoff unter der Bezeichnung „E 903“ aufgeführt wird. Dieser stammt von den Blättern der Carnaubapalme, die nur im Nordosten Brasiliens wächst.

Aus gesundheitlichen Aspekten ist der Verzehr des Wachses unbedenklich, da es unverdaut wieder ausgeschieden wird. Doch auch, wenn wir die Bären mit Wachsüberzug bedenkenlos essen können, bleibt da ein bitterer Beigeschmack.

Denn die schlechten Arbeitsbedingungen machen aus den Goldbären wahrlich kein faires Produkt. Laut Recherchen der ARD wird bei 40 Grad Celsius im Schatten ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet. Einige der Arbeiter sind zudem weder versichert noch volljährig – und das für einen Hungerlohn. Nicht zuletzt auch durch die langen Transportwege ist der Haribo-Konzern also wirklich kein Vorreiter in puncto Öko-Bilanz und Fairness.

Geschmacklich super, aber …

Allzu viel Ähnlichkeit mit dem Original hat die Selfmade-Version nicht. Trotzdem finde ich die selbst gemachten Gummibärchen ohne zusätzlichen Zucker wirklich lecker: Die Bärchen schmecken fruchtig und überhaupt nicht künstlich. Das Aroma der Früchte, die ich als Basis gewählt habe, sind sehr intensiv.

Um bei den Gummibärchen weitere Kalorien einzusparen, habe ich Flav Drops (Geschmack: Himbeere) statt Honig oder Sirup verwendet. Das Ergebnis ist süß, aber nicht zu süß. Eben so, wie es sich für eine Süßigkeit gehört.

Was die Konsistenz angeht, bin ich allerdings ein wenig enttäuscht. Für meinen Geschmack sind die Bärchen eindeutig nicht bissfest genug. Nach ein paar Tagen im Kühlschrank werden die Gummibärchen allerdings härter und dem Original ähnlicher. Auch gefällt es mir, herumzuexperimentieren und die verschiedensten Geschmacksrichtungen und Farben zu testen.

Insgesamt bin ich von den selbst gemachten Gummibärchen überzeugt: geringer Zeitaufwand und ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.

Quellen

Video: Der Haribo-Check. Online-Informationen der ARD: www.daserste.de (Stand 16.10.2017)

ARD-Markencheck kritisiert Arbeitsbedingungen bei Haribo. Online-Informationen der Augsburger Allgemeinen – Panorama: www.augsburger-allgemeine.de (Stand: 19.10.2017)

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28.01.2019

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